Als vor etwa zwei Monaten die ersten Corona-Fälle in Deutschland gemeldet wurden, hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ein einfaches Grippevirus mein Privatleben ernsthaft einschränken oder unser ganzes Land lahmlegen könnte. Die beinahe stündlich neuen Schreckensmeldungen aus China ließen mich zwar nicht kalt, die Angst vor massenhafter Ansteckung und Durchseuchung erschien mir für uns aber doch mehr Hysterie als reale Gefahr zu sein. Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen, weder Schweine- noch Vogelgrippe hatten je mein direktes Umfeld erreicht. Nur einen Monat später änderte sich meine Meinung dann aber doch abrupt: eine meiner engsten Freundinnen war mit dem Corona-Virus infiziert. Ab sofort saß ich in Quarantäne und beobachtete erschrocken, wie sich die Ereignisse in den folgenden Tagen und Wochen überschlugen.
Inzwischen ist jeder Einzelne von uns von den Folgen des Virus betroffen, egal ob er die Eindämmungs- und Schutzmaßnahmen für völlig übertrieben oder für viel zu inkonsequent hält: Schulen, Universitäten und Geschäfte sind geschlossen, halb Berlin arbeitet im Homeoffice, und selbst enge Freunde und Familien unterliegen einem strengen Kontaktverbot. Soziale Isolation und Ohnmachtsgefühle machen sich breit. Niemand weiß wirklich, wie gefährlich oder wie ansteckend das Virus ist – und das macht vor allem eines: Angst.
Trotzdem geht es den meisten von uns alles in allem doch relativ gut. Diejenigen, die wirklich extrem unter dem Virus und seinen Folgen leiden, sind all jene, die auf unser – anscheinend doch nicht ganz so gut vorbereitetes – Gesundheitssystem angewiesen sind. Es sind die Alten, Schwachen, die Behinderten und die psychisch Kranken.
Einsamkeit und Ängste
Wir haben in unserem Betreuungsbüro derzeit etwa 300 Klienten, von denen mindestens die Hälfte zur besonders gefährdeten Risikogruppe gehört (sie sind über 70 Jahre alt und leiden an multiplen Erkrankungen). Viele von ihnen leben in Pflegeheimen, sind teilweise dement und verstehen überhaupt nicht, warum sie keinen Besuch mehr von ihren Verwandten oder Besuchsdiensten bekommen. Für diese Menschen ist die soziale Isolation nicht einfach nur unangenehm, sondern lebensbedrohlich. Sie verlieren durch die Abschottung nicht nur eine wichtige deeskalierende und kontrollierende Partei zwischen ihnen und ihren Pflegern, sie verlieren auch ihre engsten und in vielen Fällen wohl einzigen Bezugspersonen. Ich glaube, man kann sich nur ansatzweise vorstellen, wie traurig und einsam viele von ihnen genau jetzt sein müssen.
Wenn sie sich auch nicht mit dem Corona-Virus anstecken, könnten doch viele von ihnen an dieser Trauer sterben – und das ist nicht irgendein melancholisch-romantischer Spruch, sondern leider Realität. Wir beobachten dieses Phänomen schon seit Jahren: Immer, wenn es draußen grau und kalt wird und die älteren Herrschaften nicht mehr so oft das Haus verlassen können, dann häufen sich die Todesfälle unter unseren Klienten. Ich bin weder Psychiater noch Arzt, aber ich glaube, dass diese psychische Belastung enormen Einfluss auf das ohnehin schon schwache Immunsystem dieser Menschen hat.
Wie gravierend die Folgen der Angst bei pflegebedürftigen und zusätzlich noch psychisch beeinträchtigten Menschen sein können, zeigte sich bei einer unserer Klientinnen – die zu Hause lebte und von einem Pflegedienst versorgt wurde – in besonders drastischer Form. Sie hatte solche Angst, an einer Corona-Infektion zu sterben, dass sie mehrere Tage lang auf einem Stuhl sitzen blieb: sie hörte auf zu essen, zu trinken und zu sprechen. Sie weigerte sich konsequent aufzustehen; sie verließ den Stuhl nicht mal, um ins Bett oder zur Toilette zu gehen. Der Pflegedienst war völlig machtlos, er konnte die vollgekotete Frau weder waschen noch ins Bett bringen und sie auch nicht mit Nahrung versorgen, weil sie bei jeder Berührung kratzte, biss und um sich schlug.
