Man sollte Kartoffeln nicht unterschätzen. Kartoffeln verfügen über etwas, das dem ganzen grünen Gemüse völlig abgeht: Stärke!
Sehr geehrter Herr Etscheit, Sie sehen mich tief betroffen. Als gelernter Österreicher versichere ich ihnen, daß zu einem echten Wiener Schnitzel, was mir in diesem Land aber noch nicht untergekommen ist, tatsächlich Erdäpfelsalat gehört. Mit etwas Essig, Öl, Zwiebel und Petersilie. Basta. Gurken haben da gar nichts zu suchen. Ebensowenig wie Pommes, vulgo Hitler-Bananen (öst). Kartoffeln geben auch erstklassige Knödel ab.
Zu erwähnen ist noch, dass grün gewordene Kartoffeln ungenießbar und sogar giftig sind. Also genau wie im richtigen Leben. Auch in die Kunst hat die Kartoffel Einzug gehalten und findet sich in Knittelversen wie “Sauerkraut, Kartoffelbrei - Bomber Harris, Feuer frei!” wieder. Und natürlich beim Kartoffeldruck im Kindergarten. Falls es so etwas heute noch gibt. Ist vermutlich inzwischen - ähnlich wie Mathe - als diskriminierend und rassistisch gebrandmarkt. Als Kinder sind wie zur Kartoffelernte mit dem Bauern auf den Acker gefahren, haben die Kartoffeln eingesammelt und in den Jutesack gesteckt, anschließend wurde das Kartoffelkraut auf einen Haufen geworfen und verbrannt, im Feuer wurden dabei ein paar Kartoffeln geröstet. Schmeckte hervorragend. Den Jutesack trägt heute Claudia Roth als…ähm, Gewand, Kraut verbrennen ist verboten und man bekommt kein Kind mehr auf den Acker, da macht man sich dreckig und es gibt keinen Empfang für’s Smartphone. Es baut aber auch niemand mehr Kartoffeln an, wurde durch Mais und Raps ersetzt. Ein gelb-schwarzen Kartoffelkäfer habe ich schon ewig nicht mehr gesehen.
Schönen Gruß auch: Wer weder Bratkartoffeln, und sein nachgesaftes Verhältnis, noch Klöße oder Pommes, -Brei, -Schips, -Puffer oder was weiß ich alles aus Kartoffeln gemacht, nicht kennt und mindestens eines schätzt ist bloß lapidar gesagt dumm und einfälltig.
Nudelesser, Reisesser, Maisesser, Kartoffelesser…..und? Was soll’s. Muss ich mir den Schuh anziehen? Nein. Lässt mich inzwischen achselzuckend zurück. Ich liebe Kartoffeln.
Die beste Kartoffel wurde aber nicht erwähnt, das ist die Bratkartoffel, schön knusprig (früher nannte man das schwarz) und dazu Innereien wie Leber oder saure Nierle, alles schön ungesund, das härtet ab, davon wird man (w,m+d) steinalt.
“Hansa” war der Hit meiner Jugend, die gab es, wenn auch nicht ganz billig, in jedem Kaufladen und viel später jedem (damals noch überschaubar kleinen) “Super"markt mit ersten Einkaufskörbchen. Auch der Bauer lieferte sie mit dem Trecker zentnerweise in Säcken für die Kartoffelkiste im Keller, für Familien wie unsere mit vier Kindern. Aber plötzlich gab es sie nicht mehr, ich habe mich gewundert, verzweifelt und vergeblich gesucht - aber die Google Suche gab es noch nicht. Viel, viel später habe ich erfahren, bevor der Sortenschutz auslief, wurde die Knolle vom Markt genommen. Feierabend. Nachzuchtversuche mit ähnlichen Namen waren ihr Geld nicht wert: an die Hansa kommt bis heute kein neu gezüchtetes Kartöffelchen heran. Dreist, so ein Vorgehen der Züchter und markeninhaber, aber wohl Standard: Geld regiert halt die Welt. Auch im Lande der Kartoffeln.
Nicht die Kartoffel als Bezeichnung für echte Deutsche stört mich, sondern die Dreistigkeit und Verachtung mit der die Bezeichnung von eingewanderten, hauptsächlich muslimischen Sozialschmarotzern gebraucht wird.
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