Am 16.6. erschien ein Artikel über die Folgen der COVID-"Impfungen" aus unserer Serie über COVID und den Umgang mit dieser Krankheit. Es wurde nun vom “AFP Faktencheck”, einer Abteilung der bekannten Agentur Agence France-Presse behauptet, der Text „verbreite falsche Behauptungen über Corona-Impfungen” und sei durch Recherchen und Gespräche mit Studienautoren und “Expert*innen dementiert” worden. Die Autoren des AFP-Artikels sind aber auch mit der Hilfe führender wissenschaftlicher Experten nicht in der Lage, die im Achgut.com-Beitrag dargestellten Thesen zu widerlegen.
Erstens kritisieren die Autoren, die Wirkung der Antikörper sei auf Achgut.com falsch dargestellt worden. Der Hauptautor der zitierten Cell-Arbeit, Prof. Florian Krammer, bei dem AFP nachgefagt hat, wird wie folgt zitiert:
“Die absoluten Neutralisationstiter sind bei geimpften Personen im Vergleich zur natürlichen Infektion höher und das ist es, was zählt (dies ist in Abbildung 1 unserer Studie dargestellt). Die Impfstoffe induzieren eine sehr starke neutralisierende Antikörperreaktion. Auch die nicht-neutralisierenden Antikörper, die ebenfalls induziert werden, können in vivo eine starke Schutzwirkung haben.”
Dazu ist folgendes zu sagen: Selbstverständlich bilden sich bei der Impfung mit dem Spike-Protein als Antigen hohe Antikörpertiter gegen das Protein und seine Rezeptorbindungsdomäne. Diese sind auch höher als bei der natürlichen Infektion, weil das Immunsystem zweimal mit einer hohen Dosis dieses Antigens und der daraus vom MHC-Präsentationssystem erzeugten Epitope konfrontiert wird. Bei der natürlichen Infektion hingegen bekommt das Immunsystem Epitope, die aus allen Proteinen des Virus gemacht werden, in niedrigerer Dosis präsentiert. Daher bildet sich ein breites, physiologisches Spektrum von Antikörpern gegen das Virus und die humorale Immunreaktion ist viel breiter aufgestellt als bei einem auf ein Fragment des Spike-Proteins ausgerichteten Impfstoff.
Bei der Auswahl des Spike-Proteins als Antigen für den Impfstoff wurde die Hypothese, der Impfstoff sei besonders wirksam, wenn er zu einer Hemmung der Bindung des Spike-Proteins an den ACE2-Rezeptor führe, zugrunde gelegt. Um die Bindung des Virus an eine Zelle zuverlässig zu verhindern, muss der Antikörper neutralisierend wirken. Das Paper von Krammers Gruppe zeigt aber, dass der Anteil solcher Antikörper nach der Impfung gering ist. Auf die Bedeutung dieses Zusammenhangs kommen wir gleich noch einmal zu sprechen.
Zusätzlich zitieren die AFP-Mitarbeiter Professor Frank Kirchhoff, Direktor am Institut für Molekulare Virologie an der Uniklinik Ulm.
„Dass nicht-neutralisierende Antikörper keine günstige Wirkung haben, ist in der Tat Unfug. […] Die Bindung nicht-neutralisierende Antikörper an die Erreger oder an infizierte Zellen markiert diese u.a. für die Aufnahme durch Fresszellen (Phagozyten) und die Abtötung durch Natürliche Killerzellen.”
Auf diese Funktion der Antikörper geht auch unser Artikel kurz ein: Die bei der natürlichen Infektion entstehenden polyvalenten Antikörper wirken auch “durch Bildung von Virus-Antikörper-Komplexen, die vom retikulohistiozytären System (RHS) abgeräumt werden”, wie wir dort schreiben. Herr Prof. Kirchhoff hat selbstverständlich theoretisch recht, dass dies durch nicht-neutralisierenden Antikörper, die der Impfstoff erzeugt, ebenfalls vermittelt werden kann, doch ist deren Rolle, wie Krammer betont, erstens noch schlecht erforscht, und zweitens bisher für die Antikörper, die sich bei der Impfung bilden, nicht untersucht und nachgewiesen. Das hat seine Veröffentlichung nicht geleistet. Beide Kollegen gehen zudem nicht auf die entscheidende Rolle der T-Zell-Immunität ein (siehe unten), obwohl sie diese als Immunologen genau kennen.