Corona-Test kostet 100 Euro, machen wir nicht
Meine Chefin beantragte wegen der akuten Eigengefährdung eine Unterbringung beim Amtsgericht. Bevor der entsprechende Gutachter kommen konnte, um deren Notwendigkeit zu prüfen, kollabierte unsere Betreute. Im Krankenhaus stellten die Ärzte akutes Nierenversagen und eine schlechte Sauerstoffversorgung fest, die vermutlich durch eine Lungenarterienembolie hervorgerufen wurde. Sie hatte außerdem eine Schenkelhalsfraktur – ein unerwarteter Befund, weil sie niemandem von einem Sturz erzählt hatte.
Sie wurde intubiert, bekam Medikamente und stabilisierte sich, sodass eine große Operation an ihrer Hüfte durchgeführt werden konnte. Wenige Tage später verschlechterte sich ihr Zustand aber wieder rapide: Ihr Kreislauf war schwach, sie musste erneut intubiert werden. Meine Chefin forderte von den Ärzten einen Test auf das Corona-Virus, bekam aber nur die Antwort, dass die Patientin keine eindeutigen Symptome wie Fieber hatte und deshalb keinen Test bekommen wird. Als sich meine Chefin dennoch nicht abwimmeln ließ, sagte man ihr, dass der Test 100 Euro kosten würde und man sich deshalb an die Verordnungen des Robert-Koch-Instituts halten müsse.
Diese Argumentation ist nicht nur fahrlässig, sondern macht einfach keinen Sinn. Es werden ständig und leichtfertig Tests und Untersuchungen wie CTs verordnet, deren Durchführung nicht hunderte, sondern tausende Euro kostet. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass einfach die Kapazitäten für solche Tests fehlen und man deshalb so sparsam mit ihnen umgeht – selbst bei Hochrisikopatienten. Die Frage, ob ein Test nun sinnvoll gewesen wäre oder nicht, bleibt aber leider offen, denn nur einen Tag später starb unsere Klientin – wahrscheinlich an Aortenklappenstenose, vielleicht aber auch an etwas anderem.
Krankenhäuser im Ausnahmezustand
Die Berliner Kliniken bereiten sich seit Wochen intensiv auf den Katastrophenfall vor und rüsten bekanntermaßen auf und um. Genauso klar ist natürlich, dass Krankenhausaufenthalte momentan so gut es geht vermieden werden sollten, um Kapazitäten freizuhalten, aber auch um die Ansteckungsgefahr im Krankenhaus zu vermeiden. Doch grade für Ältere und schwer kranke Menschen birgt genau diese Vorsicht gleichzeitig große Risiken.
So kommt es bei Demenzerkrankten zum Beispiel häufig vor, dass sie während des Essens nicht richtig schlucken und dadurch Krümel in die Luftröhre gelangen, die nicht selten zu einer Lungenentzündung führen. Vor kurzem wurde einer unserer Betreuten in schlechtem Zustand aus seinem Pflegeheim ins Krankenhaus gebracht, wo sich genau dieser Verdacht zu bestätigen schien. Normalerweise würden die Ärzte einen so alten und vorerkrankten Patienten, auch wenn er relativ stabil ist, zur Beobachtung mehrere Tage im Krankenhaus behalten, um im Ernstfall sofort handeln zu können. Inzwischen werden diese Patienten aber wieder zurück ins Pflegeheim geschickt, man will Kapazitäten einsparen. Der Weg vom Heim zurück ins Krankenhaus ist lang, im Notfall hätte das tödliche Folgen.
