112-Peterson: Im Zweifel für den Angeklagten

Die Unschuldsvermutung ist das zentrale Element einer freien Gesellschaft.

Es gibt einen Grund dafür, dass wir in unserem Rechtssystem von der Unschuldsvermutung ausgehen. Tyranneien setzen hingegen die Schuldvermutung voraus. Da jeder schon einmal irgendetwas Falsches getan hat, braucht man nur in einem beliebigen Leben zu buddeln, um einen Beweis für die Schuld des Betreffenden zu finden. Die Tatsache, dass wir dennoch von der Unschuldsvermutung ausgehen, ist also ein echtes Wunder. Und es ist mir wirklich ein Rätsel, wie wir es jemals geschafft haben, diesen wichtigen Grundsatz auf die Reihe zu bekommen.

Diesen Ansatz sollte man jedoch auch sich selbst entgegenbringen. Stellen wir uns also vor, wir würden uns selbst in die Pflicht nehmen, weil wir etwas falsch gemacht haben. Zunächst sollte man seine Fehltritte auflisten, entweder im Kopf oder schriftlich. Als nächstes sollte man sich jedoch so gründlich verteidigen, wie man kann. Es geht nicht darum, dass man sich selbst aus der Verantwortung stehlen will. Sonst darum, dass man sich selbst nicht gründlicher auseinander nimmt als nötig.

Die Voraussetzung dafür, sich selbst vergeben zu können, ist, erst einmal herauszufinden, ob man sich selbst zu böswillig beurteilt. Aber gehen wir davon aus, dass dennoch ein zwingender Beweis dafür übrig bleibt, dass wir etwas falsch gemacht haben. Nun muss man sich klar machen, was man falsch gemacht hat, was man anders hätte machen sollen und was man in der Zukunft anders machen wird.

Dies ist ein Auszug aus einem Video von Jordan B. Peterson.

Foto: Gage Skidmore CC BY-SA 2.0 via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Klara Altmann / 14.02.2024

Also ein “Rechter” ist in Deutschland in jedem Fall schuldig und zwar besteht seine Schuld schon darin, ein Rechter zu sein. Selbst wenn er eigentlich nicht im Ansatz politisch rechts ist, sondern eigentlich ein Linker, der aber die Politik der Bundesregierung völlig falsch findet, dann ist er allemal ein Rechter. Jemand, der gegen die Regierung demonstriert, ist ganz zwangsläufig ein “Rechter” und notfalls beweist das zukünftig der Verfassungsschutz. Wer sich nicht mit schädlichen mRNA-Impfstoffen behandeln ließ, ist ein Rechter. Schwarz und Weiß richtig zu benennen ist rechts, wenn die Regierung sagt, es sei andersherum. Kritik an der fehlenden Kompetenz von Regierungsmitgliedern ist rechts. Den linearen Zusammenhang zwischen dem vom Menschen produzierten CO2-Wert und dem Klima zu bezweifeln, ist rechts und auch, wenn man Hitze und Kälte Wetter nennt, denn Kälte ist Wetter und Hitze rechts - äh, Klima. Wer an biologische Geschlechter glaubt, ist rechts und wer jemals jemanden aus der woken Kultur kritisiert hat, ist besonders rechts, insbesondere dann, wenn die Kritik am Ende noch berechtigt ist. Die Wahrheit zu sagen, ist rechts. Und wer rechts ist, ist automatisch schuldig, also machen Sie sich doch nicht lächerlich mit Ihrer Unschuldsvermutung, Herr Peterson, meine Aufzählung zeigt klar und eindeutig - niemand ist unschuldig, es ist gar nicht möglich. In Deutschland im Jahr 2024.

Gerd Heinzelmann / 14.02.2024

Wie vielen ihrer Studenten haben sie gesagt oder verschwiegen, dass sie ein Shooter sind? Unschuldsvermutung? Nichts für professionelle Glücksspieler.

