Volle Fahrt zurück “Wir haben jüngst erlebt, wie eine sehr verständliche, menschliche Entscheidung der Bundesregierung auf begeisterte Zustimmung, aber auch auf deutliche Reserve, ja sogar Ablehnung gestoßen ist”, sagte Gauck am Sonntagabend in Mainz. Zwar sei er wie viele andere tief beeindruckt von der Hilfsbereitschaft und dem Engagement der vielen Tausend freiwilligen und hauptamtlichen Helfer, der Kommunen und Länder. Zugleich treibe viele aber die Sorge um: “Wird der Zuzug uns irgendwann überfordern? Werden die Kräfte unseres wohlhabenden und stabilen Landes irgendwann über das Maß hinaus beansprucht?” Mehr Die Rede im Wortlaut hier
Gott vergelts Führende Unionspolitiker machen sich für eine getrennte Unterbringung von christlichen und muslimischen Flüchtlingen stark. Grund hierfür sind Berichte über zunehmende Angriffe auf Christen in deutschen Flüchtlingsheimen. Der ehemalige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte der “Welt am Sonntag”: Es sei “traurig, dass eine Unterbringung der Flüchtlinge getrennt nach Herkunftsregion offensichtlich nötig ist”. Mehr
Morgenstund hat vollen Mund Said lebt in einem Asylbewerberheim im südlichen Brandenburg nahe der Grenze zu Sachsen. Es ist eines von den “Dschungelheimen”, ohne Anbindung an eine Buslinie. Dort leben vor allem syrische Flüchtlinge – meist streng gläubige sunnitische Muslime. “Sie wecken mich vor dem Morgengrauen während des Ramadan und sagen, ich solle essen, bevor die Sonne aufgeht. Wenn ich ablehne, sagen sie, ich bin ein ,kuffar’, ein Ungläubiger. Sie spucken mich an”, sagt Said. “Sie behandeln mich wie ein Tier. Und drohen, mich zu töten.” Said sagt, er habe den Sicherheitsdienst gerufen. Den hätten seine Probleme nicht interessiert. “Das sind doch auch alles Muslime.” Mehr
Hauen und Stechen Bei einer stundenlangen Massenschlägerei in einem Zeltlager für Flüchtlinge in Kassel-Calden sind mindestens neun Menschen leicht verletzt worden. In dem Lager auf dem alten Flughafen seien am Sonntagnachmittag mehrere Hundert Flüchtlinge aneinandergeraten, sagte ein Polizeisprecher in Kassel am Abend. Die Lage sei unübersichtlich. Viele Polizeikräfte seien vor Ort. Die Verletzten seien vorsorglich in Kliniken gebracht worden. In der Aufnahmeeinrichtung Kassel-Calden leben nach Angaben des Sprechers derzeit etwa 1500 Menschen. Mehr
Unterm Tisch Deshalb sprach Merkels früherer Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) in der Fraktionssitzung am Dienstag laut einem Bericht der „Bild am Sonntag“ davon, dass man „die falsch gesendeten Signale“ korrigieren müsse. Applaus bekam er demnach nicht nur von den Kollegen aus Bayern, sondern auch von CDU-Abgeordneten – wenn diese auch nur von unten gegen den Tisch klopften, damit die Kanzlerin nicht sehen konnte, wer da klatscht. Mehr
Aus der Traum Die Dynamik, die Deutschland für wenige Spätsommerwochen erfasst hat, ist von kurzer Dauer. Mehrere hunderttausend Flüchtlinge haben grosse Erwartungen an ihren neuen Lebensort. Viele dieser Erwartungen werden vermutlich genauso enttäuscht werden wie jene der euphorischen Deutschen, die in den Neuankömmlingen die ersehnten Facharbeiter oder, wie die Grünen, gar den Anstoss für ein besseres, weil vielfältigeres Deutschland erkennen wollten. Für viele wird es das Ende des Träumens sein. Mehr
Kommt zu Mama! Doch im Vergleich zu dem, was mit den Flüchtlingen auf Deutschland zukommt, war Griechenland ein Kinderspiel. Die Griechen bleiben in Griechenland, die Syrer, die Eritreer, die Iraker, Afghanen, Pakistaner und Balkanbewohner kommen in Scharen – zu Merkel. Den Spitznamen Mutti hatte die CDU einst eingeführt, um ihre ironische Distanz zu der Frau an der Spitze deutlich zu machen. Jetzt wird er gekapert, ausgerechnet von den Fremden, die auf einmal näher an der Kanzlerin zu sein scheinen als ihre eigene Partei und begeistert “Mama Merkel” rufen. Mehr
Der Imam fiel in Ohnmacht Julia Klöckner, stellvertretende CDU-Vorsitzende, die in Rheinland-Pfalz die SPD-Ministerpräsidentin stürzen will, skandalisierte in dieser Woche einen Vorfall beim Besuch eines Flüchtlingslagers. Dort habe ihr ein Imam nicht die Hand reichen wollen, da sie eine Frau sei. Klöckner verknüpfte ihre Empörung mit der Forderung nach einem “Integrationsgesetz”, in dem geregelt sei, wie man Zuwanderer auf deutsche Grundwerte verpflichtet. Mehr
Nicht vor unserer Tür! „Aus unserer Sicht ist diese Form der massenhaften Unterbringung von Geflüchteten über Monate und Jahre hinweg unzumutbar. Sie nimmt den Menschen die letzten Möglichkeiten, selbstbestimmt zu leben und zu handeln“, hieß es in dem Brief. Das Freiland sei sich in Anbetracht der aktuellen Situation zwar seiner Verantwortung als öffentlicher Raum bewusst und auch bereit, Menschen einen Zufluchtsort zu bieten. Eine Unterbringung von Geflüchteten im Freiland sei nur unter der Voraussetzung denkbar, dass den Menschen ein Mindestmaß an Wohn- und Lebensraumstandard gewährt werde und zudem ein „weiterer Betrieb des Freilands als Kulturzentrum“ möglich sei, wie es in einem Nachsatz hieß. Im Freiland, das Gelände wurde auch von den Stadtwerken zur Verfügung gestellt, finden regelmäßig Konzerte und Partys zum Teil bis spät in die Nacht statt. Mehr