Eine weitere Betreute bekam die Konsequenzen bereits zu spüren – sie ist letzte Woche zu Hause gestorben. Die kleine, freundliche Südamerikanerin hatte zahlreiche Erkrankungen wie Rheuma, Gastritis, Epilepsie und Gicht, war aber in einem guten Allgemeinzustand und sehr selbstständig. Sie meldete sich regelmäßig, war immer gut zu erreichen und machte dem Pflegedienst, der sie täglich besuchte, auch immer verlässlich die Tür auf. Doch dann ging es ihr plötzlich sehr schlecht. Wegen ihrer Sprachbarriere konnte sie sich dem Pflegedienst gegenüber nicht artikulieren, wo und was ihr wehtat oder fehlte; ihr Zustand war aber offensichtlich akut, also riefen sie den Bereitschaftsarzt und die Feuerwehr. Die sahen aber leider keine Veranlassung für eine Klinikeinweisung oder weiterführende Maßnahmen, was mich angesichts ihrer zahlreichen Erkrankungen wirklich wunderte und zu der Vermutung führte, dass man sie entweder vor einer Infektion schützen wollte oder selbst in einem solchen Fall Kapazitäten sparte. Die nächsten zwei Tage hörte man nichts mehr von unserer Betreuten. Sie meldete sich nicht, war nicht zu erreichen und machte nicht mehr auf. Als Feuerwehr und Polizei schließlich die Tür aufbrachen, lag sie tot in ihrer Wohnung.
Gefahren für Pflegedienste
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass sich die ältere Dame mit dem Corona-Virus infiziert hatte und deshalb plötzlich an einer so akuten Zustandsverschlechterung litt. Woran sie wirklich verstorben ist, werden wir aber wahrscheinlich nie erfahren, weil bei alten Menschen mit einer so langen Liste an Erkrankungen in der Regel keine Obduktionen oder Tests mehr vorgenommen werden. Eigentlich wäre es in Zeiten wie diesen von großer Bedeutung zu wissen, ob sie Corona-positiv war oder nicht. Sie hatte schließlich intensiven Kontakt zu mehreren Mitarbeitern des Pflegedienstes. Sollte sie tatsächlich infektiös gewesen sein, dann würde jeder einzelne Mitarbeiter den Virus potentiell zum nächsten Pflegebedürftigen weitertragen – und das sind in der Regel alles Hochrisikopatienten.
Wer jetzt denkt, dass die Pflegekräfte doch bestimmt eine Schutzausrüstung getragen haben, der irrt leider. Den meisten Pflegediensten – wie wohl auch den meisten Heimen – mangelt es nämlich eklatant an angemessener Schutzkleidung wie Atemschutzmasken, Einmalhandschuhen und Desinfektionsmittel. Sie sind aber nicht nur schlecht ausgestattet, sondern bekommen ständig neue und – wie ich finde – nichtssagende Senatsanweisungen zugeschickt. In einer der neuesten Anweisungen steht, dass bei Bekanntwerden oder auch nur bei Verdacht auf einen COVID-19-Fall umgehend das Gesundheitsamt verständigt werden solle. Bis zum Erhalt der Testergebnisse, solle der Pflegedienst dafür sorgen, dass der Pflegebedürftige nicht die Wohnung verlässt, und dem Gesundheitsamt diverse Daten zur Verfügung stellen.
Dann kommt der Hammer: „3. Das Gesundheitsamt realisiert umgehend (d.h. innerhalb der nächsten 12 Stunden, spätestens jedoch am Vormittag des Folgetages) die sofortige Untersuchung/ Abstrichentnahme des Personals, welches im betroffenen Bereich eingesetzt wurde. (z. B. bei kurz zuvor stattgefundenen Dienstbesprechungen), ist das gesamte Pflegepersonal zu untersuchen/ abzustreichen. 4. Das Gesundheitsamt stellt die umgehende Untersuchung/ Abstrichentnahme aller zum Haushalt gehörenden Personen sicher.“ – Ein Wunschtraum.
