Sicherlich leiden viele Menschen in den Städten unter dem Verkehr und dem Lärm. Aber die aktionistischen Umweltzonen ändern daran gar nichts. Sie sind offenbar ein gutes Beispiel für teure Symbolpolitik. In Berlin, wo im Frühjahr eine Umweltzone eingeführt wurde, lag der Feinstaubwert zeitweise fünf Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, zeitweise aber auch 4,7 Prozent niedriger. In Umweltzonen-freien Potsdam schwankten die Werte zwischen einem Plus von 2,1 Prozent und einem Minus von 1,9 Prozent. Auch bei der Entwicklung der Stickoxidwerte waren keine signifikanten Unterschiede zwischen den Städten zu messen. Die gleichen Ergebnisse ergaben sich für das zweite untersuchte Städtepaar Mannheim (mit Umweltzone) und Ludwigshafen. Die anderen Feinstaub-Schwankungen und Quellen (darunter auch viele natürliche) überlagern offenbar locker die Auto-Emissionen. Ein gutes Beispiel dafür, wie ein mögliches Problem mit großem politischen Tamtam dort bekämpft wird, wo es am wenigsten nutzt, wo aber der geringste Widerstand zu erwarten ist. Es müssen ja nur ein paar Geringverdiener und kleine Handwerksbetriebe ihre alten Autos und Diesel-Lieferwagen verschrotten. Vielleicht ist es ja gar kein Umweltgesetz, sondern ein Konjunkturprogramm (zwangsweise Nachfolgeregelung für die Verschrottungsprämie). Wer das nicht gut findet, kann sich hier bei einer Bundestags-Petition zur Abschaffung der Umweltzonen einschreiben.