Die Aufspaltung in Mensch und Tier ist ein Konstrukt. Der Mensch ist auch nur ein Tier, gehört zur Gattung SäugeTIERE. Das man so etwas noch erklären muss. Witzig finde ich, dass Sie Herr Wolf :) hier über Hunde schreiben, ohne doch je einen besessen zu haben. Kann man dann sicher am Besten beurteilen. Wer Tieren Gefühle abspricht , hat noch nie erlebt, wie ein Schwein geschlachtet wird. Schmerz, Angst, Freude, Stolz, Zorn empfindet zumindest jedes Säugetier. Hunde und Katzen können beleidigt sein. “Ähnlich berühren Versuchstiere das menschliche Gewissen.” Kann ich bei Multikulti und anderen sozialistischen oder religiösen Menschenversuchen und ihren Toten nicht erkennen, dass die “Verwerfungen” (Yascha Mounk in den Tagesthemen) das menschliche Gewisssen der Verursacher berühren. Da hierarchisieren wohl “weiße Menschen” unter so manchem Versuchstier. Ich stimme Ihnen allerdings zu: Die Tierpropaganda ist wie jegliche Propaganda verlogen und von anderen Zielen beseelt. “So geeignet ein Hund auch sein mag, um in ihm das zu entdecken, das uns so fehlt, das Menschliche, – es gibt bessere Alternativen, menschlichere.” Dazu von mir: “Sie sind so menschlich.” “Sie müssen jetzt nicht beleidigend werden.” Kein Hund verrät dich, wenn du ihn gut behandelst. Ich denke einfach Herr Wolf, Tiere sind einfach nicht ihr Thema. Holen Sie sich einen Hund und in ein paar Jahren… PS.: Eichhörnchen sind auch keine Einzelgänger. In meinem Garten lebt jedenfalls eine Familie, die auch mal gemeinsam und geplant Essbares klauen. Selbst schon gesehen, wie sie zu dritt eine Halterung für Vogelfutter aus einem Baum holten und dann versuchten Richtung Wohnbaum zu schleppen.
Das mit der besseren Alternative ist, und der Autor weiß es natürlich, so eine Sache. Objektiv sicher zutreffend, subjektiv, zumindest in diesen im Kern „a - oder antisozialen“ Zeiten, schwierig. Der Hund, mitunter auch andere Tiere, sind ja keineswegs die einzigen Ersatzobjekte, die herhalten müssen oder gar dem „ Original“vorgezogen werden, natürlich unter der aktuell extrem verbreiteten ( Selbst)Täuschung der mehr oder weniger ebenso narzisstisch veranlagten wie selbstunsicheren ( westlichen) Menschen. Nicht zu vergessen : Der Hund ist weder emotional, noch geistig annähernd so anspruchsvoll wie ein humaner Partner, insbesondere wenn der die gleichen Bedürfnisse/Probleme hat. Hinzu kommt, dass das Enttäuschungspotential bei „ Hundis“ aufgrund geringerer Erwartung, was Glücksgefühle und Bestätigung betrifft, deutlich niedriger als bei ( männlichen ) Partnern ist. Und die Zuschreibung von allem Möglichen ( Positivem) gehört, angefangen bei menschlichen Objekten ( „ Stars“, Bundeskanzlerin, Greta etc.), zu dieser Zeit wie vielleicht zu keiner früheren, wobei hier gewisse Unterschiede zwischen den Geschlechtern beobachtbar sind. Leider „ produzieren“ Hormone und Neurotransmitter nicht nur „ Emotionen“ für die niedlichen Vierbeiner, sondern auch solche für die Zweibeiner, wobei neben der biologischen die kulturelle Evolution und die jeweilige Sozialisation nicht immer, heute eher selten, segensreich für das Individuum wirkt. Bis auf weiteres wird es bei den bekannten, häufig eher untauglichen, ( Ersatz)Mechanismen zur Erlangung der Homöostase bleiben. Da gehört der Hund schon zu den „ besseren“ Alternativen.
Sollte gar die moderne Frau auch nur ein Säugetier Weibchen sein, nicht viel anders als bei anderen höheren Spezies? Kaum auszudenken ... “Der Mensch als Tier” ist zudem eigentlich die noch relevantere Fragestellung. Wissenschaftler haben noch in den 70ern brutal versagt, als sie Hunde als Reiz-Reaktions Maschinen darstellten, und Hundebesitzer, die meinten Fifi hätte eine Seele, als sentimentale Idioten. Die Deppen von Wissenschaftlern konnten halt “Seele” beim Tier nicht messen, also gab es keine. Beim Menschen konnten sie sie auch nicht messen, aber da gab es ja nie Zweifel. Umgekehrt basieren ja all die irren Ideologien und Utopien darauf, dass der Mensch ja eigentlich kein Tier mehr ist, sondern selbst via Großhirn entscheidet, was er denn sein will (zB irgendein “neuer Mensch”). Wenn man allerdings den minimalen Abstraktionsschritt macht und sich menschliche Sprache als unverständliches Vogelgezwitscher vorstellt, bleibt die Erkenntnis, dass alle Vorgänge bei Homo Sapiens analog zum sprachlosen Tierreich ablaufen, auch wenn der Primat mit seinen Familienverbänden später noch zur staatenbildenden Ameise wurde, und jetzt eben beides gleichzeitig ist, Affe und Ameise.
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