Die Herabwürdigung General Lee’s als Verräter und rassistischen Rebellen ist eine Frechheit und zeugt von einer sehr undifferenzierten Wahrnehmung.
@Dr. Daniel Brauer: Ich stimme Ihnen zu. Beim Lesen des Artikels habe ich mich die ganze Zeit gefragt, ob ich etwas dagegen schreibe und dies womöglich wegzensiert wird oder ob ich mir nur meinen Teil dazu denke. Selbst die Gedanken sind bei Vielen in unseren Breiten als Folge massiver Manipulation gegen fast alles und jeden nicht mehr frei. Lieber eine verfassungsrechtlich garantierte Redefreiheit und Richter, die einen dazu zwingen sie zu beachten als haufenweise Leute, die die Freiheit leichtfertig einschränken oder gleich ganz abschaffen so wie hierzulande.
Ich danke für Ihre detailreiche Ausführung. Jedoch kann ich Ihr ‘Trump Urteil’ nicht anschließen. Er musste Fragen beantworten wehrend er Ihre Kenntnis nicht besaß. Was soll man dann sagen? So wie in: „Schlagen Sie immer noch Ihre Frau?“ Egal, ob Sie ja oder nein antworten, Sie sind geliefert. Zunächst verurteilte er jegliche Gewalt und die gab es auch WIRKLICH vom Links.
Wer ständig und ungefragt auf Minderheitenrechte pocht und bei jedem aktuellen Ereignis als estes seine Opferrolle betont, wer dauernd auf Unterschieden beharrt, anstatt die gesunde und fruchtbare Unterschiedlichkeit der Menschen friedlich zu leben, der spaltet die Gesellschaft. Der “verrät” (um mit den Worten des Autors zu reden) die Idee der integrierenden Demokratie. Was jetzt in den USA geschieht, ist die Frucht einer jahrzehntelangen “liberalen”, politkorrekten Propaganda, die jedes Maß und jede Toleranz verloren hat. Dagegen artikulierte sich eine Mehrheit mit der Wahl eines konservativen Präsidenten, und nun wird auch die extreme Rechte lauter. Es war eine beachtliche Leistung der jungen Nation, das Trauma des Bürgerkrieges zu überwinden, indem es eben keinen Triumphalismus der Sieger gab, sondern auch so ehrenwerte Soldaten wie Robert E. Lee - übrigens kein Freund der Sklaverei, aber ein Patriot Virginias - im Süden mit Statuen geehrt wurden. Das scheint heutzutage nicht mehr mögloch zu sein, es droht tatsächlich ein zweiter, nicht-regionaler Bürgerkrieg. Man sollte auch erwähnen, dass die demokratische Partei z.Z. der Sezession gegen die Sklavenbefreiung war und die konservative mit Abraham Lincoln dafür!
Sehr geehrter Herr Viebahn, Ihr akademisches Wolkenkuckucksheim in Ehren, aber Bilder- (Denkmal-)stürmerei ist, von welchem Lager auch immer ausgehend, einfach abstossend. Das hat eine liberale Gesellschaft nicht nötig, weshalb es auch von Interesse wäre, von wem die von Ihnen erwähnte “fruchtbare öffentliche Debatte” zwecks Denkmalsbeseitgung (150 Jahre nach Kriegsende und 60 Jahre nach Errichtung!!) ausging.
Während der Ausschreitungen in Charlottesville waren auch mit Sturmgewehren und Revolvern bewaffnete Linke anwesend. Dies berichtet Jerry A. Coyne (Professor em. für Evolutionsbiologie an der University of Chicago) auf seinem Blog “Why evolution is true” (Blogeintrag “Armed Leftists in Charlottesville” mit Bildnachweisen). Bei Herrn Viebahn lese ich nichts darüber, dafür aber hinreichend emotionale Sozialprosa.
Gut, dass die Achse auch solche Beiträge veröffentlicht. Zeigt er doch das immer wieder zu beobachtende Phänomen, dass linke Menschen in ihrem Kampf für das Gute ein beachtliches Maß an Hass freisetzen und dabei jede Objektivität verlieren - oder habe ich übersehen, dass Herr Viebahn etwas über gewalttätige Gegendemonstranten geschrieben hat? Der Hass paart sich dann noch mit einer gehörigen Portion Verachtung, und fertig ist das Gemisch, das wir zur Genüge aus den deutschen Medien kennen. Jetzt zählt sich Herr Viebahn doch sicher zur (lokalen) Elite: wenn schon von einem der führenden intellektuellen Köpfe der Stadt eine solch wütende, unreflektierte Kampfschrift erscheint, ja was soll man dann von den einfacheren Bürgern erwarten, die sich halt lieber handgreiflich ausdrücken? Halten wir es seinem emotional aufgewühltem Zustand zugute, dass er so schreibt, wie er geschrieben hat.
Dies ist der schlechteste Artikel, den ich jemals auf der Achse gelesen habe. Ich habe keine Ahnung wie lange Herr Viebahn bereits in den USA lebt und welchem Beruf er nachgeht. Jedenfalls scheint ihn die amerikanische Geschichtsklitterung bereits voll ergriffen zu haben. Den Sezessionskrieg auf “rassistische Rebellen” zu reduzieren, zeugt von schlechter geschichtlicher Bildung. Lee aber als rassistischen Verräter hinzustellen, ist einfach grober Unfug! Lee ist noch heute in weiten Teilen der USA (nicht nur der Südstaaten) ein Held. Dies nicht nur wegen seiner militärischen Fähigkeiten, sondern besonders deshalb, weil die Geschichtsforschung herausgefunden hat, dass er im Gegensatz zu vielen nordamerikanischen Helden recht wenig von Sklaverei hielt. Während etliche amerikanische Präsidenten zig Sklaven hielten, hat Lee dutzende geerbte frei gelassen. Aus seinen Briefen ist nachzulesen, dass er für eine Abschaffung der Sklaverei ist, auch wenn dies langsam geschehen sollte. Im übrigen gab es vor dem Sezessionskrieg selbst im Norden keine Mehrheit zur Abschaffung der Sklaverei. Der Sezessionskrieg ist u.a. darin begründet, dass die Südstaaten ihre von der Verfassung zugebilligten Rechte davon schwimmen sahen (nicht nur das Recht der Sklaverei). Lee war in der Zwickmühle, denn hätte er für den Norden gekämpft, so hätte er seine Landsleute umbringen müssen (er stammte aus Virginia). Dies wollte er nicht und so hat es sich für den Süden entschieden. Sie nennen ihn einen Verräter. Nun gut. Wäre auch ein deutscher Soldat ein Verräter, wenn er es nicht über sein Herz bringen würde auf seine Landsleute zu ballern? Zu dem Trump Teil, mag ich mich gar nicht äussern. Ich habe gestern die vollständige PK Trumps im englischen Express nachgelesen. Was hier daraus gemacht wird, ist schlicht unredlich, um nicht das Wort mit der Lü...presse benutzen zu müssen. Und es gibt mittlerweile auch genügend Videos im Netz, die die Mär von den angeblich so friedlich demonstrierenden Linken ad absurdum führen. Dies alles soll nicht das Attentat in ein besseres Licht rücken, aber Sod einen Text kann man nicht einfach unbeantwortet lassen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.