Hierzu kann man sich nur noch séhr kurz fassen; grotesk, einmalig und ... verheerend!
Ich lasse mir meine Haxe des Guten (Schweines) nicht vermiesen.
Wir stellen also fest, zwar mit Erstaunen, aber immerhin, dass Schweinefleisch ein schützenswertes Gut ist, welches doch bitte zu tolerieren sei. Danke, Frau Kanzlerin, für diese wichtige Erkenntnis und diese mutige Stellungnahme; - man muss halt Prioritäten setzen. Toleranz gegenüber Kunst scheint da nebensächlich zu sein, man erinnere sich an die Studentin, die Kunstwerke einer Auststellung von den Wänden gerissen hat, weil darauf “Nackte” zu sehen waren und die Universität , die darauf, sehr tolerant, eben diese Austellung beendet hat. Auch Toleranz für “Brauchtum”, man muss es nicht mögen, aber es existiert, ist anscheinend zu vernachlässigen, wenn z.B. das “St. Martins Fest” in “Lichterfest” umbenannt wird, weil sich möglicherweise Personengruppen an Namen stören könnten. Wie steht es mit der Toleranz gegenüber Islamkritikern, wie z.B. Abdel Samad, der mit Mord bedroht wird, weil er ein Buch veröffentlicht hat? Alles unwichtig für unsere Kanzlerin, hauptsache das Schnitzel bleibt auf dem Teller, darf sogar in Anwesenheit von “Nicht- Schnitzelessern” gegessen werden, ohne schlechtes Gewissen. Soviel Toleranz muss schon sein, ohne dass möglicherweise religiöse Gefühle verletzt werden könnten. Mir fällt ein Stein vom Herzen, meine Aktbilder bleiben verhüllt, Feste feiere ich nur noch mit zugehöriger religiöser Unbedenklichkeitserklärung und ketzerische Bücher kaufe ich “unter dem Ladentisch”. Während ich dies schreibe, ertappe ich mich gerade beim “thoughtcrime”, frage mich, ob es schon “hatespeech” ist und erwarte in den nächsten Tagen die Gedankenpolizei. Naja, ich bin da mal tolerant…
Herr Broder, schon alleine der Titel, einfach herrlich. Und der letzte Satz. Ich lach mich schief. Dass Frau Merkel wegen uns irgendwo hinsinken würde kann ich mir auch nicht vorstellen, es sind bestimmt die Schweinezüchter, die Frau Merkel Dampf gemacht haben. Mit Toleranz hat das bestimmt nichts zu tun, eher mit einem großen Umsatz. Es klingt aber so schön und wenn man es liest, ist man “gerührt.” Sie haben es gut, mit Ihrem Humor und Ihrer Ironie brauchen Sie keine Angst zu haben, in die falschen Tasten zu hauen. Da steht niemand vor Ihrer Türe. Der liebe Gott möge Ihnen noch lange Ihre Gabe erhalten.
Dazu passt, das der Deutschlandfunk uns (ich bin christlich erzogener Atheist) regelmäßig in den Koran unterweist. Eine Unterweisung der Moslems in das Christentum, Buddismus etc, habe ich noch ncht bemerkt.
“aber dass zum Beispiel gekennzeichnet ist, wo eben Schweinefleisch verwendet wird” Böser Gedanke: Ob demnächst dann auch gekennzeichnet wird, *wer* Schweinefleisch isst?
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