Gastautor / 09.09.2022 / 16:00 / Foto: Pixabay / 17 / Seite ausdrucken

Prozess gegen Corona-Protest-Hotel

Von Christian Veber.

Dem Tiroler Hotel „Das Kronthaler“ soll die Gewerbeberechtigung entzogen werden. Der Inhaber hatte in der 2G-Zeit auch ungeimpfte Gäste empfangen und dafür 20 Razzien kassiert.

Am 29. August wurde in Innsbruck dem Tiroler Hotelier Günther Hlebaina der Prozess gemacht. Auf Antrag der von der Tiroler Volkspartei gestellten Bezirkshauptmannschaft (BH) sollte das Landesverwaltungsgericht Tirol (LVwGH ) dem Besitzer des Hotels „Das Kronthaler“ die Gewerbeberechtigung entziehen oder, um die BH wortwörtlich zu zitieren, ihrem Ansuchen nachkommen: „Der Geschäftsführer ist aus der Gesellschaft zu entfernen!“

Um die Situation richtig einzuschätzen, ein paar Informationen. Das Land Tirol ist ein Tourismusland, es gibt einen von allen Wirtschaftstreibenden zu entrichtenden Tourismusbeitrag zur Förderung des Tourismus. Der Tourismus ist die heilige Kuh Tirols. „Das Kronthaler“ ist eines des besten Hotels Tirols und der Leitbetrieb der Region Achenkirch. Der größte Steuerzahler und Arbeitgeber. Der Entzug der Gewerbeberechtigung ist die schärfste Strafe, die der LVwGH aussprechen kann.

Was also ist das Verbrechen des Günther Hlebaina, das die Bezirkshauptmannschaft der Tiroler Volkspartei eines der besten Hotels des Landes de facto schließen will? Er hat sich geweigert, im Winter 2021/22 den Lockdown für Ungeimpfte zu exekutieren. Er hat den Maskenzwang nicht durchgesetzt. Sein größtes Verbrechen aber war, dies auch noch öffentlich zu machen.

Seinen Gästen einen Urlaub in Würde und Sicherheit ermöglicht

Bei der Verhandlung unter Vorsitz von Richter Gerold Dünser gingen die Vertreter der BH, Rene Winkler und Christoph Wurzer, mit keinem Wort auf die Argumente des Anwaltes von Hr. Hlebaina, RA Dr. Christian Ortner, ein. Das Recht auf zivilen Widerstand gegen Maßnahmen, die als Unrecht erkannt werden, geschenkt. Die persönliche Geschichte von Günther Hlebaina, dessen Großvater von Uniformierten aus dem Haus gezerrt wurde, weshalb er besonders sensibel für Willkür und Verfolgung ist, egal.

Dass der Verfassungsgerichtshof (VfGH) zuerst in etwa 40 Corona Verordnungen der Regierung aufgehoben und sich dann darauf zurückgezogen hat, die Sachverhaltsgrundlagen nicht mehr zu ermitteln, erst recht egal. (Im Übrigen hat der VfGH damit den Grundrechtsschutz in Österreich abgeschafft.) 258 Studien, die dem Anwalt vorliegen, welche die Wirkungslosigkeit und Schädlichkeit des Maskenzwangs belegen. Völlig irrelevant, solange es eine inferiore Klasse 4 Studie gibt, die das Gegenteil aussagt. Am absurdesten wird es aber, wenn es auch völlig wurscht ist, dass es keinen (!) einzigen (!) Covid-Fall im Hotel „Das Kronthaler“ gegeben hat.

Denn entgegen der Behauptung der BH, dass Günther Hlebaina nicht zuverlässig wäre, scheinen dessen ausgeklügelte Hygienekonzepte perfekt funktioniert zu haben. Ohne Spritzenkontrolle und Gesslerhut des Gesichtes. Er hat allen seinen Gästen einen Urlaub in Würde und Sicherheit ermöglicht.

Der Regierung öffentlich widersprochen

Aber das alles ist egal. Was zählt, ist, dass bei 20 (!) Razzien mit jeweils bis zu 20 Beamten und Polizisten insgesamt DREI Ungeimpfte im „Das Kronthaler“ gefunden wurden. Drei. Von 4.500 Gästen. Bei 20 Razzien. Das entspricht 0,06 Prozent der Gäste oder nicht ganz einem Ungeimpften pro sieben Razzien. Und was zählt ist natürlich der Vorwurf der Anklagevertreter: „Sie waren damit ja in den Medien!“ Günther Hlebaina hat der Regierung öffentlich widersprochen. Dafür soll er jetzt vernichtet werden.