Jeder, der schon mal selbst mit dem Gesundheitsamt zu tun hatte, bricht jetzt wahrscheinlich in Gelächter oder in Tränen aus. All die schönen Vorgaben und Versprechen werden in der Regel nämlich nicht annähernd eingehalten.
Ich wurde dem Gesundheitsamt selbst wegen dem Kontakt zu meiner positiv auf Corona getesteten Freundin gemeldet und erhielt bis heute nie eine Nachricht oder einen Anruf – ich setzte mich selbst unter Quarantäne. Die Mutter meiner Freundin, mit der sie zusammenwohnt, wurde vom Gesundheitsamt nie getestet. Angeblich sollte meine Freundin zurzeit jeden Tag einen Anruf zur Kontrolle ihres Zustandes erhalten, aber Pustekuchen. Eine andere positiv getestete Freundin musste nie auch nur eine einzige Kontaktperson angeben. Und wenn Sie jetzt immer noch nicht überzeugt sind, dann versuchen sie einfach mal beim Gesundheitsamt jemanden zu erreichen – das ist beinahe ein Ding der Unmöglichkeit.
Ende der Unterbringung
Die Krise trifft also jeden: Das Personal der Krankenhäuser und Pflegedienste, genau wie diejenigen, die sie schützen und versorgen sollen. Und so schließlich auch die psychisch Kranken. Die Schaffung neuer und die Freihaltung bestehender Kapazitäten für Intensivbetten betrifft nun nämlich auch die psychiatrischen Abteilungen.
Innerhalb der letzten ein bis zwei Wochen wurden sukzessive sämtliche unserer nach PsychKG (bei akuter Eigen- und Fremdgefährdung) oder BGB (zur Heilbehandlung) untergebrachten Klienten vorzeitig entlassen, auch wenn sie alles andere als stabil oder ungefährlich waren. Selbst einen unserer Klienten, der bis vor kurzem noch im Knastkrankenhaus saß, wollte man einfach so aus dem Krankenhaus entlassen: er hatte versucht, eine Frau vor eine einfahrende U-Bahn zu stoßen, nachdem er in der Vergangenheit schon einmal versucht hatte, eine Frau vor eine Tram zu stoßen und auf eine andere, die einen Säugling an der Brust trug, eingeschlagen hatte. Zum Glück war die entsprechende Sozialarbeiterin eine verständige Frau, die nach einem kurzen Gespräch dafür sorgte, dass zumindest er in der Unterbringung blieb.
Sie hatte allerdings weniger Verständnis für Bedenken, was seinen unbegleiteten Ausgang betraf und hatte für die Diskussion nicht viel mehr übrig als: „Wir sind hier ja keine Insel.“ Und das, obwohl alle wussten, dass er im Ausgang wieder angefangen hatte Drogen zu konsumieren, und jeder normale Mensch zu Hause bleiben und das Kontaktverbot achten muss.
Es ist völlig irrational zu denken, dass ein intelligenzgeminderter, psychisch-kranker Drogenabhängiger sich auch nur ansatzweise an irgendwelche Schutzmaßnahmen halten würde. Viel wahrscheinlicher ist, dass er sich mit anderen Konsumenten an irgendeinem Platz trifft, sich mit Corona infiziert und die Krankheit dann wieder ins Krankenhaus schleppt – zumindest dann, wenn er überhaupt zurück geht.
Wenn wirklich der Katastrophenfall eintritt, beziehungsweise erreicht wird, und jede Kapazität in den Krankenhäusern gebraucht wird, um Leben zu retten, dann ist es wahrscheinlich wirklich sinnvoll, die Leute vorzeitig zu entlassen – zumal sie bislang ja leider sogar während einer Pandemie kommen und gehen können, wann sie wollen. Bis es soweit ist, sollte man hochpsychotische Menschen meiner Meinung nach aber dennoch keinesfalls prophylaktisch entlassen – man gefährdet sonst einfach nur das Leben unschuldiger Passanten, genau wie das der Kranken selbst.
