Die SPD lässt keine Gelegenheit ungenutzt, ihren eigenen Untergang zu beschleunigen. Sie hat aus dem Schicksal der FDP nichts gelernt, jetzt erlebt sie das gleiche Desaster. Wer in einer Koalition als der kleinere Partner sich als besonders angepasst zeigt, wird nichts abkriegen vom trügerischen Glanz, der auf den größeren Partner fällt, er wird derjenige sein, an dem sich die Kritik an der gemeinsamen schlechten Politik entzündet. Wer sich eine Frau Özuguz leistet, als Integrationsbeauftragte, wo die Kanzlerin bereits Amok läuft in Sachen ungebremster Zuwanderung, der bekommt mehr als seinen gerechten Anteil an der Rechnung präsentiert. Wer dazuhin wie Frank Walter Steinmeier, die letzten Reste sozialdemokratischer Außenpolitik der Kabinettsraison opfert, hat aus Westerwelles Niedergang nichts gelernt. Den Mindestkohn durchsetzen, und ihn dann für die illusionäre Schutzsuchendenintegrationserleichterung gleich wieder zu opfern, getarnt über staatliche Zuschüsse zum kostenlosen Verleih, der hat kein Recht mehr, sich als Vertreter der kleinen Leute aufzuspielen. Und Genosse der Bosse ist derzeit die Kanzlerin, ihr Wirtschaftsminister spielt da nur die Rolle des Frühstücksdirektors.
Also, die Dame heißt Aydan und nicht Ayman. So heißt der libanesiche Großwesir des sogenannten Zentralrates der Muslime. Soviel Sorgfalt sollte schon sein bei aller berechtigten Kritik an Özoguz, der Schwester jener beiden Islamisten die sogar der Uni Bremen zuviel religiöses Engagement zeigten.
Und wenn der Bundestag ein Strafgerichtshof wäre, änderte dies rein gar nichts. Strafgerichtshöfe verhandeln, jedenfalls in Deutschland, ausschließlich gegen lebende, natürliche Personen. Das mag in der Türkei anders sein, was aber auch nichts ändert: Nach dortiger Lesart hat es ja keinen Völkermord gegeben. Ganz schön kompliziert, Frau Özuguz.
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