Citizens first! Großbritannien schert aus Klimapolitik aus

Kein deutscher Ansatz: Die britische Regierung werde „immer pragmatisch sein und sicherstellen, dass die Kosten nicht auf hart arbeitende Familien abgewälzt werden.“ Premier Rishi Sunak, der schon die Lockdowns verurteilte, will Entschärfungen in Sachen Klimagesetze. 

Entsetzen in den öffentlich-rechtlichen Redaktionen, Klimakleber sacken auf die Knie und schreien gen Himmel. Denn Rishi Sunak, der britische Premier, sagte: „Ich werde niemals irgendjemand dazu zwingen, seinen existierenden Boiler herauszureißen, um ihn durch eine Wärmepumpe zu ersetzen.“ 

Immer Ärger mit den Briten: Erst der Brexit, mit dem sie sich aus der europäischen Gemeinschaft verabschiedeten, und nun riskieren sie auch noch das Überleben der Menschheit! Der von den Konservativen gestellte Regierungschef gab kürzlich bekannt, die Klimaschutz-Ziele weitreichend aufzuweichen. Benzin- oder Dieselmotor sollen noch bis 2035 verkauft werden dürfen, statt wie bisher geplant nur bis 2030. Acht Klimamaßnahmen könnten gekippt werden, etwa das geplante Ende der Neuinstallation von Gasheizungen bis 2035.

Die Vorgänger-Regierungen, so Sunak, seien „nicht ehrlich über die Kosten und Nachteile“ grüner Politik gewesen, hätten den einfachen Weg gewählt und behauptet, man könne alles haben. Das sagte er am Dienstagabend und kündigte an, in den kommenden Tagen eine „wichtige langfristige Entscheidung“ über die Klima-Pläne des Landes darzulegen. An dem in internationalen Abkommen vereinbarten Ziel, bis 2050 „klimaneutral“ zu werden, will er indes festhalten. Man werde das aber auf eine „bessere und angemessenere Weise“ tun. Der Ansatz der Regierung werde „immer pragmatisch sein und sicherstellen, dass die Kosten nicht auf hart arbeitende Familien abgewälzt werden.“

Sunak kritisierte auch den Lockdown

Eine Revolution, ein Bruch mit dem Konzept Klimapolitik an sich ist das alles nicht, vielmehr der Einbruch von Pragmatismus, die Rückkehr von Realitätssinn und der sozialen Frage, die heutzutage eher von pragmatischen Konservativen denn komplett verblendeten Linken gestellt wird. Grün-linke Satzbausteine wie „und dass es dabei gerecht zugeht“ sind nur Wortgeklingel zur Vernebelung von materiellen Härten, die auf Basis bloßer mathematisch modellierter Zukunftsszenarien in Kauf genommen werden. 

Rishi Sunak war zuvor schon als nachträglicher Lockdown- und Johnson-Kurs-Kritiker positiv aufgefallen. In einem Interview hatte er „die Oberflächlichkeit des Entscheidungsprozesses, an dem er selbst beteiligt war, aufgedeckt“, wie in der Times zu lesen war. Man hätte keine „keine radikalen Entscheidungen“ treffen dürfen, „ohne die wahrscheinlichen Folgen zu kennen“. Die Johnson-Regierung hätte „gerade auf dieser grundlegenden Ebene versagt.“ 

Nun fällt er erneut dem Johnson-Kurs in den Arm. Dabei spricht er zu den Bürgern, wie es in unseren paternalistisch-autoritären Regierungskreisen undenkbar ist. Die Regierung dürfe nicht das Einverständnis der Bevölkerung riskieren, keine unnötigen Opfer von den Menschen verlangen, sich nicht übertrieben in ihr Leben einmischen, etwa in ihre Essgewohnheiten oder ihr Flugreise-Verhalten. Sunak: „Wir werden Ihnen, dem britischen Volk, keine unnötigen und unverhältnismäßigen Maßnahmen auferlegen.“

Liberale Briten verteidigen die Freiheit in der Bürgerfreundlichkeit, deutsche Ideologen „im Heizungskeller“.

Felix Perrefort ist Redakteur und Autor der Achse des Guten.