Angst und Unverständnis
Gerade die psychisch kranken, aber auch geistig behinderten Menschen, treffen die Maßnahmen und die ganze Krise selbst sowieso schon mit voller Wucht. Bei Psychotikern verschlimmern sich wahnhafte Angstzustände, aber auch Leute mit leichten Störungen leiden unter enormen Ängsten. Sie fürchten sich davor, kein Geld oder nichts mehr zu essen zu bekommen – und das ist in ihrem Fall auch nicht so einfach aus der Luft gegriffen, denn hier tun sich echte Probleme auf.
Viele unserer Klienten bekommen ihr Geld mehrmals monatlich über Schecks, die sie in der Bank einlösen müssen, weil sie sonst ihr ganzes Geld auf einmal ausgeben – im schlimmsten Fall für Drogen oder völlig sinnlose Einkäufe. Die Betreuten haben Angst, dass sobald der Scheck zum Ende des Monats kommt, es nur noch sehr teure Waren zu kaufen gibt, die sie sich nicht leisten können. Inzwischen gibt es außerdem immer mehr Supermärkte, die kein Bargeld annehmen. Wir versuchen deshalb auch diesen Leuten trotz Risiken schnellstmöglich EC-Karten zu beschaffen – das ist aber gar nicht so leicht, denn die Banken arbeiten zurzeit mehr als langsam. Wenn bei den Betreuten ein Einwilligungsvorbehalt vorliegt, stellen sie trotz Krise teilweise gar keine Karten aus.
Andere gehen aus Todesangst nicht mal mehr zum Einkaufen raus, lassen niemanden in ihre Wohnung, ziehen sich vollständig zurück und sind nicht mehr zu erreichen. Sie lassen weder die Sozialarbeiter noch den Pflegedienst oder den Putzdienst in ihre Wohnung. Wieder andere verstehen nicht, warum sie sich an ein Kontaktverbot halten sollen und ihre Wohnung nicht mehr verlassen dürfen. Besonders einer unserer Betreuten, für den sein Einzelfallhelfer so etwas wie Vater, Mutter und Geschwister in einem sind, leidet extrem unter der Situation. Er hat eine starke geistige Behinderung und kann die Vorgaben tatsächlich kognitiv nicht verstehen. Er fühlt sich von allen und jedem betrogen, die er für sein Leid verantwortlich macht – und eben die will er jetzt verklagen, angefangen mit der Demokratie. Der Verlust von Kontakt und Nähe schmerzen ihn so sehr, dass er eigenen Aussagen zufolge lieber sterben will, als so weiter zu leben.
Viele Probleme, keine Lösung
Doch was sollte man angesichts dieser ganzen Probleme tun? Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung. Und ich fürchte, dass das auch sonst niemand so richtig weiß. Fest steht aber, dass unser Gesundheitssystem auf diese Pandemie alles andere als gut vorbereitet ist. Von unseren 300 Klienten wurde bisher grade mal ein einziger auf das Corona-Virus getestet, obwohl gerade die Alten und Pflegebedürftigen ständig erkranken, teils spezifische Symptome aufweisen und immer wieder ins Krankenhaus müssen. Die Pflegedienste haben keine Schutzkleidung und bekommen vom Senat gesagt, sie sollen sich im Notfall einen Schal um das Gesicht wickeln. Und es gibt auch keinerlei Strategie, wie man mit psychisch Kranken und anderen Hilfsbedürftigen weiterverfährt, die sich in ihren Wohnungen einigeln oder ziellos durch die Straßen streifen.
Sämtliche Maßnahmen wirken von vorne bis hinten undurchdacht. Anstatt das endlich zuzugeben und mithilfe von Fachmännern an realisierbaren Lösungen zu arbeiten, ziehen es unsere Regierung und das Gesundheitsamt lieber vor, weiter so zu tun, als hätten sie alles perfekt im Griff.
Pauline Schwarz, geb. 1995, ist Berlinerin, studiert Psychologie und arbeitet in einem Betreuungsbüro. SIe schreibt für den Schülerblog Apollo-News, wo dieser Beitrag zuerst erschien.