Israel feiert gerade seinen 70. Geburtstag. Während man von Jubilaren in diesem Alter sonst nur Gutes zu berichten und zu rühmen sich müht, ist das bei Israel was anderes, wenn der Deutschlandfunk Achgut-Gastautor Arye Sharuz Shalicar in Tel Aviv interviewt. Da kommt sehr schnell die Frage der Fragen auf – nach den Fehlern, die Israel begangen hat, die vielleicht den nie versiegenden Zorn der Araber und speziell jener in den palästinensischen Gebieten erklären können.
Nicht nur für den Redakteur des Senders ist es schwer begreiflich, was Arye ihm und uns mitteilt: die Fehler Israels, die es gibt, wie eben überall Fehler zu allen Zeiten gemacht werden, sind für den sogenannten Nahost-Konflikt völlig nebensächlich. Selbst ein fehlerloses Israel würde in der Sicht der arabischen Massen, von wenigen Einsichtigen abgesehen, niemals ein "normales" Nachbarland werden. Es selbst ist der Fehler – samt den Juden in aller Welt, für die Israel in Not und Gefahr ein sicherer Hafen ist.
Die Empathie des DLF-Redakteurs für das Land hält sich deutlich in Grenzen, von dem viele Nachbarn Israels bis heute hoffen, dass sie seine Bewohner irgendwann noch ins Meer entsorgen können. Auch im 70. Jahr seiner Existenz steht Israel noch immer vor den gleichen Problemen wie im Geburtsjahr. Nur dass der Terror jetzt auch in den Nachbarländern wütet. Und das schafft plötzlich ganz neue Perspektiven. Hier geht's zum Interview
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