@Thomas Brox: gestern in einer Talkshow berichtete ein deutsch-türkischer Comedian von seiner Kindheit. In der Schule wurde er von einer Bande drangsaliert und terrorisiert. Das Schlimmste für ihn war, dass man ihn gezwungen hat, vor diesen Schlägern auf die Knie zu gehen. Er tat das und hatte daheim dann extreme Wutausbrüche deswegen. Später tat er das nicht mehr, und heute sagt er, er würde das unter keinen Umständen noch einmal tun, lieber würde er sich die Zähne ausschlagen lassen. Wenn Sie hier ins Forum schauen, finden sie lauter Leute, die am liebsten persönlich vor Putin auf die Knie fallen würden. Und den durch diese Selbsterniedrigung hervorgerufenen Hass lassen sie dann an der Ukraine und der USA aus. Und diese Leute halten sich dann auch noch für besonders schlau und dem Rest der Bevölkerung haushoch überlegen. Genau solche selbsterniedrigenden Einstellungen sind der Grund für die Abwärtsspiralen in der Gesellschaft. Und warum sich die destruktiven und bürokratieverliebten Strukturen in der Gesellschaft, die sie ja bereits sehr eindrücklich beschrieben haben, so bei uns ausbreiten konnten. Die Probleme sind hausgemacht. Sie liegen in unserem veränderten Denken – einer verhätschelten Wohlstandsgesellschaft, die nicht mehr bereit ist, für die Demokratie auch nur einen Millimeter ihren Hintern zu heben, oder irgendetwas dafür zu tun. Die Leute erwarten mittlerweile, dass ihnen die Demokratie von der Politik wie Alete-Brei in den Mund geschoben wird, und jammern, wenn der Brei anders schmeckt wie versprochen. Solange die Leute so ticken, wird sich nichts ändern. Mit solchen Einstellungen kann in der Gesellschaft nichts repariert werden. Es ist nicht die Frage, ob etwas repariert werden könnte, sondern dass wir uns beharrlich weigern, nach funktionierendem Reparaturwerkzeug zu suchen. Insofern ist der Niedergang vorprogrammiert. Das liegt aber an unserem Denken, und nicht an dunklen Mächten oder Politikern, die sich angeblich dem Verbrechen verschrieben haben
Danke für den aufschlussreichen Artikel. Damit klar, dass auch die letzten drei AKW bereits dauerhaft bzw. zumindest für den Winter 22/23 abgeschaltet sind. Letztlich auch egal. Die, die der Artikel anspricht, verstehen ihn nicht. Oder glauben Sie die fehlenden Ausbildungen und Werdegangversager in der Sekte sind Terminkollisionen bei Klausuren geschuldet? Diejenige, die die Hauptverantwortung trägt, die grösste V…....in seit 1945 interessiert es nicht/hat es nie, weil seit 89 eine andere Agenda. Na immerhin bekommt der Mittelfinger in Richtung Volk beim Zapfenstreich jetzt richtig Sinn. Natürlich gibt es noch viel mehr Wasserträger und Schuldige seit 2005 in fast allen Parteien. aber die sind so schlau ihre Larve derzeit nicht aus dem Schützengraben zu halten. Cum-Ex-Olaf? abgetaucht, wie fast die gesamte CDU. 50-Erste-Dates-Söder? Die Erinnerung an die eigene Rolle der letzten Jahre fällt jedem Tageswechsel zum Opfer. Der-gestern-noch-höhnisch-lachende-Mass? Der wird von der Journalie nichtmal mehr gefragt, ob er heute auch noch über Trump lachen würde. Zumindest ist der Artikel ein weiteres Zeitzeugnis, wer auch immer den mal rausholt, um zu urteilen.
@Thomas Brox: schön, dass ich eine Antwort von Ihnen gefunden habe. Weil Sie sind einer der ganz wenigen hier, der seine Haltung auch erklären und vernünftig darlegen kann. Die meisten im Forum hier sind vom Leben Frustrierte, deren einziger Halt darin besteht, auf abstrakte Sündenböcke und Feindbilder einprügeln zu können: nach oben (der starke unnahbare Putin) buckeln, und nach unten (ein vergewaltigtes Land, kritik-erlaubende Demokratien) treten. Die übliche Asozialen-Mentalität halt. // Die Frage ist nicht, ob oder was Sanktionen und Waffenlieferungen bringen, zumindest nicht primär, sondern welche Haltung wir einnehmen. Es geht um Prinzipien, die wir einnehmen, und die auch einen Selbstverrat bedeuten würden, wenn wir sie alleinig aus rationalen Erwägungen heraus verraten würden. „Sieg über Russland“ oder „Russland niederringen“ sind als Begrifflichkeiten Nebelkerzen. Weil darum geht es gar nicht. Mit einem Wegschauen im Ukraine-Krieg würden wir die Prinzipien der Aufklärung gänzlich aufgeben und uns freiwillig für die Barbarei entscheiden, also wieder in mittelalterliche Strukturen zurückfallen. Wahrscheinlich wird das auch (mittelfristig) geschehen! Ich zumindest entscheide mich als Individuum dafür, dagegen „anzukämpfen“. Ihren Fatalismus kann ich deswegen nicht teilen. Der Verrat demokratischer und aufklärerischer Prinzipien findet in unseren Köpfen statt, nicht in der Politik.// Ich bin auch Anfang 60. Sie sollten eigentlich wissen, dass die Demokratie vor 30 oder 50 Jahren noch recht gut funktioniert hat, zumindest in ihren Grundlagen. Seither haben wir einen ständig zunehmenden Fundamentalismus. Die Gründe hierfür lassen sich durchaus herausfinden. Wenn man denn nur will. Der Einzelne hat sich quasi kaufen lassen, unsere demokratischen Normen aufzugeben. Sich diesem Selbstverrat zu stellen, ist der einzige lösungsorientierte Ansatz. Die Sehnsucht nach einer autoritären Führung entsteht deswegen, weil wir unseren Selbstverrat nicht zugeben wollen. ->Teil2
@Ilona Grimm: “Was ich täte…” Es werden immer mehr, die sich anschließen. Meine Empfehlung: der Offene Brief aus dem Vogtland an Habock, zu finden unter Freie Sachsen, Telegram: t punkt me slash freiesachsen.
