Wer ständig und ungefragt auf Minderheitenrechte pocht und bei jedem aktuellen Ereignis als estes seine Opferrolle betont, wer dauernd auf Unterschieden beharrt, anstatt die gesunde und fruchtbare Unterschiedlichkeit der Menschen friedlich zu leben, der spaltet die Gesellschaft. Der “verrät” (um mit den Worten des Autors zu reden) die Idee der integrierenden Demokratie. Was jetzt in den USA geschieht, ist die Frucht einer jahrzehntelangen “liberalen”, politkorrekten Propaganda, die jedes Maß und jede Toleranz verloren hat. Dagegen artikulierte sich eine Mehrheit mit der Wahl eines konservativen Präsidenten, und nun wird auch die extreme Rechte lauter. Es war eine beachtliche Leistung der jungen Nation, das Trauma des Bürgerkrieges zu überwinden, indem es eben keinen Triumphalismus der Sieger gab, sondern auch so ehrenwerte Soldaten wie Robert E. Lee - übrigens kein Freund der Sklaverei, aber ein Patriot Virginias - im Süden mit Statuen geehrt wurden. Das scheint heutzutage nicht mehr mögloch zu sein, es droht tatsächlich ein zweiter, nicht-regionaler Bürgerkrieg. Man sollte auch erwähnen, dass die demokratische Partei z.Z. der Sezession gegen die Sklavenbefreiung war und die konservative mit Abraham Lincoln dafür!
Sehr geehrter Herr Viebahn, Ihr akademisches Wolkenkuckucksheim in Ehren, aber Bilder- (Denkmal-)stürmerei ist, von welchem Lager auch immer ausgehend, einfach abstossend. Das hat eine liberale Gesellschaft nicht nötig, weshalb es auch von Interesse wäre, von wem die von Ihnen erwähnte “fruchtbare öffentliche Debatte” zwecks Denkmalsbeseitgung (150 Jahre nach Kriegsende und 60 Jahre nach Errichtung!!) ausging.
Während der Ausschreitungen in Charlottesville waren auch mit Sturmgewehren und Revolvern bewaffnete Linke anwesend. Dies berichtet Jerry A. Coyne (Professor em. für Evolutionsbiologie an der University of Chicago) auf seinem Blog “Why evolution is true” (Blogeintrag “Armed Leftists in Charlottesville” mit Bildnachweisen). Bei Herrn Viebahn lese ich nichts darüber, dafür aber hinreichend emotionale Sozialprosa.
Gut, dass die Achse auch solche Beiträge veröffentlicht. Zeigt er doch das immer wieder zu beobachtende Phänomen, dass linke Menschen in ihrem Kampf für das Gute ein beachtliches Maß an Hass freisetzen und dabei jede Objektivität verlieren - oder habe ich übersehen, dass Herr Viebahn etwas über gewalttätige Gegendemonstranten geschrieben hat? Der Hass paart sich dann noch mit einer gehörigen Portion Verachtung, und fertig ist das Gemisch, das wir zur Genüge aus den deutschen Medien kennen. Jetzt zählt sich Herr Viebahn doch sicher zur (lokalen) Elite: wenn schon von einem der führenden intellektuellen Köpfe der Stadt eine solch wütende, unreflektierte Kampfschrift erscheint, ja was soll man dann von den einfacheren Bürgern erwarten, die sich halt lieber handgreiflich ausdrücken? Halten wir es seinem emotional aufgewühltem Zustand zugute, dass er so schreibt, wie er geschrieben hat.
