Alles gut und richtig, Herr Vaatz. Eine Frage bliebt allerdings noch: Haben Sie in Karlsruhe und Essen auch am Klatschmarathon für A. M. teilgenommen?
Ich frage mich, warum die Bürgerrechtler samt und sonders untergebuttert wurden während die Trittbrettfahrer in Amt und Würden gelangten.
Lieber Herr Vaatz, ein wunderbarer Text, an dem ich nur die “Gebrüder Grimm” auszusetzen habe. “Gebrüder oder Brüder? Während Brüder lediglich den Plural bezeichnet, bezieht sich Gebrüder auf die Gesamtheit der Brüder einer Familie (dieser Sprachgebrauch ist allerdings veraltet) beziehungsweise auf Brüder, die gemeinsam ein Unternehmen leiten. Es heißt im Übrigen richtig »die Brüder (nicht: Gebrüder) Grimm«, denn Jacob und Wilhelm Grimm waren die beiden ältesten von fünf Brüdern und nannten sich selbst nur Brüder Grimm.”
Die treffende Analyse von Herrn Vaatz wäre zu ergänzen um die Tatsache, dass das revolutionäre Niederreisen der Mauer durch das Ostvolk bei den Linken und 68 ern die Illusion vom Funktionieren eines realen Sozialismus zerstört hat. Darüber hinaus sind die auch noch freiwillig ins kapitalistische System gewechselt. Damit haben sich nach deren Auffassung die Ostler als unlinks erwiesen und sind deshalb eher rechts zu verorten. Man möchte vermeiden, dass die Skepsis gegen linke Politik, wie Mißwirtschaft, Planwirtschaft (Energiewende,€-Rettung), Umverteilung durch quasi-Enteignung, betreutes Denken, regierungskonforme Medien, Zensur oder Vergemeinschaftung von Defiziten, Gesetze, die jeden schuldig machen (Umwelt) auch auf den Westen übergreifen. Da macht es sich gut, immer wieder auf den rechtslastigen Osten hinzuweisen, Der Widerstand im Osten ist aber u. a. als Folge einer im Westen sichtbaren, fatalen Fehlentwicklung der Integration zu sehen, die wir hier mit Vehemenz verhindern möchten, weil sie anderen Extremismus hervorgebracht hat. Ich meine damit eine kaum noch beherrschbare Clan- Kriminalität, zwei Drittel Erdogan- Wählern in Deutschland mit DITiB- Moscheen und -Organisationen als Arm der türkischen Religionsbehörde, tausende Salafisten und islamgeprägte Stadtbezirke sowie militante, stalinistische Strukturen und Zentren (z. B. Rote Flora). Diese Entwicklung hat der Westen über einen Zeitraum von ca. 40 Jahren nahezu tatenlos zugelassen und kein Rezept, dies rückgängig zu machen. Es wird seit 2015 eher noch draufgesattelt. Vielleicht auch deshalb, weil er mit seiner Schuldaufarbeitung und dem Kampf gegen rechts beschäftigt, die langfristigen Gefahren ausgeblendet hat.
Es ist halt viel einfacher, ‘Grenzwerte für Stickoxide, Ozon oder Porzellanfarben’ oder ‘jedem der 56 entdeckten und vielleicht noch 5.000 unentdeckten Geschlechter ihrer jeweiligen Spezifik angepasste öffentliche Klosetts bereitzustellen’. Es erfordert weder außerordentliche Intelligenz noch große geistigen Anstrengungen, da man sich in seinem Tun stets auf andere ‘Experten’, ‘Studien’ etc. berufen kann. Ein schöner Nebeneffekt aus dieser letztgenannten Tatsache ist dann, dass man selbst keinerlei eigene Sachkenntnisse vorweisen oder gar über Fachkompetenz verfügen müsste. Warum sich also mit den großen Fragen herumquälen wenn man mit einem beständigen Klein-klein, garniert mit ideologischer und moralischer Empörung genauso weit - wenn nicht gar weiter - kommt? Für mich gibt es dafür nur eine Erklärung: wir haben die Phase der Dekadenz erreicht!
Die Kleingeister jauchzten und frohlocken. Sie haben zwar selber kaum was für die Republik eingebracht, geschweige denn annähernd Vergleichbares gegenüber der Kanzlerin vorzuweisen, aber aus dem Bretterhaus dumpfer Gedanken lässt es sich köstlich räsonieren. Mögen sie sich daran wärmen, man fühlt sich wohl im engen Kreis, wo sich der Sinn verengt.
Treffend. Danke. Weiter so.
„Aber eine kleine Unwucht hat er. Macht aber nix! Wir wollen nicht undankbar sein.“ Genau, der West-Deutsche hat seit den 70er-Jahre zunehmend eine kleine Störung, die die bundesrepublikanische Gesellschaft gehegt und gepflegt hat, bis sich diese kleine Störung zu einer existenzgefährdenden Geisteskrankheit ausgewachsen hat. Die Geisteskrankheit, die ich meine heisst Gesinnungsethik in Reinform, die Unfähigkeit die Folgen seiner Entscheidungen über die nächste Woche hinaus realistisch vorherzusehen. Man könnte es auch das Prinzessinnen-Einhorn-Syndrom nennen. Leider sind diesem Syndrom hauptsächlich die sogenannten “geistigen Eliten” in Westdeutschland verfallen - die Lenker und Beeinflusser unser aller Geschicke. Dieses Syndrom entsteht bei den Betroffenen aus der Erkenntnis dass es ihnen gut geht, überdurchschnittlich gut, besser als den meisten anderen auf der Welt - Prinzessinen eben. Da man aber als Prinzessin aufgewachsen ist hat man aber auch die paternalistische Erziehung mitbekommen, dass man seinen Untertanen und der Welt was Gutes tun sollte. Leider hat man als Prinzessin bei der Erziehung verpasst dass die Untertanen das Geld mit dem dies alles bezahlt werden soll erst einmal hart erarbeiten mussten und dem Staatssäckel als Steuern eingezogen werden musste. Auch hat der Prinzessin keiner erzählt dass es zum Regieren dazugehört das eigene Volk zu schützen vor inneren Unruhen und äusseren Feinden. Die Prinzessin sollte ja letztendlich nur verheiratet werden und dem neuen Herrscher Kinder gebären. Leider hat inzwischen die Gemeinschaft der westdeutschen Prinzessinnen das Ruder übernommen und beschlossen das Königreich auf Einhornzucht als Hauptindustrie umzustellen. Unglücklicherweise haben sich noch keine zuchtfähigen Einhörner gefunden, aber man hat das ganze Volk dazu abkommandiert welche zu finden - in der ganzen Welt. Vorläufig klebt man jetzt Pferden, Eseln, aber auch gelegentlich Ziegen Plastikhörner aufs Haupt - zur Beruhigung des Volkes.
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