Henryk M. Broder / 21.02.2017 / 15:09 / 3 / Seite ausdrucken

Frau Barley, SPD, weist eine freche Frage zurück

Jasper Barenberg (DLF) interviewt Katarina Barley, die Generalsekretärin der Verbandes sozialdemokratischer Rittergutsbesitzer und Spesenritter:

Barenberg: Da hätte ich eine Frage, Frau Barley. Ist es denn in Ordnung, wenn einer der engsten Mitarbeiter von Martin Schulz für das Jahr 2012 273 Tage Reisegeld in Anspruch nimmt im Gegenwert von 16.000 Euro für Dienstreisen, die er gar nicht angetreten hat? Denn in diesen 273 Tagen im Jahr 2012 war er in Berlin und ist dort ins Büro gegangen. Ist das in Ordnung?

Barley: Wissen Sie was? Man kann über EU-Regelungen von mir aus diskutieren. Nur: Alles was da passiert ist, ist den EU-Regeln konform verlaufen. Das bestreitet auch niemand.

Barenberg: Das mag rechtlich in Ordnung sein, aber finden Sie es moralisch in Ordnung?

Barley: Ist das jetzt im Ernst Ihre Frage gegenüber Martin Schulz, dass Sie wirklich gegenüber Martin Schulz sagen wollen, ist es moralisch in Ordnung, wenn sein Mitarbeiter nach EU-Regeln sich verhält? Das ist doch jetzt nicht wirklich Ihr Ernst.



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Leserpost

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Karla Kuhn / 21.02.2017

Bleibt der Frau die Spucke weg, daß sie auf eine einfache Frage nicht ganz einfach antworten kann ?  Für mich ist das Handeln von Schulz moralisch verwerflich und ich verstehe auch nicht, wieso es gesetzlich korrekt sein soll. Jeder Arbeitnehmer, der fehlt (Krankheit, Urlaub und Überstundenabbau ausgenommen) bekommt erst eine Abmahnung, bei Wiederholung die Kündigung aber mit Sicherheit KEIN GELD!!!  Und Schulz, der als “Retter”  der Arbeitnehmer durch die Lande zieht, muß sich solche Fragen gefallen lassen und Frau Barley, die auch vom Steuerzahler bezahlt wird ebenfalls und ist verpflichtet zu antworten.

Helge-Rainer Decke / 21.02.2017

Politik und Moral. (Was eine freche Frage ist, weiß ich nicht). Der Reihe nach. Schulz wird vorgeworfen, dass ein “engster” Mitarbeiter von ihm, den EU Regelungen konform Reisegeld in Anspruch genommen hat. Dass es sich tatsächlich um Reisegeld im Sinne der EU Regelungen gehandelt hat, ist belegt und somit unstrittig. Wäre dem nicht so, läge Abrechnungsbetrug vor. Was hat das mit Politik zu tun, oder mit Moral. eingebettet in ein “freche” Frage? Wo ist das Problem? Heureka, doch nicht etwas der postfaktische Versuch, einer Art von Anschwärzen im Gewande der Moral? Dann aber schlösse sich konzentrisch der Kreis verknoteter Gedanken und kehrte zum Eingang meines Essays zurück. Politik und Moral, “ein weites Feld”, um mit einer Metapher in Anlehnung an Fontanes Efi Briest Roman zu schließen.

Manfred Lorz / 21.02.2017

Wie können sie auch nach Moral fragen, damit ist eine Politikerin eh überfordert.

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