Zu der von Henryk Broder erzählten Geschichte, die ARD-Journalistin Anja Reschke vom Magazin „Panorama“ habe von dem Illusionskünstler und Autor Jeremy Rifkin selbst gehört, dass er die Bundesregierung berate (was nicht zutrifft), fällt mir ein alter jüdischer Witz ein. Aber zunächst zu Rifkin: in seinem Buch „The End of Work“ („Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft“) hatte Rifkin das Verschwinden des industriellen Sektors als ebenso unvermeidlich wie untragisch beschrieben, und als Konsequenz eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung empfohlen. Auf seine These stützte sich die französische Regierung, als sie die 35-Stunden-Woche einführte. Beides, die systematische Deindustrialisierung praktisch aller europäischen Kernländer außer Deutschland und die starre Arbeitszeitregulierung in Frankreich und anderswo gelten heute als wesentliche Ursache für die ökonomische Dauermalaise im Euroraum.
Henryk Broder schreibt über Rifkin und die Journalistin, die Rifkins Lob aus dessen eigenem Mund hörte:
Unter Ökonomen ist er so angesehen wie Erich von Däniken unter Astrophysikern. Zu sagen, er sei “einer der einflussreichsten Ökonomen der USA” grenzt an Hochstapelei. Die Frage, wie sie darauf komme, dass Rifkin “unsere Bundesregierung” berät, beantwortet Anja Reschke so: “Er berät ja diverse Regierungen. Dass er die Bundesregierung berät hat er uns unter anderem selbst im Interview erzählt.”
Und nun der Witz: Zwei Juden unterhalten sich, wie gut ihr Rebbe sei.
„Unser Rebbe spricht jeden Tag mit Gott.“
„Woher willst du das wissen?“
„Der Rebbe hats mir selbst gesagt.“
„Nu, vielleicht lügt er?“
„Scha! Wird Gott redn mit a Lügner?“