Willy Brandt sprach zwar von “mehr Demokratie wagen”, doch begann gerade in seiner Regierungszeit das genaue Gegenteil - das zunehmende Moralisieren der Politik und die damit verbundene Verteufelung Andersdenkender. Die Bundesrepublik Deutschland war vor Brandt entschieden demokratischer und freiheitlicher als sie während Brandt wurde. Brandt war Sozialist, und Sozialismus ist und bleibt eben Sozialismus. So reden ja auch heute Linke=Sozialisten immer wieder von Demokratie, Toleranz und Freiheit - und betreiben das genaue Gegenteil.
Ich Teile ihre Meinung zu 100%!
Wir haben erlebt was es bedeutet in einem Unrechtsstaat der pleite ist, zu leben. Wir haben für unsere Freiheit und die Demokratie eingestanden. Und das wollen wir nicht nochmal erleben! Aber Ihr lieben Brüder und Schwestern aus den Bundesländern, welche es schon länger gibt, wir wissen, wie man unter widrigen Verhältnissen ausharrt! Wir haben damit lange gelebt. Ihr werdet ganz hart auf den Boden der Realitäten fallen.
Sehr geehrter Herr Schneider, ein treffender Artikel. Aber gehen Sie bitte mit unseren westdeutschen Brüdern und Schwestern nicht zu hart ins Gericht. Es ist immer eine Frage der Sozialisierung und der Lebensumstände, wie man sich positioniert. Wer die Hölle nicht kennt, kann den Himmel nicht schätzen. Es erkennen jedoch immer mehr Menschen, dass sich eine Demokatieaushöhlung entwickelt hat. Der Wind dreht sich und wir werden darüber stärker zusammenwachsen als in den letzten 26 Jahren. Davon bin ich überzeugt!
Sehr geehrter Herr Schneider, in der Bundesrepublik Deutschland herrschte mitnichten der Kapitalismus. Mitnichten! Es herrschte eine Soziale Marktwirtschaft, die allerdings in den 80ern schon starke Komponenten eines Wohlfahrtsstaates (schwedischer Prägung) aufwies. Das Wort Demokratie, das in diesen Zeiten allüberall aus jedem Knopfloch sprießt, kann ich nicht mehr hören. Die Bundesrepublik sollte nach dem Willen der (vereinzelten) Mütter und den Vätern des Grundgesetzes eine Freiheitlich Demokratische Grundordnung sein. Eine FDGO, wie sie von den Grünen lange, lange Jahre bezeichnet wurde, ist unendlich mehr als eine bloße Demokratie. Die bloße Demokratie hat, so wussten es jedenfalls die alten Griechen, hat das Potential zur Ochlokratie. Ihr Satz: Politik hat dem Volk zu dienen,! Nun ja, empfinde ich als nichtssagend. Wer ist das Volk? Und was wem dient, ist immer abhängig vom Standpunkt des Betrachters und seinen Interessen. Politik sollte sich, müsste sich in ihrer Regulierungswut zurückhalten, der Selbstverantwortung des Einzelnen und seinem Tun Platz einräumen. Dass dieses in den letzten 30 Jahren (und auch schon in Ansätzen zuvor) durch die Parteien missachtet wurde, ist die Tragödie dieses Gemeinwesens. Im übrigen die Wahl von extremistischen Parteien, wie es die Linke immer noch im Kern ist, und der NPD als demokratisches Bewusstsein zu bezeichnen, das mögen sie behaupten. Ich hege meine Zweifel. In einem stimme ich Ihrem Beitrag ausdrücklich zu: Widerstandsgeist, Misstrauen gegenüber der Staatsmacht sind in den (nicht mehr so ganz) neuen Bundesländern, Gott sei Dank, entschieden stärker ausgeprägt, als im phlegmatischen Westen.
Es stimmt, der Mensch schätzt alles, was er sich erkämpft oder erarbeitet hat, weit mehr als das, was er geschenkt bekommen hat. Und wer durch persönliche Beteiligung ein unzimperliches Regime zu Fall bringt, oder dazu beiträgt, lässt sich nicht mehr so leicht in die Tasche lügen. Er ist zu einem Demokraten gereift und hat damit den verwöhnten und gepämperten, westlichen Landsleuten einiges voraus. Er hat einiges mit den Generationen gemeinsam, die ihr Land nach dem Krieg wieder aufgebaut haben, diese würden ihn wahrscheinlich auch mehr schätzen, als es die verwöhnten Kinder dieser „Gründergeneration“ heute tun. Diese halten sich selber für Ausgeburten der Demokratie und haben doch in Wahrheit wenig von ihr verstanden. Sie schreien linke Parolen, beschimpfen Andersdenkende und hätten sich höchstwahrscheinlich 1989 auf Dresdens Straßen in die Hose gemacht. Denn da gingen gegen einen echten Gegner, da riskierte man wirklich etwas und konnte nicht erwarten, dass einem ein Richter verständnisvoll und wohlwollend auf die Schulter klopft, nachdem man einem Polizeibeamten Widerstand geleistet hatte. Wer, wie die Dresdener so viel riskiert hat, möchte nicht mehr manipuliert werden. Dazu ist er zu selbstbewusst geworden.
Guter Einschätzung, Herr Schneider. Der Widerstand auf der Straße ist seit 2014 in Dresden mehr als sichtbar, was hat sich Pegida nicht alles für Beschimpfungen anhören müssen, einige Teilnehmer haben ihren Job verloren, es wurden fadenscheinige Behauptungen aufgestellt und ? Pegida gibt es immer noch (wir sind seit über einem Jahr dabei) und ich kann nur jedem empfehlen, wenn sich etwas zum positiven ändern soll, dann müssen die Menschen raus auf die Straße! Der Osten wird es aber nicht allein schaffen und ich bin zuversichtlich, wenn ich nach Kandel schaue. In Bottrop ist übrigens am 4.3. Eine Demo. Also, runter von der Couch und raus auf die Straße, wir schaffen das! !!
Ich habe gejubelt, als ich diesen wahren tollen Artikel gelesen habe. Vielen Dank, Herr Schneider.
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