Es ist immer das gleiche Dilemma. Von 15 bis 35 muss man Ausbildung und Etablierung in der Arbeitswelt schaffen, wenn man nicht zu den Verlierern gehören will. Genau das sind ungefähr aber auch die fruchtbaren Jahre der Frau, d.h. Kinderhaben und Karrieremachen fallen zeitlich zusammen. In modernen Gesellschaften ist beides gleichzeitig aber einfach fast nicht mehr zu schaffen (deshalb die tiefen Geburtenraten). Zeitlich staffeln können das nur Filmschauspielerinnen und Supermodels. Die machen Karriere und genug Geld bis 35. Danach ist beruflich eh Schluss, die Zeit reicht aber gerade noch, um eine Familie zu gründen.
Nur ist das Problem, dass viel zu viele Frauen sich nicht trauen, den links-feministischen Hetzerinnen ins Gesicht zu sagen, dass sie ihre Interessen gar nicht vertreten. Das Geschwätz von “Familie und Karriere vereinbaren” tragen nämlich fast alle Frauen mit, auch die, die 90% des Einkommens über den Mann beziehen.
Meine Mutter war so eine “Zwangs Karriere Frau” Witwe, drei Kinder, zum GLüch hatte meine Schwester gerade ihr Abi in der Tasche als mein Vater starb, ich war noch klein, 48 -Std. Woche, OHNE Kinderfrau und Haushaltshilfe. Meine Mutter arbeitete am Theater und wir wohnten dort auch, so konnte sie z. T. zu Hause arbeiten und und vor allem mich betreuen, mein Bruder war auch älter. Sie hätte diesenPosten nicht annehen können, wenn nicht diese komfortable Wohnsituation gewesen wäre. Allerdings wirkte meine Mutter nie getrieben, ihr hat die Arbeit am Theater Spaß gemacht. Ihr Gehalt damals, 1953 spottete aber jeder Beschreibung. Ich habe vor allem davon profitiert, weil ich zu jeder Zeit kostenlos ins Theater gehen konnte, Meine Tochter vier Kinder, jetzt erwachsen, wohnt auf dem Land, hatte gar nicht die Möglichkeit “Karrierefrau” zu werden. Sie hat VIER künftige Steuer-und Rentenzahler großgezogen und weil sie wahrscheinlich NICHT auf die geforderten 35 Arbeitsjahre kommt, wird sie Nicht in den Genuß der “GERECHTIGKEITSRENTE ” kommen. DAS Ist nicht nur nicht gerecht, für mich ist das arglistische Täuschung. Ich bin überzeugt, daß es vielen Frauen, die mehrere Kinder großgezogen haben so gehen wird. Diese Frauen sollen gegen die unausgegeorenen Pläne von Minister Heil auf die Straße gehen und lautstark dagegen demonstrieren !!
Von wem stammt eigentlich der Titel hier: “lebenskluge Frauen”? Was für ein “Frame”: Die lebenskluge Frau erkennt also Karriere als Irrweg, sieht Männer in Machtpositionen als das, was sie sind, nämlich hoffnungslos verrannte Irre, die ein substanzloses Leben mit Aussicht auf Burnout und frühen Tod führen. SIE wendet sich also dem Machbaren zu, anerkennt ihre Bestimmung als Mutter und gestaltet sodann nachhaltig ein Leben, das Substanz hat, und zwar für die GANZE Familie! Ich musste unwillkürlich an Loriots “Jodeldiplom” denken. Der Unterschied zu den Fünfzigern besteht eigentlich nur darin, dass damals die Frau noch sanft durch Ehemann und Gesellschaft in ihr Reich an Herd und Familie zurückbugsiert wurde (ge"nudged”), wo sie dann, wohlversorgt, ihren Illusionen weiter nachhängen konnte. Heute trifft die “lebenskluge” Frau diese Entscheidung selbst, managt Familie und Beruf, soweit machbar, denn ihr Einkommen ist i.A. eben doch zum Leben notwendig. Und schon sind die alten Geschlechterkampf-Fronten wieder etabliert: Es darf aus allen Rohren geschossen werden! Jordan Petersons Gedankengang kommt ja deshalb so überzeugend daher, weil er Wahrheiten ausspricht, die während der Jahrzehnte der Frauenbefreiung in einer zur Genderdebatte verkommenen Zeter-Orgie außer Acht geraten sind: Dass für die meisten Menschen Kinder zu haben und ein erfülltes Leben zu führen zwei Seiten einer Medaille sind. Und: dass auch heute noch die Hauptlast der materiellen Absicherung von Männern getragen wird. Hier muss noch so viel gestaltet werden, um Frauen und Männern Familienleben und gestalterisches Leben in Gesellschaft, Industrie und Politik zu ermöglichen. Ohne Zugang zur Macht unmöglich! Klar: ohne Arbeit auch nicht! Aber was ist Petersons Rat? Lasst den Männern die Macht und das Geld, ihr Frauen. Werdet ihr lieber glücklich mit euren Kindern, ja, auch mit eurem Mann, wenn er denn mal zu Hause ist.