Insgesamt geben die beiden Kollegen zwar im Einzelnen korrekte Punkte an, doch sie erwähnen nicht, dass es einen molekularen Grund für die schwachen klinischen Eigenschaften der Impfstoffe geben muss. Denn die absolute Risikoreduktion (ARR) durch die Impfstoffe liegt um die 1 Prozent für milde Symptome, während es Impfstoffe gegen Mumps je nach Population der Impflinge auf Werte zwischen 60 und 80 Prozent bringen. Auf schwere Verläufe wirkt der Impfstoff entgegen der Behauptungen einiger Kollegen jedoch nicht. Das liegt u.a. an folgenden Gründen:
1. Das Basisrisiko, an COVID zu erkranken, ist angesichts der Eigenschaften des Erregers gering. Das ist bei Mumps oder Röteln ganz anders.
2. Es gibt bereits eine hohe Basisimmunität gegen das Virus, wie die Arbeit zur T-Zellimmunität der Gruppe von Juliane Walz gezeigt hat.
3. Menschen, die an einer SARS-CoV-2 Infektion sterben (und nicht an den falschen Maßnahmen wie Intubation, die viele iatrogene Opfer gefordert habe), sterben fast alle eines natürlichen Todes an Immunversagen – entweder aus Altersschwäche oder aus vorzeitiger Alterung durch systemische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Lungenschäden durch lebenslanges Rauchen. Ein kaputtes Immunsystem kann man durch Impfung aber nicht reparieren, und es reagiert nicht richtig auf die Impfung, worauf die Arbeit der Gruppe von Walz hinweist. Die Impfung ist ein Präventionssprinzip, das ein gesundes Immunsystem voraussetzt.
Der Beitrag versucht lediglich, mit Hilfe der neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse diese weitgehende Unwirksamkeit der Impfung zu erklären. Dass die Impfstoffe nur ein enges Spektrum von Antikörpern erzeugen und die meisten nicht-neutralisierend sind, kann dazu beitragen, die Wirkungsschwäche der Impfung zu erklären. Aus der Arbeit von Walz ergibt sich, dass eine direkte Stimulation der T-Zellimmunität eventuell wirkungsvoller sein könnte. Meiner Ansicht nach wäre ein klassischer, sicherer attenuierter Lebendimpfstoff das beste Verfahren für diejenigen, die sich überhaupt impfen lassen wollen; davon sind bereits einige in der Entwicklung, beispielsweise bei Fraunhofer.
Es bleiben wie immer in der Wissenschaft viele Fragen offen, doch halte ich es für sinnvoller, sich einzugestehen, dass die heutige Impfung klinisch weitgehend (und insbesondere für schwere Verläufe) wirkungslos ist, als dieser Tatsache durch die Aufzählung von korrekten Einzeltatsachen, die in diesem Zusammenhang aber keine Erklärungskraft haben, aus dem Weg zu gehen, wie es die geschätzten Kollegen tun.
Die Autoren von AFP versuchen des Weiteren, die auf Achgut.com berichtete Tatsache zu widerlegen, die Impf-Partikel verbreiteten sich im Körper. Sie zitieren etwa Prof. Dr. Daniel Sauter, Forschungsleiter der Gruppe “Mechanismen der angeborenen antiviralen Immunität” an der Universität Tübingen, der AFP schrieb “In dem Dokument (die japanische Studie) wird an keiner Stelle die Ablagerung oder Konzentration von Spike-Protein in den Versuchstieren untersucht. Der methodische Ansatz der Studie lässt diesen Schluss nicht zu.” Das ist korrekt, und das wurde auch nicht behauptet, sondern lediglich, dass die Virus-Partikel sich im Körper verteilen. Das zeigen die japanischen Daten eindeutig. Das weiß Herr Sauter auch, denn er betont zu recht, dass diese Studie eine Verteilung des Proteins nicht untersucht. Das wird auch nicht behauptent, sondern lediglich, dass sich die Impfpartikel verteilen. Das zu negieren, ist falsch, es widerspricht den Daten aus Japan.
Die Autoren von AFP verstehen den Unterschied zwischen Partikelverteilung und Proteinverteilung vielleicht nicht. Das ist recht einfach zu erklären. Die Impfpartikel sind Nanolipidpartikel, die mRNA enthalten, die für das Spike-Protein kodiert. Nach der Injektion werden viele Partikel an der Injektionsstelle von Muskelzellen und interstitiellen Zellen des Muskels aufgenommen. Einige gelangen aber auch in die Blutzirkulation und werden dann in anderen Organen aufgenommen. Das zeigen die Daten aus Japan. Meine Feststellung, dass es dann auch zur Anwesenheit von Spike-Protein kommen muss, ist trivial, geht aber nicht aus den japanischen Daten hervor; das habe ich auch nicht behauptet. Vielmehr kommt es zur Endozytose der Partikel in den verschiedenen Organen und dann zur Produktion von Spike-Protein. Denn das ist ja die Funktion der Partikel. Dies weisen die Daten aus Japan nicht nach, doch das wäre trivial, und wir haben es in dem Achgut.com-Beitrag und anderen Artikeln der Serie auch angemahnt, dies zu tun.
