Wolfgang Meins / 29.03.2020 / 15:00 / Foto: Achgut.com / 23 / Seite ausdrucken

Attentäter von Hanau: Bestätigt BKA das Offensichtliche?

Erinnern Sie sich noch an das Attentat von Hanau, bei dem der Täter zehn Menschen ermordete? Mit vereinten Kräften von Medien und Politik wurde die Erzählung vom rechtsextremen und rassistischen Täter etabliert und entsprechend politisch instrumentalisiert. Sechs Wochen später kommt das BKA offenbar zu deutlich anderen Ergebnissen. Die Legende aber wird bleiben.

Der Generalbundesanwalt und im Gefolge so gut wie alle Medien und Politiker hatten sich früh festgelegt: Der Attentäter von Hanau habe aus zutiefst rassistischen Motiven gehandelt. Angesichts eines vom Täter hinterlassenen Manifests, das eindeutig auf eine schwere paranoide Schizophrenie verweist, eine groteske Fehlbeurteilung – im Dienste einer möglichst maximalen politischen Instrumentalisierung der Tat. ScieneFiles verweist nun auf ein Stück von tagesschau.de, in dem vorab über den Abschlussbericht des BKA in dieser Sache informiert wird. Dieser komme zu einem „überraschenden Fazit“: Tobias R. „sei kein Anhänger einer rechtsextremistischen Ideologie gewesen“ und er habe „offensichtlich an Paranoia gelitten“. 

Und das berichtete Achgut.com zum Thema: 

Der Täter von Hanau – eine Diagnose

Offener Brief an den Generalbundesanwalt Dr. Peter Frank zum Attentat von Hanau

Hanau-Attentäter: Der Generalbundesanwalt antwortet

Große Medien üben sich derweil in semantischer Schadensbegrenzung:

Tagesschau.deRechte Tat, aber kein rechter Täter?

Süddeutsche: Der Attentäter von Hanau hing Verschwörungstheorien an. Erst danach, so das Bundeskriminalamt in seinem Abschlussbericht, suchte er sich eine rassistische Begründung für seine Tat.

Der Tagesspiegel: Tobias Rathjen suchte sich in Hanau Opfer mit ausländischen Wurzeln aus – Berichten zufolge aber nur, um eine Bühne für seine Verschwörungstheorie zu bekommen.

Einer der wenigen kritischen Kommentar zum Thema steht heute auf dem Jugend- und Schülerblog Apollo-News:

Wollte der Attentäter, wissend um den Terroranschlag von Halle und den Mord an Walter Lübcke, durch das Streuen der Fährte Rechtsterrorismus die größtmögliche Aufmerksamkeit für sich, seine Tat und seine kruden Thesen erreichen? Wenn Ja, dann haben sich all die Gegen-Rechts-Kämpfer und viele unserer Politiker und Journalisten durch politische Reflexe wie Esel vor den Karren eines Irren spannen lassen – und sollten sich vielleicht mal selbst ein paar Fragen stellen.

Foto: Achgut.com

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Test 45: 59336

E. Thielsch / 30.03.2020

Ein anderes Narrativ amüsiert mich immer wieder: 'rechtsextreme' anonyme Mails mit wüsten Beschimpfungen, Morddrohungen etcetera. Jeder, der was auf sich hält, von Claudia Roth über Cem Özedemir bis Sawsan Chebli, wird damit bombardiert. Und zieht öffentlich Nutzen, bekommt Publicity dafür.Nur - Sind die Mails von Rechtsextremen? Sieht man es einer anonymen(!) Mail an, welche Haltung der Verfasser wirklich hat? Hätten nicht wackere Antifa-'Aktivisten' und ähnliche graue Existenzen mindestens ein ebenso gutes Motiv, so etwas als Propaganda-Waffe zu verfassen?Doch so etwas wird nicht hinterfragt. Es wird alles in einen grossen Topf geworfen und ans Volk als Tatsache verfüttert.Wurde einer der Schreiberlinge je identifiziert und juristisch belangt? Nein - Das gibt zu denken...