Wieder einmal wunderbar beschrieben. Richtig interessant wird es, wenn auch die Männer anfangen, sich solche Gedanken zu machen. Ist man wirklich erfolgreich, wenn man so ein Leben führt, um einer Frau ein luxuriöses Leben samt Amüsierberuf zu finanzieren? Heterosexuelle Männer steigen in der Regel nicht auf, wenn sie nicht verheiratet sind. Einerseits, weil oft eine Frau dahinter steht, die sie manipuliert und antreibt, andererseits weil die Ehefrauennetzwerke der Entscheider dafür sorgen, daß niemand etwas wird, der nicht ein vorbildlicher “Familienvater” (Versorger eine Frau) ist. Ist wirklich der ein “Loser”, der keinen beruflichen Ehrgeiz hat (der Männern von klein auf anerzogen wird), sondern einen Job um davon zu leben, und angeln geht?
So manches Mal sondern M.E. selbst hochgehandelte Experten nur geistigen Müll ab. Lebenskluge Frauen? Lebenskluge Männer, sofern die sich genau so verhalten? Bitte nicht falsch verstehen: Aber im Grunde sind das “Wohlstandsschmarotzer”, die vom unermüdlichen Fleiß einiger Weniger profitieren. Ich rede hier nicht von dem Rechtsanwalt, der 14 Stunden täglich arbeitet - oder vom Anlageberater, der zu jeder Tages- und Nachtzeit für seinen Kunden da ist. Die arbeiten in aller Regel nur für den eigenen persönlichen Erfolg. Wogegen grundsätzlich ja auch Nichts einzuwenden ist. Ich rede vor Allem von den vielen Selbstständigen, von den Spitzenmanagern, die praktisch rund um die Uhr dafür tätig sind, daß ihre Mitarbeiter/Arbeitnehmer ausreichend in ihrem nine to five job zu tun haben. Für die ein Theaterabend eben nicht nur Entspannung ist, sondern zur Geschäftsanbahnung genutzt wird. Für die sogar das abendliche Geschäftsessen in einem Stern-Restaurant nichts Besonderes sondern kalte Geschäftsroutine und Kontaktpflege ist. Das sind die Leute, die unsere Wirtschaft rundgehen lassen. Denen allzu häufig Verachtung statt Hochachtung entgegengebracht wird. Damit möchte ich Niemanden herabsetzen und auch Niemanden auf ein Podest heben. Natürlich brauchen wir die Ninetofiver. Ohne die liefe der Laden nicht. Aber ohne diese vielleicht 2 bis 3%, die leistungsmässig permanent über das hinaus gehen, was Andere als gerade noch akzeptabel anzusehen bereit sind, würde der Laden gar nicht erst den Anschub erhalten, um ans Laufen kommen zu können.
Die von JB Peterson beschriebene Realität schafft es leider nicht in die Köpfe der Feministinnen, weder der deutschen noch der amerikanischen. Statt wirkliche Probleme anzugehen Dämonisieren diese Frauen (und Männerinnen) die Männer, weil sie sich sonst die Welt nicht erklären können. Furchtbar.
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