Dies ist der schlechteste Artikel, den ich jemals auf der Achse gelesen habe. Ich habe keine Ahnung wie lange Herr Viebahn bereits in den USA lebt und welchem Beruf er nachgeht. Jedenfalls scheint ihn die amerikanische Geschichtsklitterung bereits voll ergriffen zu haben. Den Sezessionskrieg auf “rassistische Rebellen” zu reduzieren, zeugt von schlechter geschichtlicher Bildung. Lee aber als rassistischen Verräter hinzustellen, ist einfach grober Unfug! Lee ist noch heute in weiten Teilen der USA (nicht nur der Südstaaten) ein Held. Dies nicht nur wegen seiner militärischen Fähigkeiten, sondern besonders deshalb, weil die Geschichtsforschung herausgefunden hat, dass er im Gegensatz zu vielen nordamerikanischen Helden recht wenig von Sklaverei hielt. Während etliche amerikanische Präsidenten zig Sklaven hielten, hat Lee dutzende geerbte frei gelassen. Aus seinen Briefen ist nachzulesen, dass er für eine Abschaffung der Sklaverei ist, auch wenn dies langsam geschehen sollte. Im übrigen gab es vor dem Sezessionskrieg selbst im Norden keine Mehrheit zur Abschaffung der Sklaverei. Der Sezessionskrieg ist u.a. darin begründet, dass die Südstaaten ihre von der Verfassung zugebilligten Rechte davon schwimmen sahen (nicht nur das Recht der Sklaverei). Lee war in der Zwickmühle, denn hätte er für den Norden gekämpft, so hätte er seine Landsleute umbringen müssen (er stammte aus Virginia). Dies wollte er nicht und so hat es sich für den Süden entschieden. Sie nennen ihn einen Verräter. Nun gut. Wäre auch ein deutscher Soldat ein Verräter, wenn er es nicht über sein Herz bringen würde auf seine Landsleute zu ballern? Zu dem Trump Teil, mag ich mich gar nicht äussern. Ich habe gestern die vollständige PK Trumps im englischen Express nachgelesen. Was hier daraus gemacht wird, ist schlicht unredlich, um nicht das Wort mit der Lü...presse benutzen zu müssen. Und es gibt mittlerweile auch genügend Videos im Netz, die die Mär von den angeblich so friedlich demonstrierenden Linken ad absurdum führen. Dies alles soll nicht das Attentat in ein besseres Licht rücken, aber Sod einen Text kann man nicht einfach unbeantwortet lassen.
Habe den Artikel mit Spannung gelesen und mich gefreut, einen Bericht von jemandem zu lesen, der vor Ort ist und sicher einen besseren Eindruck von den Vorkommnissen hat. Einen objektiveren, dachte ich. Dann habe ich sowohl Sie, als auch Ihre Frau gegoogelt. Fakt ist, dass man gut beraten ist, IMMER selbst zu recherchieren. Dass noch im Januar diesen Jahres Ihre Frau mit den Clintons an einer “Averse to Trump, America’s poets fight back with word” Veranstaltung teilgenommen hat, ist sicher Zufall.
Herr Viebahn, warum geben Sie die Ereignisse nicht korrekt wieder? 1. Die Demonstration der Rechten war von einem Bundesrichter genehmigt, während die der Linken nicht genehmigt und daher illegal war. Die Polizei hätte die Linken also an der Gegendemonstration hindern müssen. 2. Die Videos zeigen, daß die Linken mit der Gewalt anfingen und die Rechten sich wehrten (würden Sie sich einfach so verprügeln lassen). 3. Daß der Mann mit seinem Auto in friedliebende Demonstanten fuhr, stimmt ebenfalls nicht. Diese friedliebenden Demonstanten bewarfen sein Auto mit Steinen und schlugen mit Baseballschlägern o.Ä. auf das Auto ein. Warum er dann plötzlich losfuhr und diese Katastrophe auslöste, ist bis jetzt nicht bekannt. Alles, was in disem Zusammenhang geschrieben wurde, hat man sich wohl zusammengeschwurbelt, je nachdem, ob man rechts oder links eingestellt ist. Auch mit Ihrer Geschichtskenntnis scheint es nicht weit her zu sein. Einen Robert E. Lee, der auch von seinen Kriegsgegnern hoch geachtet war, so zu verunglimpfen, da fehlen mir beinahe die Worte. Vielleicht sollten Sie mal die Scheuklappe von Ihrem linken Auge nehmen und auch gemäßigte bzw. neutrale Medien konsumieren. Manchmal hilfts.
Vielleicht hat Scott Adams ja doch recht mit seiner Theorie, dass hier jeder durch seine persönliche oder politische Brille einen völlig unterschiedlichen Film sieht statt der “Realität”. Die einen “lauschen mit Brechreiz dem kaltschnäuzigen Geschwätz” und sehen nur Täter und Opfer, für die anderen hat Trump “endlich auch einmal die Rolle der Antifa erwähnt”. Die einen beschrieben zwei bewaffnet und deshalb sichtlich gewaltbereit anreisende Gruppen, die anderen sahen nur Rechtsradikale wehrlose Demonstranten zusammenschlagen. Schwierige Situation. Aber ich befürchte, die im Bericht durchscheinende aggressive Abwertung einer grossen Gruppe von Mitbürgern als Nachfahren von “rassistischen Rebellen”, die “konföderierten Verrätern” hinterhergelaufen sind, wird nicht zum sozialen Frieden zurückführen. Vielleicht kann man auch mit “verbohrtesten Südstaatlern” einmal reden, anstatt sie nur als rassistische Hinterwäldler verächtlich zu machen?
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