Peter Grimm / 09.11.2019 / 17:30 / Foto: Martin Kraft / 54 / Seite ausdrucken

Der Genosse Professor ermittelt

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach schlägt Alarm, weil die Arbeitsbelastung der Bundestagsabgeordneten zu hoch sei. Lange Sitzungen, inhaltliche Arbeit und die Planung der kommenden Wochen – all das wäre unheimlich kräftezehrend. Das ist sicher richtig, doch dass Genosse Professor Dr. Lauterbach deshalb jetzt Alarm schlägt, ist peinlich, denn es ist Jammern auf hohem Niveau. Vielleicht sollte es einen „Gesundheitspolitiker“ mehr bekümmern, wie überlastet beispielsweise Pflegekräfte oder Notärzte in deutschen Krankenhäusern sind.

Aber – das macht diese Meldung dennoch unterhaltsam – der Genosse Lauterbach hat auch Schuldige für die schädliche Abgeordneten-Belastung ermittelt. Und auf wen ist er da wohl gekommen? Ahnen Sie es? Es ist natürlich die AfD. Und warum ausgerechnet die AfD? Ganz einfach: Sie stellt zu viele Anträge mit denen sich die Abgeordneten dann zeitraubend beschäftigen müssen. Die Welt berichtet:

„An der Belastung der Abgeordneten trage auch die AfD eine Mitschuld, findet der SPD-Politiker. ‚Es ist leider Teil der AfD-Politik im Bundestag, die Abgeordneten zu schikanieren‘, klagte Lauterbach. Er führte häufigere Hammelsprungentscheidungen und Debatten an, die nur der Profilierung der Partei dienten.“

Andere Fraktionen versuchen natürlich nie, Debatten zu führen, die nur der Profilierung ihrer Partei dienen. Und es ist ja unerhört, feststellen zu lassen, dass der Bundestag beschlussunfähig ist, wenn er mangels anwesender Abgeordneter beschlussunfähig ist. Und aus medizinischer Sicht sollte Prof. Dr. Lauterbach doch dankbar für den Hammelsprung sein. Wenn die Sitzung wegen Beschlussunfähigkeit beendet werden muss, geht für die wenigen verbliebenen Parlamentarier der kräftezehrende Arbeitstag endlich zu Ende. 

 

Foto: Martin Kraft CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

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Karla Kuhn / 09.11.2019

“.....weil die Arbeitsbelastung der Bundestagsabgeordneten sei zu hoch sei.”  Ach Gottchen, die Armen !!  Vielleicht sollte Lauterbach mal wenigsten EIN JAHR als Pfleger in ein PFLEGEHEIM gehen, wo auch sehr viele Menschen leben MÜSSEN, die Sozialhilfezuschüsse bekommen.  Meistens würdelos noch in MEHRBETTZIMMERN, wo Pfleger/innen gar keine Zeit haben sich länger als nötig um diese ARMEN MENSCHEN zu kümmern !! Wo diese Pfleger/innen bis an die Grenze ihre Belastbarkeit schuften müssen.  Oder er sollte mal in einem Stahlwerk am Hochofen arbeiten oder auf dem BAU !! Vielleicht auch mal als “Wanderarbeiter” die früh 5 Uhr schon am Straßenrad stehen, um eine Arbeit zu erbetteln. ALLE diese Menschen, die WIRKLICH HART arbeiten, und wahrscheinlich auch nur EIN ZEHNTEL DES LOHNES BEKOMMEN, was ein Abgeordneter, samt sämtlichen Vergünstigungen an Diäten erhält. Diese Menschen, überhaupt alle, die jeden Tag in der Mühle stecken,  vorher vielleicht noch die Kinder in die Grippe/Kiga bringen, müssen und das mit den ÖV, nicht mit dem Fahrdienst,  müssen sich doch vera… vorkommen von Herrn Lauterbachs Gejammer. An dem Mann kann ich DEUTLICH erkennen, daß er wahrscheinlich das ECHTE Leben noch nie erleben mußte. Was die HETZE über die AFD angeht, VERGESSEN SIE IHRE ÜBERFLÜSSIGE HETZEREI, die wirkt nur noch LÄCHERLICH !!  Oder wollen Sie etwa KEINE DEMOKRATIE ?? Die AfD sorgt endlich mal,  ab und zu auch die FDP, dafür,  daß nicht alles unter den Teppich gekehrt werden kann. FRÜHER waren solche Anfragen SELBSTVERSTÄNDLICH Herr SPD ler, einer SPD, die hoffentlich bald von der Bildfläche verschwindet !!  Abgesehen davon, sehr oft bleiben viele Sitze im Bundestag leer !!

