“Sein Bezugspunkt ist die öffentliche oder die veröffentlichte Meinung” - Das war im Dritten Reich so und das ist heute so. - Der Dödel bleibt ein Dödel und er frisst was man ihm vorsetzt. - Und der Dödel hat so lange bei Campinos guter Musik geklatscht, dass er jetzt automatisch klatscht bei allem was Campino sagt… Simpel, bemitleidenswert, “menschlich”!
Der Anstand gebietet. Kant war so anständig, bloß die Religion-nicht aber die Regierung zu kritisieren. Die Regeln des Anstands, wie z. Bsp. das letzte Stück Kuchen nicht in sich hineinstopfen, mögen schöner Schein sein, aber sie bildeten einmal unseren way-of-life, sie waren das Pendant zur französischen Contenance, bis das kuchenvertilgende Monstrum aus Braunau die Willfährigkeit ausnutzte, die der Anständigkeit innewohnt. Die Kirche half mit, denn Frömmigkeit und Anstand liegen ja nicht weit auseinander. Das Problem liegt in der Verführbarkeit, denn diese hat den Anstand korrumpiert, er bleibt aber dennoch ein Wert. Das Ritual des Kuchenessens, sollte daher mit Gebeten begleitet sein, die uns ermahnen, nicht gefräßiger als das jeweilige Staatsoberhaupt aufzutreten.
Lieber Herr Detering, das Aufziehen eines neuen Totalitarismus hat fürwahr mitunter schrillspießige Vorboten. Neulich erfuhr ich von eifrigen Lehrern, die mit ihren Schülern antirassistische Demos für eine bunte vilefältige Gesellschaft veranstalten. Damit aus ihnen eben ‘anständige’ Menschen werden. In Wahrheit haben solche Lehrkräfte von Liberalität und Demokratie wirklich nichts verstanden. Die Demokratie als oberstes Prinzip hatte in Deutschland schon iimmer einen schweren Stand. Es gab in den letzten 200 Jahren fast immer eine Gruppe, die sich als moralisch berechtigt wähnte, zu den besseren zu gehören und sich so berechtigt fühlte, zu führen. Die Demokratie war und ist da immer nur Mittel gewesen und musste aus der Perspektive dieser Gruppen auch nie die Grundlage unseres politischen Zusammenlebens bilden. Als die Grünen anfingen, galt ihnen das Prinzip der Basisdemokratie. Heute will kaum noch ein Grüner mehr Volksabstimmungen auf Bundesebene. Denn wenn sich die Minderheit mit ihrer Agenda oben wähnt, wird Demokratie zur Gefahr für die eigene Agenda. Dann gilt das Volk eben als dumm und muss vom Expertentum regiert werden. Denn der Experte weiß und der Bürger ist unwissend. Der Experte wird bestellt und es kommt nur der zum Zuge, der der Agenda folgt. So bilden Expertentum und Politik einen Ringschluss. Der sogenannte Spießer ist letztlich nur der, der sich dieser Logik fügt oder sie befördert. Kommt Gefühlsüberzeugung dazu oder die Hoffnung auf Vorteile, wird es ganz eklig. Und wenn Campino eine Helene Fischer öffentlich auffordert, gegen die AFD zu agitieren, entspricht das der von Ihnen oben beschriebenen Praxis in der DDR: ‘Sag mir wo du stehst’.
Also mir geht es auf den Sack, daß ich darauf achten soll oder sogar muß, bloß kein einziges Wort zu gebrauchen, das die Nazis mal verwendet hatten. Ich bin kein Nazi, sondern beanspruche für mich das Freidenkertum. Ich bin Deutscher, also will ich auch jedes Wort dieses Sprachschatzes benutzen können dürfen, ohne allein wegen eines Begriffes willen verdächtigt zu werden. Es sollte stets auf den inhaltlichen Zusammenhang ankommen, wie ein Wort gemeint war oder ist. Für mich sind diese Sprachregelungen Bestandteil der verlogenen politischen Korrektheit.
@ Matthias Popp. Die Argumentation stützt ihren Einwand keineswegs. Der real existierende politmediale Komplex lanciert sehr wohl eine neue Begrifflichkeit und liefert gleich die verbogene Semantik mit! Viktor Klemperer hat bemerkenswert gründlich in seinem Buch “Lingua tertii Imperii” (LTI) dargestellt, wie das geht. Selbstverständlich gibt es heute immer mehr Worte, die den Diskurs vergiften und unmöglich machen sollen und solche, deren Gebrauch man am besten meidet! Beispiele gefällig? Familie, Vater - Mutter - Kind, Heimatliebe, Heimat, Schwarzrotgold, Nation, Landesverteidigung, Patriot, Wehrpflicht, Volkstanz oder das geflügelte Wort vom “kleinen Unterschied”, das mit großem Getöse von einer Fake Wissenschaft bekämpft wird! M.E. bedenkliche Vorpostensymptome einer schweren Systemkrankheit, die nicht nur Theologen und Philologen auffallen und Grund zur Sorge sein müssen.
Wenn diese Menschen in der Lage wären, Geschichte zu verstehen und gesellschaftliche, wirtschaftliche Prozesse zu durchdenken, müssten sie eigentlich zu der Erkenntnis gelangen: Herr Andreas Frege (Campino) würde in einem wie auch immer gearteten linksorientierten, pseudosozialistischen Staat in einer runtergekommenen Hinterhofwohnung mit Klo halbe Treppe im Prenzlauer Berg wohnen, beim Fleischer eine Stunde anstehen, um am Sonntag mal ein Schnitzel auf dem Teller zu haben und in der Kommode würde eine Anmeldung für ein Auto mit 14 Jahre Wartezeit liegen. Einmal im halben Jahr ein Besuch bei seinen Kumpels von Feine Sahne Fischfilet im “Gelben Elend” in Bautzen. Die dort unter geistiger und schlagkräftiger Betreuung ihre Text neu durchdenken dürften. Große Freude, es wäre weiterhin erlaubt T-Shirts, in der DDR Nicki genannt, mit dem Antlitz des Mörders Che Guevara zu tragen. Mörder für die gute Sache, da sollte man nicht so kleinlich sein.
Nicht nur die Verwendung solcher Begriffe wie “Anstand” etc. auch das permanent von ” wir” zu sprechen geht mir gegen den Strich. Offenbar haben sie nicht den Mut, mit einem “ich” Ihre Phrasen zu personalisieren.
Habe meiner Mutter (70, Konsument der öffentlich rechtlichen Medien) einige Textpassagen zitiert. Spontaner Kommentar „Ist doch gut, dass man gegen diese seltsamen rechten Bands vorgeht. Wurde aber auch Zeit, denn diese Texte sind widerlich.“ Als ich ihr dann mitteilte, dass es sich hier um die Bands des Konzerts „We are more“ handelt, das vom Bundespräsidenten empfohlen wurde, war sie nur noch entsetzt.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.