nun, dort, wo Gegenwehr erwartet wird, hält sich die “Ordnungsmacht” halt vornehm zurück. Parken Sie einmal Nachts um 1/2 2 Uhr kurzfristig in einer Zehlendorfer Sackgasse - der Strafzettel wegen Behinderung des fließenden Verkehrs ist Ihnen gewiss - wohingegen nicht nur an Markttagen die Urban- nebst Nebenstraßen in Neukölln flächendeckend in 2. Spur zugeparkt wird, ohne dass sich ein Straßenscheriff blicken lässt - es bstünde ja die Möglichkeit, dass innerhalb von Sekunden ganze “Dorfgemeinschaften” die Aushändigung eines Strafzettels verhindern würde wollen und die zum Schutz angeforderte Hundertschaft angefordert würde doch in Dahlem eher gebraucht werden, um einer Hochbetagten, die ihren Zwergpudel unangeleint mit sich führt, zu maasrgeln. Wenn das Nichteinhalten von Gesetzen und Verordnungen nur nach Gusto bzw. nach politischer Ausrichtung oder wegen nicht erwarteter Gegenwehr sanktioniert wird, könnte sich ein Gefühl von Wut bei denjenigen breitmachen, die brav ihre Steuer zahlen, Müll in vorgesehene Behältern entsorgen und das Wort Rücksicht nicht für eine vegane Wurst halten. Merke Steuern hinterziehen ist gesellschaftlich geächtet und wird maasvoll genauso geahndet, wie Falschparken und Nichtangepasster Geschwindigkeit, wohingegen Totfahren, Tottreten, Rudelvergewaltigen und Ähnliches maasvoll mit Bewährungsstrafen belohnt wird, sofern Freisprüche wegen kerngesunder Zeugen, die nicht schon in jungen Jahren an Vergesslichkeit leiden, unmöglich erscheint.
Mir ist in der Vorberichterstattung in den öffentlich rechtlichen Medien bereits aufgefallen, dass die im Zusammenhang mit den am ersten Mai stattfindenden Demonstrationen in Berlin, die regelmäßig zu Krawallen ausarten, die Terminologie der Täter Verwendung findet. Es handelt sich inzwischen offenbar um die “traditionelle revolutionäre Maidemo”, was der Veranstaltung auch im offiziellen Sprachgebrauch etwas liebenswert folkloristisches verleiht. Dass eine genehmigungspflichtige Veranstaltung, deren Genehmigungseinholung bewusst unterbleibt diese mindestens zu einer herbeigeführten Ordnungswidrigkeit, aus deren Mitte heraus Straftaten begangen werden keinen “Veranstalter” sondern bestenfalls Rädelsführer haben kann ist auch Ihnen, liebe Frau Lengsfeld, nicht aufgefallen. Ich gebe zu, dass die terminologische Linksgewaltverharmlosung auf allen Kanälen die Sensibilität diesbezüglich heraufsetzt. An der Form erkennt man oft den Inhalt.
In der DDR waren die 1. Mai Feiern verlogene Veranstaltungen. Hat sich daran etwas geändert ? “Es ist eben alles nur eine Frage des Blickwinkels. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen jegliches Vertrauen in Politik und Medien verlieren.” Sehr traurig !!
Liebe Frau Lengsfeld - es gibt keine linke Gewalt - das ist amtlich: Voller Stolz verkündete die niedersächsische Landesregierung in Form der grünen Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz in dieser Woche die Eröffnung eines Beratungszentrums gegen rechte Gewalt, Hass und das Übliche in Hannover (Oldenburg soll folgen). Gäbe es “linke Gewalt” so gehe ich davon aus, dass es in Niedersachsen auch ein Beratungszentrum hierfür gäbe (Göttingen würde sich ja eigentlich aufdrängen….).
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