Eine treffende Analyse und eine Prognose mit hohem Wahrscheinlichkeitsgehalt. Eine Einschränkung allerdings. Sie schreiben: “Schon von 2009 bis 2013 war es ihr ( der SPD !) kaum gelungen, die Oppositionsrolle zur Verkleinerung und Marginalisierung der Linkspartei zu nutzen. ” Wenn das den Tatsachen entspräche, muß ich sie verschlafen haben. Möglicherweise gab es aus parteitaktischen Gründen solche Versuche. Ernsthaft waren sie jedoch nicht, wohl weil die SPD letztlich gemeinsame ideologische Wurzeln verortete. Sie fiel auf die Kommunisten herein wie sie das Anfang der dreißiger Jahre schon einmal tat. Und nicht zu vergessen: In den Landesparlamenten konnte sie gar nicht schnell genug mit den SED - Linken koalieren und damit den antitotalitären Konsens der Bundesrepublik an den Nagel hängen. Auch diese Wendehalsigkeit kostete der SPD Mitglieder und mit Sicherheit Wählerstimmen.
Die SPD ist das Ergebnis des Versuchs Politik als Verwaltung und Bewahrung des Bestehenden zu praktizieren und so die eigene Funktionärsclique zu versorgen. Bestes Beispiel ist hier die neue Fraktionschefin, die außer “Politik” im Suhlbereich der Hinterzimmer nichts zustandegebracht hat, deren Kontakte zur realen Welt nichts als Jugenderinnerungen sind: Stichwort der Vater als Maurer. Solange es von ihrer Sorte zuviele in der SPD gibt - auch Heil etwa hat nie außerhalb der Partei gearbeitet - kommt die Partei nicht auf die Füße, wahrscheinlich nie mehr. Schulz ist nun der Sargnagel. Ruhe wohl.
Die neue Arbeiterpartei ist die AfD, Herr Sarrazin. Die Interessen der Arbeitnehmer, der sog. kleinen Leute, werden seit Jahren nicht mehr von der Sozialdemokratie vertreten, und darauf reagieren die natürlich. Wenn die Sozialdemokratie diese Klientel nicht wiedergewinnt, wird sie nie mehr Ergebnisse von 30 % erreichen.
Merkel holt sich im Fall des Falles die notwendigen Parlamentsstimmen bei Rot-Rot-Grün. So ist die Grenze für alle, die kommen, offen.
“Unter den Trümmern ist als Herausforderung der Zukunft eine tripolare Struktur erkennbar: Die AfD, die Parteien der Mitte und die Linkspartei.” Nein, diese Dreiteilung gibt es nicht. Man hat auf der einen Seite die AfD und auf der anderen einen Haufen Linksparteien. Parteien der Mitte sind nicht mehr zu sehen.
Lieber Herr Sarrazin, ich habe noch heute einen Kloß im Magen bei dem Gedanken an die damalige Reaktion auf ihr Buch “Deutschland schafft sich ab”. Ein Spießrutenlauf durch die deutsche Medienlandschaft und der Politik war die Folge. Obwohl schon damals nur sachlich aufgezeigt wurde, was zu bedenken ist. Nicht mehr und nicht weniger. Heute ist es die böse AfD der man am liebsten den Garaus machen möchte. Und wieder zeigt sich, man ist immer noch nicht bereit, sachlich das Für und Wieder der Migration zu beleuchten und dementsprechend zu handeln. Wieder sind andere Schuld an dem Dilemma. Nicht der verfehlte der Umgang mit der Zuwanderung. Nein mal ist es einfach das “Pack” laut Sigmar Gabriel oder zur Zeit der dumme Ossi. Darauf, dass es am System liegen könnte bemerkt immer noch keiner. Und das nach diese Wahlergebnissen!!! Ein Einwanderungsgesetz ist immer noch nicht angedacht, um qualifizierte Kräfte aus dem Ausland zu uns zu holen, um dem Arbeitsmarkt qualifizierte Kräfte zuführen zu können und die CDU/CSU einigt sich auf eine Obergrenze die aber nicht so heißen darf und auch in der Praxis keine ist. Was den Menschen an der Sache stinkt zieht sich, glaube ich, durch alle Bevölkerungsschichten. Und dass ist die Tatsache, dass für die Flüchtlinge Gesetze gebrochen, Gelder in Unsummen investiert werden und dass über Nacht!!! Für die eigenen Bedürftigen aber, über Jahre hinweg, kein Finger krumm gemacht wird. Die Zahl der Obdachlosen steigt. Die Beschäftigungen in prekären Arbeitsverhältnissen werden nicht verbessert. Die Arbeitsarmut nimmt stetig zu. Nichts passiert! In den Köpfen der uns Regierenden wird sich dennoch nichts ändern! Ohne eine AfD geht es nun mal nicht! Das mag man finden wie man will. Bernd Kertzinger
Wow, analytischer, starker Artikel! Ich bin zwar nicht in jedem Punkt mit der dem Autor einverstanden, so halte ich bspw. weder CDU noch SPD für Parteien der Mitte sondern für linke Parteien. Meiner Meinung nach wird das zu einer Art Kannibalismus zwischen CDU, SPD und Grünen führen, der dieses Lager insgesamt jedenfalls nicht stärken wird.
Diese erstklassige Analyse sollten sich alle Parteistrategen hinter die Ohren schreiben! Die Hoffnung, dass die Medien das auch tun könnten, habe ich längst aufgegeben.
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