Nun zur Verteilung von Spike-Protein im Blut. Prof. David Walt erklärte, seine Studie sei durch uns “völlig falsch interpretiert worden”. Wirklich? Der Beitrag stellt fest, dass nach der Impfung Spike-Proteine im Blut nachweisbar waren, was in der Studie steht. Vor allem sind Spike-Protein-Fragmente nachweisbar, wie Walt betont. Der Beitrag hat, was die Autoren von AFP nicht explizit erwähnen, in der Zusammenfassung der Studie nicht zwischen Spike-Proteinen und Spike-Protein-Fragmenten differenziert. Warum nicht? Weil es für die wahrscheinliche pathogene Wirkung des Proteins keine Rolle spielt, ob es vollständig oder partiell im Blut zu finden ist. Denn seine toxische Wirkung entfaltet das Spike-Protein auch als Fragment.
Walt schreibt jedoch: “Die Werte, die wir nach der Impfung bei einigen Personen messen, sind unglaublich niedrig, und wir fanden bei den meisten geimpften Personen keine vollständigen Spikes. Unsere Schlussfolgerung war, dass der Impfstoff wie beabsichtigt wirkt. Der Impfstoff ist unglaublich sicher!” Wirklich? Es geht bei der autoimmunogenen Wirkung nicht in erster Linie um die Menge an Protein, sondern die Lokalisation. Sicherlich sind die Werte für Spike-Proteinfragmente im Blut nach der Impfung niedrig, aber bei den allermeisten SARS-CoV-2 Infizierten sind sie dort garantiert gar nicht zu finden, weil es fast nie zu einer signifikanten Virämie kommt. Dass die Spike-Proteinfragmente nach zwei Wochen aus dem Blut verschwunden sind, wie die Autoren der AFP betonen, ist selbstverständlich richtig und trivial, denn sie werden ja durch Antikörper gebunden und phagozytiert. Doch entfalten sie in dieser Zeit eben einen Teil ihrer autoimmunogenen Wirkung.
Dass der Impfstoff das Immunsystem anregt ("wirkt"), habe ich, anders als der Kollege Walt es behauptet, nie bestritten – im Gegenteil. Im Achgut.com-Beitrag wird vielmehr davon ausgegangen, dass es das Immunsystem selektiv überstimuliert und dadurch Autoimmunerkrankungen auslöst. Mit der Aussage, die Impfstoffe seinen “unglaublich sicher”, hat der Kollege sich keinen Gefallen getan – denn er scheint die klinischen Daten zur Toxizität der Substanzen nicht zu kennen oder nicht zu verstehen oder sich nicht einzugestehen, was sie bedeuten. Denn wir wissen bereits, dass die SARS-CoV-2-Impfstoffe akut 100- bis 200-mal letaler sind als klassische Impfstoffe und auch erheblich mehr schwere nicht-letale Nebenwirkungen haben als solche (siehe die 9 verlinkten Artikel im nächsten Absatz).
Schließlich gehen die AFP-Autoren noch auf die autoimmunogene Toxizität des Spike-Proteins ein. Sie bemängeln, dass sich der Artikel nicht im Detail damit auseinandersetzt, sondern sich vor allem auf den Brief von Tess Lawrie an die MHRA, die englische Zulassungsbehörde für Arzneimittel, bezieht. Das stimmt, denn zu diesem Thema hatten wir uns in zahlreichen Artikeln seit Anfang Januar hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier und hier bereits detailliert geäußert. Diese Artikel, die wir auch immer wieder verlinken, haben die Autoren entweder nicht zur Kenntnis genommen, nicht verstanden oder bewusst verschwiegen.
Leider haben die Autoren in diesem Zusammenhang – anders als bei den ersten beiden Punkten – beim dritten Punkt darauf verzichtet, sich fachlichen Rat bei Immunologen oder Toxikologen zu suchen (oder es war keiner bereit, sich dazu zu äußern, was gut verständlich ist). Denn sie schreiben:
“Lawries Zahlen stimmen demnach zwar mit den von der MHRA gesammelten Daten ungefähr überein (1295 Todesfälle bis zum 2. Juni nach Berechnungen der AFP), aber ihre Interpretation ist irreführend: Berichte über Nebenwirkungen, einschließlich Todesfälle, sind Teil der Pharmakovigilanz der Behörde. Sie reichen nicht aus, um einen kausalen Zusammenhang mit den Impfstoffen herzustellen. Dies betont die MHRA auch immer wieder in ihren Berichten zu den Impfstoffen.”
