Felix Perrefort / 17.11.2022 / 13:00 / Foto: Lowdown / 51 / Seite ausdrucken

Correctiv mit Strohmann

„Correctiv“ will Fake News bei Achgut entdeckt haben. Der "Faktencheck" unterstellt Behauptungen, die nicht getätigt wurden, während er das eigentlich Wichtige bekräftigt. Diese unseriöse Methode soll hier einmal anschaulich dokumentiert werden.  

Wie ein sogenanntes Strohmann-Argument funktioniert, zeigt ein jüngerer Faktencheck von Correctiv. Bei einem solchen Schein-Argument wird dem Gegner eine Position unterstellt, die er gar nicht vorgetragen hat, um diese dann zu widerlegen. Es ist ein wiederkehrendes Muster in der Arbeit von Manipulateuren und ein typisches Instrument aus dem Werkzeugkasten der Propaganda.

Überschrift Correctiv: „Nein, Pfizer hat nicht zugegeben, dass der Corona-Impfstoff Comirnaty nicht schützt.“ Weiter heißt es: „Der Konzern habe eingeräumt, vor der Zulassung seines Coronavirus-Impfstoffes nicht geprüft zu haben, ob dieser die Ausbreitung des Virus verhindert. Das wird von einigen als Beleg interpretiert, dass die Impfung nicht wirke. Das stimmt nicht. Relevant war für die Zulassung, ob der Impfstoff vor Erkrankung schützt – und das tut er.“ 

Pfizer hatte vor der EU gesagt, dass die Impfstoffe nicht auf Fremdschutz hin untersucht wurden. Von unter anderem „Achgut“, so nun Correctiv, „wird dies als Geständnis dafür ausgelegt, dass jede Argumentation (!) für eine Corona-Schutzimpfung auf einer ‚Lüge‘ beruhe.“ Im Faktenchecker-Sprech könnte man nun fragen: Verbreitet die Autorin Gabriele Scherndl bewusst und gezielt Falschinformation? 

In dem kurzen Achgut.com-Beitrag zum Thema verliere ich über den allgemeinen Schutz der Impfung kein Wort, sondern spreche ausschließlich über den Fremdschutz, denn auf ihm beruhten die diskriminierenden 2-G-Regelungen. Dass die, so Correctiv, „vermeintlich skandalöse Enthüllung (…) jedoch bei näherer Betrachtung gar keine Neuigkeit“ ist, steht ebenfalls in unserem Artikel (Achgut berichtete das im übrigen bereits im Jahr 2021). Hat die Autorin den Vorspann gelesen? Darin heißt es: „Der Sachverhalt ist im Grunde nicht neu: Wissenschaftliche Evidenz für die Behauptung, dass die Corona-Impfstoffe Ansteckungen verhindern und somit auch andere schützen würden, gab es seitens der Hersteller nie.“ 

Die Überschrift von Correctiv ist manipulativ 

Weder habe ich in dem Beitrag behauptet, dass jede Argumentation für die Impfungen mit der Pfizer-Auskunft nun hinfällig wäre, noch mir das Wort „Lüge“ zu eigen gemacht, das ein Zitat eines niederländischen Politikers, Rob Roos, ist. Dies anders darzustellen, ist ebenfalls irreführend. Correctiv hat dann selbst lediglich „Hinweise, dass Geimpfte sich seltener infizieren und seltener andere anstecken.“ Erinnern wir uns an die Überschrift: „Nein, Pfizer hat nicht zugegeben, dass der Corona-Impfstoff Comirnaty nicht schützt.“ In dieser Allgemeinheit wurde dies in meinem Artikel nicht behauptet, während das tatsächlich Behauptete im Faktencheck bekräftigt wird. Correctiv-Überschrift wie Teaser sind gleichermaßen manipulativ.

Zur Einordnung der Autorin: Gabriele Scherndl trat in einem Kommentar im österreichischen Standard für eine Impfpflicht ein, die für sie „kein Impfzwang“ ist. Der wäre bei Geldstrafen nicht gegeben, sondern beginne erst, wenn einem die Nadel gewaltsam eingeführt wird. Weiter steht da: „Fraglich ist, ob die Strafe einmal oder mehrfach verhängt werden soll. Wer nur mit einer einmaligen Strafe zu rechnen hat, könnte sich gleichsam von der Impfpflicht ‚freikaufen‘. Empfindlicher wären wiederkehrende Sanktionen.“ 

Das „Schweizer Radio und Fernsehen“ (SRF) titelte kürzlich: „Corona-Booster wirkt häufiger aufs Herz als erwartet“. Melanie Brinkmann sagte noch am 10. November 2021: „Das Sicherheitsprofil dieser Impfstoffe ist fantastisch.“ Wie Journalisten, die das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit radikal verletzt sehen wollen, mit diesen Diskrepanzen umgehen, wird sich zeigen. 