Ralf Pöhling / 14.02.2024

Fehler macht jeder. Fehler macht man aber nicht absichtlich. Wer absichtlich “Fehler” macht, und das fortlaufend und andauernd obwohl man ihm immer wieder die Chance zur Besserung gegeben hat, der vergeht sich absichtlich an anderen und zeigt sich nicht einsichtig. Und dies ist nicht nur ein zusätzlicher Beweis für die absichtliche Tat, es verschärft noch die Strafe. Zu Recht. Wie sagte Tegtmeier in seinem berühmten “Schwiegermüttermörder” Sketch als Höhepunkt am Schluss so treffend? “Ich schließe mich den Ausreden meines Verteidigers an!” Wenn die Beweislast erdrückend ist, dann sollte sich niemand mehr in Ausreden versuchen, denn das verschlimmert alles nur noch und erhöht das Strafmaß. Es ist Zeit, die Matrix abzuschalten. Der Nebel wird jetzt weggepustet. Und jeder mit ihm, der das verhindern will. Die Rache ist mein, spricht der Herr. Gott steht auf unserer Seite. Es ist Zeit für Gerechtigkeit.

Marc Greiner / 14.02.2024

Tja, nützt leider nicht viel wenn die Antiterroreinheit morgens früh vor der Tür steht um einen Einzuschüchtern. Dann sitzt man unschuldig in U-Haft, siehe Ballweg. Oder man kann seine Unschuld beweisen und wird trotzdem verurteilt, siehe Pirrincci. Dafür steht aber am Ende von jedem Artikel “es gilt die Unschuldsvermutung”, auch bei Tätern, welche auf frischer Tat von Passanten überwältigt wurden, siehe Messerstecher in deiner Gegend.

Thomas Taterka / 14.02.2024

” Löse das Problem , nicht die Schuldfrage . ” Aus einem japanischen Glückskeks .  “Wissen Sie, was Wahrheit ist? Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es nicht die Wahrheit. ” Ebd.

Fred Burig / 14.02.2024

“....Nun muss man sich klar machen, was man falsch gemacht hat, was man anders hätte machen sollen und was man in der Zukunft anders machen wird.”.... Hierbei gelten aber schon Maßstäbe - und die des einen sind nicht immer die des anderen! Besonders relativiert sich das Thema, wenn die Maßstäbe aus verschiedenen “Ansichten” oder Religionen Anwendung finden. Allein in der “Rechtsprechung” kann man überrascht werden - heißt es doch so schön: “Recht haben und Recht bekommen sind oft zwei unterschiedliche Dinge! Daraus ergibt sich für mich, dass “richtig oder falsch” und “gut oder böse” unterschiedlich bemessen sein können - gerade jetzt in einem Deutschland unter ökofaschistischer Diktatur! Da halten sich einige ideologisch verblendete Nichtsnutze für die “Guten” ! Ich bewerte sie als falsch im Denken und damit auch schlecht im Handeln! Dieser kausale Zusammenhang zwischen “falsch” und “schlecht” scheint zu bestehen! MfG

Horst Jungsbluth / 14.02.2024

In Deutschland und besonders in Berlin wird das “Recht” auf geradezu perverse Weise verdreht, was umso verwerflicher ist, weil das bereits in den beiden Diktaturen mit verheerenden Folgen praktiziert wurde, wobei heute immer listig auf die toten Verbrecher der NS-Zeit hingewiesen wird, aber kaum auf die noch Lebenden aus der SED-Diktatur. Schlecht, wer Schlechtes dabei denkt, aber wenn man aktuell die Gesetzesvorhaben da verfolgt, wo SPD und Grüne das Sagen haben, dann kann einem nur Angst und Bange werden, weil ganz gezielt Selbständige, Immobilienbesitzer und auch Polizisten aufs Korn genommen werden sollen. Man unterstellt einfach, das hat übrigens Hermann Göring auch schon getan.  In Berlin hat man, ich habe das oft genug beschrieben,  nach einem Strategiepapier mit gefälschten!!! Vorschriften und unzutreffenden Gründen unbescholtene Bürger unter schlimmstem Missbrauch der Verwaltungsgesetze wie Verbrecher gejagt, während denen der “rote Teppich” ausgerollt wurde, weil sie sich so vorzüglich zu Einschüchterung der Bürger eigneten und die Justizsenatorin sowieso “Täter interessanter als Opfer” fand. Nach dieser “Meisterleistung” konnte sie dann das Präsidium des Bundesverfassungsgericht erklimmen, in Deutschland geht so etwas.  Frau Faeser wäre deshalb gut beraten, in den eigenen Reihen nach Kriminellen zu fahnden, denn Rechtsextreme gibt es gar nicht und auch in der Form nicht, wie sie es meint.  Es gibt aber Kriminelle, die sich hinter perfiden Ideologien, heuchlerischer Moral und dreisten Lügen verstecken, man sollte da beginnen.

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