Foto: Simon Walker / HM Treasury via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Lutz Liebezeit / 23.09.2023

Windräder sind klimaschädlich. Und Great Britain setzt auf Klimaschädlinge: “London erleichtert neuen Windrad-Bau in England - FAZ, 1.Sept.23” Das engl. Problem ist das dt. Problem: “Windräder werden immer häufiger abgeschaltet.” Berliner Zeitung; Auch der „Spiegel“ berichtete über den Tod von tausenden Windrädern. Die rentieren sich plötzlich nicht mehr, wenn die staatliche Förderung ausläuft. Bis zum Ende des Jahres 2025 sollen demach 25.000 Windräder abgeschaltet werden. Das wäre 30 % der gesamten Energieleistung, die heute in Deutschland aus dieser Quelle zur Verfügung steht. Die grüne Politik hat Deutschland allem mit sperrigem Sondermüll gesegnet. Wer bezahlt die Entsorgung? Oder bleiben die einfach stehen? Es wäre billiger, würden die Fördergelder ohne den umständlichen Windräderbau ausgezahlt? / Harvard-Forscher sagen: “Windkraft fördert Erderwärmung“ Windräder ziehen die kinetische Energie aus dem Wind und setzen die in Strom um. Das heißt, die Energie steht dem Wind nicht mehr zur Verfügung, weniger Wolkenbildung, weniger Regen, weniger Wald, mehr direkte Sonnenbestrahlung. Die Windräder greifen ja bereits in die oberen Luftschichten ein und verwirbeln die. Windparks sind das größenwahnsinnigste Projekt ever, das ist geförderter Sperrmüll.

Wolf Hagen / 23.09.2023

Drei Sachen fallen mir dabei auf. Erstens: Es muss erst ein Inder mit ostafrikanischen Wurzeln (Kenia/Tansania) kommen (sic!), um wenigstens ein Minimum Realität in die Köpfe der noch immer europäischen Brexit-Briten zu bringen. Zweitens: Der große Wurf gegen das links-grüne Klima-Kartell ist das doch gar nicht, auch wenn die deutsche Rechte schon über fünf Jahre länger Verbrennermotoren jubelt, als hätte man die WM gewonnen, oder wäre wenigstens nicht in der Vorrunde rausgeflogen. Drittens: Der gönnerhafte Satz: „Wir werden Ihnen, dem britischen Volk, keine unnötigen und unverhältnismäßigen Maßnahmen auferlegen.“ Wie gnädig. Wir?! und Ihnen?! Wir, die britische Regierung, die eigentlich nichts mit dem normalen Volk, dem Pöbel, zu tun hat, oder was? Nicht, dass es in Buntland besser wäre, im Gegenteil, auch hier regiert man fröhlich gegen die Mehrheit im Volk, aber jubeln würde ich erst, wenn die Briten das ganze Klima-Kartell und seine Wünsche zur Hölle schicken würden, wo es hin gehört.

Judith Panther / 23.09.2023

Einer hört Stimmen im Kopf hört, die ihm befehlen, die Menschheit zu dezimieren, verspricht aber, ihnen nur noch zwischen 18 und 20 Uhr zu folgen. Das nenne ich mal eine “Rückkehr des Realitätssinnes”, die sich gewaschen hat!

Bodo Bastian / 23.09.2023

Was hat dieses Land nach dem Brexit mit der EU am Hut? Richtig, der feine Herr kriegt seine Order jetzt vom WEF.

Wilfried Cremer / 23.09.2023

Lieber Herr Perrefort, der Glaube an das Klima ist der Motor der Verelendung und des Verfalls, der Wirtschaft, der Vernunft, der Bildung und der Wissenschaft. / Es wäre schön, wenn Sunak diesen Aberglauben nur strategisch nicht frontal bekämpft. Die destruktiven Medien sind nämlich noch zu mächtig. / In Bezug auf Deutschland heißt das, dass der Zwangsfunk der Verklappung zuzuführen ist. Der Rest der Lügner kippt dann nach dem Domino-Prinzip. Soweit die fromme Hoffnung eines Rufers im Nirwana. (Forts. folgt)

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