Correctiv und das Faktencheckertum gelten zum Glück schon lange nicht mehr als so seriös, wie sie sich geben. Dieser Beitrag ist just for the record, man darf solche Dinge nicht stehen lassen.

 

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Leserpost

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Michael Neus / 17.11.2022

Correctiv, Faktenchecker und wie dieser ganze Dreck auch heißt… Kann alles auf die Restlerampe..

Thomas Szabó / 17.11.2022

Gabriele Scherndls Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet: österreichischer Prälat-Leopold-Ungar-Preis, deutscher Nachwuchspreis „Grüne Reportage“. Die journalistische Elite, beeindruckend oder erschreckend?

D. Brauner / 17.11.2022

Faktenerfinder und Korrekturensöhne! - Unseriös bis ins Mark ... - immer mehr Leute realisieren das nun. Gut so!

Peter Gentner / 17.11.2022

“Relevant war für die Zulassung, ob der Impfstoff vor Erkrankung schützt – und das tut er…..” Nö, tut er eben nicht. Zumindest gibt es keine einzige Studie die das belegt. Die “Zulassungsstudie”, die zudem zu früh entblindet wurde, lieferte lediglich 92 “Erkrankte” bei Gespritzten versus 192 “Erkrankte” bei gleicher Menge an Ungespritzten.  Also einen “Wirkungsgrad” von um die 3%. Das ist ein Witz und mehr dem Zufall geschuldet, als der Wirksamkeit.

Jörg Themlitz / 17.11.2022

Das ist die SMS Generation. Texte die über die 160 SMS Zeichen hinausgehen, deren Sinn können diese Personen nicht mehr erfassen. Sollen die auch gar nicht. So wie die Funktionäre der SED und FDJ. (Ich greif jetzt nicht weiter zurück, da es das Gleiche war.) Die hatten zu funktionieren. Die operieren, argumentieren dann mit ihren phrasigen, antrainierten Textbausteinen. Dass die nicht immer passen, das verstehen die nicht einmal. Weil, die sind die Guten. Wir sind auf dem Weg dahin, wo die DDR Bürger schon mal waren. Es beruhigt mich nicht, dass ca. 25 Prozent der Ossis da nicht wieder hinwollen. Das reicht nicht.

Olaf Hüffner / 17.11.2022

Sehen Sie das doch mal ganz lässig: gerade die österreichische Meinungsäußernde bewegt sich in der Grauzone zwischen unerlaubter Rechtsberatung - für die Habsburger Regierung - und der Beihilfe zur Körperverletzung.

Wilfried Cremer / 17.11.2022

Lieber Herr Perrefort, wer für die Impfpflicht war bzw. ist, der wäre auch für die Verpflichtung zum “Heil Hitler”-Gruß gewesen, und er hätte Zwangsmaßnahmen bei Zuwiderhandlung zugestimmt. Charakterschweine sind flexibel.

Rainer Niersberger / 17.11.2022

@Frau Eden : Das ist richtig, aber entscheidend ist, dass die Liberalkonservativen “stolz” darauf sind, so ganz anders als die Mischpoke von der anderen Seite zu sein, sich deutlich vornehmer, gesitteter und rechtlich einwandfrei zu verhalten und, man lese und staune, immer noch glauben (wollen), damit am langen Ende zu gewinnen. Gewisse historische Erfahrungen und der aktuelle Prozess sprechen nicht unbedingt fuer diese Annahme, aber so ist es deutlich gefahrloser. Wenn der Feind einen nicht ernst nimmt, wählt er auch nicht das ganze Besteck. Im Zweifel laesst er einfach kleffen und jaulen.  Er weiss, die beißen nicht. Dazu sind sie zu edel und höflich. Sie glauben auch noch an die Justiz, wofür, die Kleber und das BVerfG lassen gruessen, nicht allzu viel spricht.

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