ich teile die vorsichtige Begeisterung des Autors für Macron ganz und gar nicht. Das ist der brutalste Establishment-Kandidat und Weiter-So-Laberer, den Wahlen bisher vorhergebracht haben: der ehemalige Wirtschaftsminister des schlechtesten Präsidenten aller Zeiten wird als unparteiischer Wirtschaftsretter angepriesen! Ich höre die Sozialisten lachen und ich vermute, Fillons Leute werden Macron heftig bekämpfen. Ergebnis: Stillstand. Also genau das, was die Staatisten und EUler wollen. Die nächste Präsidentenwahl geht anders aus, das ist sicher. Und die Wahl steht im Juni an und ich vermute, bis dahin hat der leere Anzug Macron schon genügend offensichtlich dummes Zeus geredet, dass der FN der Gewinner und die Sozialisten die Verlierer sein werden. Italien in Frankreich also. Ist eh alles egal: Italien geht den Bach runter, Deutschland übernimmt Target II für alle und dann wird ein allgemeiner Reset in Europe durchgeführt. Ein harter, ohne Back-up.
So, so. Macron, ein Herausforderer des Establishments. Ich denke eher ein smart-liberal lackierter Sozialist. Der wird vom “Establishment” schneller gekapert, als er gucken kann.
Recht haben sie Herr Bonhorst, aber wer stecht hinter Macron. Oder hat er die ganze Maschinerie aus der Portokasse bezahlt? Die Hintermänner, bzw Geldgeber, wollen natürlich das ihr Investment Macron sich bezahlt macht. Ich weiß bis dato nicht wer die ganze Sache finanziert hat.
Das Ergebnis der französischen Präsidentenwahl ist ein Aufschub, mehr nicht. sollte Herr Macron (mangels politischem Unterbau) samt der EU-Granden nicht zu Reformen fähig sein, die die EU u. Frankreich (vor allem der dortige Arbeitsmarkt) dringend nötig haben, könnte das Erwachen am Ende um so schlimmer werden. Ob die Beklatschter des aktuellen Wahlergebnisses vom Schlage Murksel, Juncker u. co das sehen wollen, oder können?
Der Herr Macron steht wie seine letzten zwei Vorgänger für alles und für nichts. Man muss kein Hellseher sein, um rote Mützen, Randale und brennende Autoreifen vorher zu sagen.
Allein die Tatsache, dass es Marine Le Pen überhaupt in die Stichwahl schaffte, ist aus meiner Sicht schon eine Abmahnung an die ‘Etablierten’. Die Gründe mögen vielfältig sein, doch wenn die ‘Etablierten’ in ihrer etablierten Arroganz meinen, sich nicht dafür interessieren zu müssen, weil ja 2/3 gegen Le Pen stimmten, dann könnte es bei künftigen (Stich-)Wahlen auch knapper ausgehen, wie das Beispiel Österreichs zeigt.
Der clevere Herr Macron erinnert mich nicht an Trump, eher an Terence Hill. Ein Mann der Kniffe und Tricks. Die wird er auch brauchen, wenn er demnächst vor einem Parlament steht, das überwiegend nicht seiner Meinung ist. Das wird ihn möglicherweise schneller verschleißen als seine beiden Vorgänger. Frankreich ist politisch tief gespalten und da geht es viel weniger um Austrittsgedanken aus EU und Euro als um deren Metamorphose. Der Euro wird seit Jahren dem Franc immer ähnlicher. Und eine EU, die von den Problemen Griechenlands, Spaniens, Portugals, Frankreichs und Italiens dominiert wird, muss sich nur noch halbherzig um die Integration der Interessen Deutschlands und einiger Satelliten bemühen. Da genügt es zuweilen schon, guten Willen zu zeigen. Jeder kann sich darauf verlassen, dass die Deutschen auf Harmonie aus sind und dafür bisher jeden Preis zu zahlen bereit waren. Und es sieht nichts danach aus, als würde sich das in den nächsten 2-3 Jahren durch Wahlen ändern.
Und ich glaube ja, dass Macron von der Hochfinanz in das Amt lanciert worden ist. Da werden wir uns wohl noch wundern…
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