Mao wird das Sprichwort zugeschrieben „Bestrafe einen, erziehe hundert“. Diesem Sprichwort folgt auch die von Tiroler Volkspartei und Grünen gestellte Landesregierung. Kritik darf nicht geduldet werden.

Warum diese Angst der Regierung? Dieses fast schon panische Verfolgen von Menschen, die sich eine abweichende Meinung leisten?

Erstens gibt natürlich keine Exekutive jemals wieder freiwillig Macht ab. Corona hat die Aushebelung der Verfassung ermöglicht, also muss Corona bleiben. Auf ewig, wie auch das neue österreichische Covid-19-Maßnahmengesetz und die fortgesetzte Impfstoffwerbung zeigen.

Keine Zukunft, die ich für meine Kinder möchte

Zweitens hat die österreichische Regierung Angst. Der Wirtschaftskrieg gegen Russland zwingt nicht Russland in die Knie, sondern uns. Die Energiewende entblößt sich als das, was sie immer war. Heiße Luft und Geschwafel von Menschen, die von Energie, Physik und Technik keine Ahnung haben. Wer nicht weiß, was Grundlast ist, der kann natürlich fabulieren, wir haben kein Strom, sondern ein Gasproblem. Die grün-woke Agenda der Grünfront war immer als Deindustrialisierung und Verarmung geplant. Wer arm ist, konsumiert nicht. Wer nicht konsumiert, ist klimaneutral. Die Menschen merken jetzt, was die Politik der letzten Jahre inklusive der Folgen der Covid-„Maßnahmen“ für sie bedeutet.

Die Zukunft, welche die Regierungspolitik uns bescheren wird, ist eine energiearme. Dafür korrekt gegendert. Eine des Mangels. Dafür der unbegrenzten Migration. Eine der kleinen Regierungsalmosen (500 Euro „Klimabonus“), dafür der explodierenden Geldentwertung und Massenarbeitslosigkeit. Einer der umfassenden Kontrolle (digitale Identität, digitaler Euro, Impfpass und CO2 Karte) und der abgeschafften Grundrechte.

Es ist keine Zukunft, die ich für meine Kinder möchte. Es ist keine Zukunft, die irgendjemand für seine Kinder will. Darum muss die Regierung Kritik an ihrem Handeln im Keim ersticken. Die Hoffnungslosigkeit jeglichen Widerstandes soll demonstriert werden.

Genau deswegen müssen wir Widerstand leisten. Deswegen sollten wir alle sein wie Günther Hlebaina und offen gegen absurde und schädliche Gesetze und Verordnungen aufstehen. Wir sind immer noch das Volk und die Regierung hat unseren Willen umzusetzen, nicht ihre fehlgeleiteten, „alternativlosen“ Visionen.

Ich werde über das Urteil gegen „Das Kronthaler“ berichten, sobald es ergangen ist. Hoffen wir, dass es nicht ein weiterer Schlag gegen Grund und Freiheitsrechte sein wird. Bis dahin werden Sie mich des öfteren im Kronthaler finden, ich werde meine Solidarität auf sehr angenehme Weise demonstrieren und mich verwöhnen lassen.

 

Chris Veber ist Ex-Grüner, Ex-Philosoph, Unternehmer und freier Journalist. Er lebt in Innsbruck. Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Blog des Autors.

Foto: Pixabay

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Dr Stefan Lehnhoff / 09.09.2022

Schön aufgeschriebene Geschichte. Sympathischer Autor. Aber sagt uns das was neues? Der Tonfall (nicht nur hier) ist immer noch der der erstaunten und fassungslosen Anklage. Die Regierung ist DER Volksfeind. (Auf nationaler Ebene) Alle unsere Gedanken- sollten wir sie nicht auf die Neutralisierung des Feindes konzentrieren? Ich habe mein serbisches Lieblingssprichwort ein paar Wochen nicht mehr zitiert: Während die Weisen noch debattieren, erobern die Idioten die Stadt.

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