Ich hatte in der Vergangenheit zwei Erlebnisse mit alten, verwirrten Frauen. Seit dem bin ich erleichtert, wenn solchen Situationen ein Hund oder eher eine Begleitperson/Betreuer auftaucht. Diese runtergekommenen Häuser sind übrigens leicht eine kleine Millionen wert, oft schon der Bauplatz. Da liegt auch das Problem für die Familien. Wenn dieser Altbesitz nicht versilbert wird, haben die Kinder bei diesen Preisen oft keine Chance irgendwelches Eigentum zu erwerben,
Anrührende Kurzerzählung. Zukünftig verkneife ich es mir, blöder Hund zu sagen. Für das Tier eine höchst ungerechtfertigte Herabwürdigung, für einen Menschen möglicherweise eine unverdiente Aufwertung. Herr Quencher, Sie schreiben gute Worte, besten Dank dafür. Gerade in dieser Zeit, da man fast ausnahmslos tagtäglich gegenteilige an den Latz geknallt bekommt. Gruß an Ihre Gattin und nehmen Sie sie möglichst oft als Sozia im Auto mit.
Jacques Tati “Mon Oncle” hat versucht zu verstehen und in seinem Sinne zu korrigieren. Was natürlich schief gehen musste. “Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe” hat sich mit selbigen aus dem Erdenstaub gemacht. “Der alte Mann und das Meer” hat nur für sich den größten Fisch, eigentlich ja nur noch das Skelett, seines Lebens gefangen. Und ein alter Mann steht am Fenster, schaut aus seiner Welt, in die Welt die ihm fremd geworden ist. Deren Abläufe er versteht, doch nicht mehr mitmachen will oder kann. Er kennt aus eigenem Erleben das Recht der Jugend. In seiner Welt ist er stolz und frei. Er muss nicht, vielleicht noch nicht, in einem Heim hocken, bunte Glasperlen auffädeln, im Kreis sitzen, klatschen und singen und das Zeit- und Organisationsregime der Einrichtung und der Gruppe ertragen. Der philipinische Großvater der mit dem Enkel an der Hand spazieren geht, der eine sieht seinen Sohn, der andere seinen Vater, nur einmal jährlich sieht. Weil der Vater irgendwo weltweit verstreut arbeitet, damit sein Vater und sein Sohn Hand in Hand spazieren gehen können. Warum hat jede Medaille zwei Seiten? Sicher ist hier wieder ein Komma zu viel. Keine Legasthenie! Ich will ein Zeichen setzen und Haltung zeigen.
Das ist der Preis der Zivilisation. Wir könnten schon zurück zu Grossfamilie und Clanwirtschaft. Aber dann wäre es mit unserem schönen Wohlstand auch wieder vorbei. Uebrigens bin ich nicht ganz sicher, ob in traditionellen Gesellschaften nicht manchmal nachgeholfen wird, wenn die Alten nicht sterben wollen.
Trösten Sie Ihre Frau, wir altern Alle und was wir jetzt nicht verstehen, verstehen wir dann. Wenn mir die Walker mit ihren Stöckchen entgegenkommen, grüße ich immer freundlich mit “Ski Heil!” und sage mir, besser so als gar nicht mehr. Im Übrigen ist die Welt so, daß Kinder fortziehen, wenn es überhaupt welche gibt. Die arbeiten da, wo sie Arbeit finden. Und daß die Enkel bei den Kindern leben und dann selbst fortziehen. Die kommen ein - oder zweimal im Jahr, um Geld abzusahnen. Ich kenne das noch so, daß man nicht zig Kilometer fahren mußte, für einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz aber das war ja auch die Planwirtschaft. Und unsere Familie war die in der Nähe der Großeltern, zwei Kilometer zu denen aufs Dorf. Da kamen im Sommer dann auch die Cousinen aus der Ferne. Heute sind die Zeiten noch weniger familienfreundlich als zu denen, in denen eine Eisenbahnfahrkarte für jeden erschwinglich wurde. Und daß das heute so ist, wie es ist, hat auch mit der männergemachten Emanzipation der Frau zu tun. In traditionellen Gesellschaften gibt es die Einsamkeit im Alter nicht. Es gibt genügend Kinder und nicht nur eines oder maximal zwei, die sich kümmern, in denen das Alter geachtet und geehrt wird. Die Einsamkeit im Alter hat sich unsere Gesellschaft selbst eingebrockt. Es war nicht alles gut.
Sehr schöne “Weihnachtsgeschichte” und sie zeigt doch sehr gut auf, wie wir zwar fühlen, aber trotzdem anders handeln. Warum eigentlich nicht etwas spontaner? warum nicht mal anhalten und hin gehen. Sowas kann sehr bereichernd sein für beide Seiten. Es wären eigentlich sehr offene Geschichtsbücher, sehr interessante Kontakte und der beste Weg für eine schöne Nähe zu anderen Mitmenschen. Das kann doch eigentlich gar nicht falsch sein. Es würde auch nichts kosten dafür sehr viel bringen. Schöne Geschichte Herr Quencher, lassen wir sie doch einfach etwas wirken. Danke. b.schaller
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.