Es ist richtig, dass die MHRA selbst nicht die wissenschaftliche Entscheidung über den Kausalzusammenhang zwischen vermutetem Impfschaden und Impfung ermittelt. Wohl aber die regulatorische Entscheidung über die Sicherheit. Dafür sammelt die Behörde Sicherheitsmeldungen der Ärzte und anderer Heilberufe und entscheidet auf dieser Grundlage, aber auch auf der Basis wissenschaftlicher Veröffentlichungen und den periodischen Sicherheitsberichten der Pharmakovigilanzabteilungen der Arzneimittelhersteller über das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Arzneien und deren Zulassung. Eine Zulassung kann jederzeit widerrufen werden.
Dies bedeutet jedoch nicht – anders als AFP es behauptet –, dass eine Arzneimittelsicherheitsmeldung eines Arztes nicht ernst zu nehmen wäre. Vielmehr zögern oder versäumen es Ärzte, solche Meldungen (in England im Fachjargon “yellow forms” genannt) auszufüllen, die Nebenwirkungen von Arzneimitteln werden stets zu wenig gemeldet, es gibt eine erhebliche Dunkelziffer. Wer schon einmal mit MHRA, FDA, PMDA oder EMA (die drei letzteren sind die Arzneimittelzulassungsbehörden der USA, Japans und der EU) gearbeitet hat wie der Autor, weiß, wie ernst diese Berichte dort genommen werden, insbesondere zu Todesfällen, Kindsmissbildungen, schweren Erkrankungen oder Aborten. Ärzte melden Todesfälle und schwere Erkrankungen im Zusammenhang mit Arzneimitteln nicht aus “Daffke”, sondern nur zögerlich und wenn sie der festen Überzeugung sind, es bestehe wirklich ein Zusammenhang. In der Regel liegen sie im Trend damit richtig, und daher sind die angegebenen Zahlen sehr ernst zu nehmen.
Die Feststellung des Kausalzusammenhangs zwischen Impfung und Tod – oder schwerer, unheilbarer Erkrankung – ist eine Aufgabe für die wissenschaftliche Pathologie und biomedizinische Studien an Tieren und menschlichen Zellkulturen. Pathologen müssen die Verdachtsfälle einer Autopsie unterwerfen und mit histopathologischen Methoden beispielsweise ein Autoimmungeschehen in den betroffenen Geweben nachweisen. Es werden auch Tier- und Zellkulturmodelle für solche Effekte benötigt. Dies wird derzeit noch zu wenig gemacht, weil die Impfstoffe angesichts der allgemeinen Panik nicht ausreichend geprüft wurden. Sie wären angesichts der Daten, die wir nun haben, in normalen Zeiten niemals zugelassen worden. Wegen der massiven klinischen Toxizität des (indirekt) verimpften Spike-Proteins mit schweren Blutgerinnungsstörungen, Sinusvenenthrombosen, Schlaganfällen oder Autoimmunthrombozytopenien, Herzmuskelentzündungen und Guillain-Barré-Syndom – siehe die oben zitierten Artikel – ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Kausalzusammenhänge sauber nachgewiesen sein werden. In den Behörden gibt es schon lange Aufregung und Widerstand gegen die Notfallzulassung der Impfstoffe, und der wird auch noch zunehmen. Die Ärzte, die dort arbeiten, haben diesen Beruf nicht gewählt, um Menschen zu schaden.
Es ist den AFP-Autoren nicht gelungen, die Beiträge, die in den letzten Monaten von mir auf Achgut.com veröffentlicht wurden, zu widerlegen – weder den einen, mit dem sie sich auseinandergesetzt haben, noch die anderen. Sie kennen die hochkomplexen zellbiologischen und klinischen Zusammenhänge nicht ausreichend und haben sich aufgrund einiger dürrer Zitate von Kollegen in ein Gebiet begeben, das sie offenkundig vollständig überfordert.
Fest steht, dass molekulare Forschung zum Thema COVID-Impfung zwar zu Publikationen in hochrangingen Journals wie Cell und Nature führen kann, jedoch extrem vermint ist, da zwangsläufig Ergebnisse herauskommen müssen, die dem offiziellen Narrativ widersprechen. Das zeigen die molekularen Studien, die wir in unserer Serie zitiert haben, eindeutig. Die hier diskutierten Veröffentlichungen und die nachgelieferten Kommentare der Kollegen versuchen mit viel Mühe, eine Kongruenz zwischen Ergebnissen und Narrativ herzustellen, die aber nicht besteht.
Die fachlich hochgeschätzten Kollegen, die mit der AFP kommuniziert haben, müssen sich überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, zu versuchen, das politische Narrativ von der Wirksamkeit der Impfstoffe und ihrer Sicherheit mit aus dem Kontext genommenen Einzeltatsachen zu untermauern und dabei die eindeutigen klinischen Daten zu ignorieren.