Rudi Ehm / 09.11.2019

Das diese Leute nicht selbst merken, dass sie sich lächerlich machen? Aber es zeigt, wie nervös die sind. Ein aufgeblähtes Monsterparlament, das sich nicht mal selbst richtig organisieren kann. Wieder ein Aspekt,der zeigt, wie fertig dieses Land ist. Heulsusen, Nichtleister Juristen und Geschwätzwissenschaftler, die das Wort Arbeit überhaupt nicht kennen, fordern Pausen ein. Das Gegreine um die AFD zeigt, wie wirksam sie als Opposition ist.

Dietrich Herrmann / 09.11.2019

Ich empfand äußerst beschämend und inakzeptabel, dass das deutsche Parlament bei der Feierstunde zum Mauerfall mit mindestens 50% Abwesenheit der Abgeordneten glänzte. Ein Ausdruck der Ignoranz sehr vieler Abgeordneter gegenüber der deutschen Einheit und Demokratie.  Ich glaube der Besucherrang war besser besetzt als das Plenum. Diese Besucher müssen sich wirklich vergesäßt vorgekommen sein.

Detlef Dechant / 09.11.2019

Na klar, einfach noch mehr Entscheidungen in Hinterzimmern treffen, das Parlament nickt doch eh alles ab. Und nachdem man die Regelung geändert hat, wer Alterspräsident wird, kann man doch auch die Regelung für Anfragen ändern: einfach keine Aussprache mehr, wird alles schriftlich zu Protokoll gegeben, wofür gibt es denn die vielen Referenten? Da wird sich doch eine Mehrheit gegen die AfD finden lassen.

Nico Schmidt / 09.11.2019

Sehr geehrter Herr Grimm, Dr. Lauterbach ist ein armer Mann und auf seinen Schultern lastet schon so viel! Gut, das der Schuldige schon gefunden ist und unser Parlament immer bis auf den letzten Platz besetzt ist. So viel Arbeit…... Bestimmt haben auch der böse Donald und der diabolische Boris ihre Hände im Spiel. MFG Nico Schmidt

Rosemarie Könen / 09.11.2019

Der Herr Professor ist jetzt wieder mehr in den Schlagzeilen. Schuld ist daran auch die AFD, an der er sich mit neu erwachter Kraft und scharfem Intellekt abarbeitet. Er hat Stegner beim Hassen der Hassverbrecher beinahe eingeholt.

Werner Geiselhart / 09.11.2019

Ach du Schreck, es wird plötzlich widersprüchlich diskutiert, das kann schon an die Nieren gehen. Und ausserdem müsste der Herr Lauterbach als Mediziner wissen, dass gerade ein Hammelsprung der Gesundheit dienlich ist. Ab und zu von seinem Sessel aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen, empfiehlt jeder Arbeitsmediziener.

Ulrich Jäger / 09.11.2019

Wieso eigentlich “Hammelsprung” auf Antrag der AfD-Fraktion? Wenn der “Professor” anwesend ist und springen muss, ist sicher Claudia Roth nicht als Aufsichtsratsvorsitzende zugange. Die erkennt zwar keine “Deutschland - du Stück Sch…”-Plakate aber die Beschlussfähigkeit des Bundestages aus den Augenwinkeln.

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