Nichts wird passieren. Dass die Bevölkerung zu nichts zu gebrauchen ist, beweist sie ständig. Was sonst sollte man auch von einer Bevölkerung erwarten, von der mehr als die Hälfte in irgendeiner Form Leistungsempfänger ist, oder nur noch an seine Rente denkt. Wir leben nicht in Afghanistan, mit seinem Jugendüberschuss und seiner Kultur des Terrorismus, und genau das ist das Problem. Hoffen wir, dass die Not irgendwann groß genug wird, um die Alten entweder zu euthanasieren, oder, besser noch, an den Lebensumständen sterben zu lassen. Dann kann es auch wieder aufwärts gehen.
Der Leitartikel der Freien Presse vom 30.07.2022 ist überschrieben mit: „Atomkraft kann nur kurzfristig helfen“. Im Artikel wird u.a. geschrieben: „Realpolitisch gesehen ist es schlicht sinnvoll, durch den sogenannten „Streckbetrieb“ die drei laufenden Meiler noch etwas länger Strom produzieren zu lassen …“ Des Weiteren: “Das zeitlich befristete Weiterlaufen … darf darüber hinaus kein Einfalltor für eine überholte Technologie sein, die zu Recht 2011 zum Auslaufmodell erklärt wurde.“ Und weiter: „Die Katastrophe von Fukushima hat gezeigt, dass die Risiken der Kernenergie nicht beherrschbar sind.“ In seiner Bezeichnung der Risiken als unbeherrschbar und seiner Befürwortung des zwar nur zeitlich befristeten Weiterlaufens einer “überholten Technologie”, erkennt der Autor offenbar keine Widersprüchlichkeit. Überholen, ohne Einzuholen. Der Zweck heiligt die Mittel. Kommt mir irgend bekannt vor! Autor ist ein Herr Rafael Binkowski. Xing über dessen Fertigkeiten: Kommunalpolitik, Historische und aktuelle Parteiengeschichte, Kompetenz in Politikwissenschaft. Wie man lesen kann, ein ausgewiesener Kernenergieexperte.
Ich hoffe nur in meinen naiven Gerechtigkeitsfimmel, das die Hauptperson, die alles zu verantworten hat und in dessen Elternhaus die Stasi ein und ausging, das Merkel zumindest einen kalten Hintern sich anfriert. Möge es so geschehen.
Die Grünen lehnen die Kernkraft primär deshalb ab, weil es sich um “Konzerntechnologie” handelt, mit Patenten, die von international operierenden Konzernen gehalten werden. Mit hochspeziellem Fachwissen einer Elite, woran eben kein Kleinbürger partizipieren kann. Würde hingegen ein Reaktor zwischen Hühnerstall und Gemüsebeet stehen können und wäre dieser für den kleinen Mann einfach zu begreifen und selbst zu reparieren, dann hätten die Grünen nichts dagegen. Genauso war es bei der Magnetbahn Transrapid. Mir gegenüber hat ein vehementer Gegner der Technologie vor 20 Jahren argumentiert, dass das Magnetschweben für einfache Leute beim besten Willen nicht mehr technisch zu begreifen sei, und daher generell abzulehnen sei. Eben auch deshalb, weil die Patente von nur einem oder einigen ausgesuchten Konzernen gehalten werden, somit die Technologie selbst bei allgemeinem Verständnis zum Nachbau ja gar nicht von Dritten angewendet werden dürfte. Immerhin ist ein Patent-Monopol tatsächlich noch ein stichhaltiges Argument, um ggf. überbordende staatliche Fördermittel dafür abzulehnen, aber bei den Grünen geht die Technikfeindlichkeit bekanntlich weit darüber hinaus, bishin zu allem was eben neu und modern ist. Die hatten auch was gegen den Computer und das Internet als solches, die hätten seinerzeit auch den Buchdruck abgeleht. Dennoch denke ich, dass mit dem “die drei alten Kraftwerke wieder anfahren”, zunächst schlicht der Erhalt und die Sicherung der KKW-Standorte gemeint ist, an denen man im Prinzip irgendwann wieder neue Kraftwerke bauen kann. Dito Transrapid: Die Emsland-Anlage sollte wieder “grüne Wiese” werden, kann auch längst nicht mehr “einfach wieder” in Betrieb genommen werden, weil z.B. sämtliche Elektrik von der Strecke entfernt wurde, aber man ist mittlerweile wenigstens soweit, den ja renommierten Standort zu erhalten, zur weiteren Technologieentwicklung mit ggf. internationalen Partnern dabei. Spätere Neu-Inbetriebnahme der Trasse nicht ausgeschlossen.
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