Ja, so ist es. Mal waren die Deuten die besten Bösen und nun sind sie die besten Guten; egal, die Besten allemal. Noch bedenklicher (Vorsicht, dies Wort rührt von einen nicht mehr so prickenden Substantiv her!) und ärgerlicher ist die Tatsache, das es schon als kritisch, ja feindlich gilt, wenn hier, also bei uns in Deutschland, jemand das euphemistische “Wir schaffen das!” auch nur infrage stellt. Sie tun es dennoch und mit sehr präzisen Worten, die mich NACHDENKLICH machen, vordenklich leider nicht.
Ich finde, daß Herr Detering recht hat. Deutschland prescht voran, und wenn die anderen nicht folgen, kommt so eine Art Kommandoton, sich doch gefälligst am Unternehmen zu beteiligen. Wenn Deutschland sich dabei nicht mal wieder übernimmt ...
Lieber Herr Mallinger, wenn man selber Anreize zur illegalen Einwanderung schafft, ein faktisches Bleiberecht für fast alle angekommenen und auf Ausschaffungen praktisch verzichtet, ist es selbstverständlich übelste Schulmeisterei, wenn man andere Länder zwingen will, die Konsequenzen des eigenen Gutseins mitzutragen.
Wir wissen nun, es gibt nicht nur ein Helldeutschland und Dunkeldeutschland, sondern auch ein Helleuropa und ein Dunkeleuropa. Insofern sind die hellen Helldeutschen doppelt hell. Hellsichtig, nicht wahr?!
Was ist nur aus der Achse des Guten geworden? Seit Wochen lese ich hier nur noch Artikel über die “Asylflut”, die bösen Griechen oder die böse linksgrüne Gender- und Homo-Lobby. Wo ist die ursprünglich liberale Idee geblieben, nach der man nicht nur für die Bewegungsfreiheit europäischer oder amerikanischer Unternehmen, sondern auch für die Bewegungsfreiheit der Menschen eintritt? Wir dürfen nicht übersehen, dass auch die Auslagerung unserer Probleme viel zur aktuellen Situation beigetragen hat. Damit meine ich nicht nur die Wirtschaftspolitik, sondern auch den Waffenexport und die Kriege. Es waren u.a. auch deutsche Firmen, die Saddam Hussein in den Achtzigern aufrüsteten. Die Sowjetunion und Russland taten es ebenfalls mit Syrien - mit dem Resultat, dass wir in diesen beiden Ländern heute die verfahrenste Kriegssituation haben, die sich in den nächsten Jahren kaum bessern wird. Nicht nur die USA, sondern auch europäische Staaten beteiligten sich an den Kriegen gegen Serbien, Afghanistan und Irak. In Sachen Waffenexport ist der Tod immer noch ein Meister aus Deutschland, das dürfen wir nicht vergessen. Diese Entwicklungen fallen nun eben ganz Europa auf die Füße. Dabei ist Russland mit eingerechnet, das mit der derzeitigen Außenpolitik in der Ukraine und schon seit längerem in Tschetschenien ebenfalls zur Eskalation beiträgt. Im Osten Europas ging man 1989 übrigens für Reisefreiheit und Freiheit des Individuums auf die Straßen. Wenn Schengen stirbt, zertrampelt man damit das zärtliche Pflänzchen der persönlichen Reisefreiheit, das in den letzten 25 Jahren gewachsen ist. Und im Falle Ungarn muss auch die unangenehme Frage gestellt werden, welchen Anteil die Regierung Órban an der aktuellen Lage hat. Die Situation der Roma ist nämlich in Ungarn seit 2010 nicht gerade besser geworden. Ähnlich sieht es im Kosovo und in Serbien aus.
Es ist völlig legitim darauf hinzuweisen, dass “europäische Solidarität” AUCH bedeuetet, dass ALLE EU-Staaten Flüchtlinge GLEICHERMASSEN aufnehmen sollten. Mit “Schulmeisterei” hat das nichts zu tun.
Alle Achtung vor dieser klaren Formulierung. Die anderen EU Länder über die so viel geschimpft wird, machen es richtig, sie machen ihre eigene Asylpolitik, die mit den Bürgern abgestimmt ist und lassen sich nicht auf das konfuse Gewurstel der Bundesregierung ein oder baden gar die Folgen deren unsinniger Anlockung von Wirtschaftsflüchtlingen aus. Dies hat die Kraft dazu die EU scheitern zu lassen. Denn es zeigt auf, was die Verträge wert sind, nicht einmal das Papier auf dem sie gedruckt sind, wie der Vertrag von Schengen oder das Dubliner Abkommen. Die EU sollte sich auf ihren Zweck besinnen, dass die Völker in Europa zusammenarbeiten und nicht gegeneinander. Mit dieser EU wird dies aber nicht gehen, sondern dies geht nur über eine dezentrale EU, ohne Euro, EU Parlament und wohl auch ohne EU Kommissionen. Bindet man in diese lockere EU, Länder wie die Schweiz, Norwegen, Russland mit ein, dann werden auch närrische Gäule aus Deutschland und Russland an die Leine genommen. Viktor Orbán, über den in deutschen Medien so viel geschimpft wird, der in die “rechte Ecke” gerückt wurde, bekam mit seinem Interview - Artikel in der FAZ „Wer überrannt wird, kann niemanden aufnehmen“ viel mehr Zustimmung, als alle anderen Artikel. Und dies als Präsident eines anderen Landes. Zitat: “Orbán fügte unter Hinweis auf die Demokratie hinzu: „Die Menschen wollen, dass wir Herr der Lage sind und unsere Grenzen schützen“. Über jede andere Frage, so der ungarische Regierungschef weiter, „lohnt es sich nur dann zu sprechen, wenn die Flut aufgehalten worden ist.“ Die Bürger in Deutschland und sicher auch in der restlichen EU wollen ja helfen, aber dies mit Vernunft organisiert. Denn die Polen, Ungarn, Briten,... sind nicht herzlos, sondern sie sind sich ihrer begrenzten Mittel bewusst und versuchen die optimal einzusetzen. Dies sollte den deutschen Medien endlich auch bewusst werden.
Die seitens der Groko (folgsam flankiert von einem Schwarm “überparteilicher” Meinungsmacher inner- und außerhalb öffentlich-rechtlicher Betriebsräume) chronifizierte Nabelschau (ob und wie “wir im “Ausland ankommen”) scheint ein weiterer Beleg dafür zu sein, dass das Raumschiff Bundesregierung die Erdumlaufbahn (unumkehrbar) verlassen hat: derweil die Basistation resp. das Bodenpersonal notgedrungen auf Ersatzaggregate umschaltet. Nicht auszumalen, was passiert, wenn zu “guter” Letzt auch noch die Hauptsicherung raus fliegt. Es sei denn, es finden sich rechtzeitig jene regierungsamtlich prognostizierten “Fachkräfte”, die Deutschland in gänzlich neuem Glanz erstrahlen lassen - vor den Augen der Weltöffentlichkeit, versteht sich.
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