Robert Jankowski / 29.03.2020

Captain Obvious hat wieder zugeschlagen!Mensch, da bin ich aber überrascht, dass der Mann an Paranoia erkrankt war und kein Nazigewesen ist. Viel wichtiger ist doch, was der Staatsfunk in die Hirne der Leut egepflanzt hat: NAZINAZINAZINAZIÜBERALLNAZI!!!

Jan Kandziora / 29.03.2020

Die Tagesschau hat es wieder schön „geframed“, lässt man dort doch den „Soziologen und Rechtsextremismus-Forscher Matthias Quent“ zu Wort kommen, und weil selbst diesem der nachfolgende Satz immer noch nicht unterzuschieben war, bringt es die Tagesschau prägnant selbst auf den Punkt: „Damit sei der Anschlag auch nach den Kriterien der Polizei ohne Zweifel als rechtsextrem motivierte Straftat einzuordnen.“ — Wie gut, dass ich nicht paranoid bin.

Frank Volkmar / 29.03.2020

Dieses "Erinnern Sie sich noch an...." könnte man bei so vielen Ereignissen anbringen. Für mich immer noch das Paradebeispiel ist und bleibt Chemnitz auch mit dem durch TE geouteten Urheber des "Videoschnipsels" der Hetzjagden.Das ist ja eben das Ziel von Propaganda, nämlich nur eine Wahrheit zuzulassen und Kritik und Kritiker zum Verstummen zu bringen. Immer wieder auffällig ist, das Medien, wenn sie denn die Steine mit geworfen haben stumm bleiben wenn die genauen Sachverhalte oder Ermittlungsergebnisse bekannt werden. Bei Vorkommnissen die das zu vermittelnde Bild gefährden könnten mahnt man an nicht vorschnell zu urteilen, bei Ereignissen die gut in das eigene Weltbild passen wird sofort verurteilt und Kritikern unterstellt, sie hätten den Abzug mit betätigt.

Sabine Lotus / 29.03.2020

Ich teile die Ansicht von Danisch, falls das hier stimmt: "Das Bundeskriminalamt (BKA) arbeitet derzeit an einem Abschlussbericht zum Attentat und kommt dabei nach Recherchen von WDR, NDR und “Süddeutscher Zeitung” zu einem überraschenden Fazit, was den Täter und seine Motivation betrifft: Tobias R. habe zwar eine rassistische Tat verübt, aber sei kein Anhänger einer rechtsextremistischen Ideologie gewesen, so die Analyse des BKA. Er habe seine Opfer vielmehr ausgewählt, um größtmögliche Aufmerksamkeit für seinen Verschwörungsmythos von der Überwachung durch einen Geheimdienst zu erlangen." Wenn dem tatsächlich so ist, hat dieser Wahnsinnige sich 'die Art' seiner Opfer nach Mediengeschreiwahrscheinlichkeit ausgesucht (also Zugereiste) um die größtmögliche Aufmerksamkeit zu erlangen. Und wer gibt dieser Art Verbrechen (Chemnitz, NSU und zuletzt Hanau) nur immer diese Riesentribüne mit Geschreibsel und Gequatschsel ohne Ende und alles Weitere ist 'Einmann' ? Wer hat da noch gleich mitgeschossen?

Paul Siemons / 29.03.2020

Egal. Fragt man ab jetzt 100 Deutsche, wer für den Amoklauf verantwortlich war, werden alle sagen "Ein Nazi". Das bekommt man auch nie mehr richtig gestellt.

Volker Kleinophorst / 29.03.2020

Jetzt fehlt nur ein Beweis, dass es Rathjen überhaupt war und wie er es gemacht hat. Mir ein wenig zu viel "NSU" in der Geschichte. Tathergang, ballistisches Gutachten. Was sagen die Zeugen? Was der Vater? Oder läuft das wie in Chemnitz. Merkel hat gesagt... Wie man sich so etwas "bastelt", dürfte für jeden Geheimdienst ein Kinderspiel sein. Für Anfänger: The Blacklist

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