Herr Broder, als Israelfreund und Nicht-Gutmensch sind Sie halt prädestiniert für eine Medienkampagne gegen Sie. Man missversteht Sie, weil man Sie missverstehen will. Fassen Sie das als Ehre auf und machen Sie weiter so!
Sehr geehrter Herr Broder, Sie sind ein Meister darin, Ihren Gegnern den Spiegel vorzuhalten, indem sie ihre Logik getreu übertragen. Ich denke es ist die sauberste, effektivste Form von Aufklärungsversuch. “Versuch”, weil auch die beste Aufklärung bei manchen abperlt. Daß Sie einen Schreiber von der Süddeutschen so in Rage versetzt haben, daß dieser nochmals bestätigt, auf welchem Auge er blind und auf welchem er verzerrt wahrnimmt, ist sehr genugtuend für mich. Vielen vielen Dank dafür
Noch eine schlechte Recherche von Herrn Schmitz: Er schreibt an Herrn Peters…. Von Stefan Aust als Chefredakteur der “Welt” hat er wohl noch nichts gehört…
Als ich den betreffenden Satz gelesen habe, wußte ich sofort, daß ihn die “Bessermenschen” sofort verdrehen und sich darauf stürzen würden, wie eine Meute hungriger Wölfe. Nur gut, daß ein Henryk M. Broder seine Worte gut zu wählen weiß ...
Guten Tag Herr Broder! Da es gerade zum Thema passt -waren Sie es nicht der noch kürzlich (vor Köln), ein überschwängliches Loblied auf die Flüchtlingshilfe durch deutsche Frauen (9 von 10 Freiwilligen Helfern!) auf Welt online geschrieben hat ? Sie begründeten das Biologisch Geschlechtsspezifisch- was zutreffend ist -allerdings fielen Ihnen nur Blumen für die Damen ein. Also deren Empathie und praktisches Zupacken (wobei Sie sich auch auf den Trümmerfrauenmyhtos beriefen,obwohl der bei Welt de ja schon entzaubert wurde -etwa überlesen?). Was Sie vergaßen zu erwähnen war, das Frauen sich im Schnitt weit weniger mit Weltpolitischen Dingen, komplexeren Zusammenhängen usw beschäftigen,das Sie evolutionär möglichst von allem Gefährlichen (Jagt,Krieg, schwere Arbeit mit hohem Unfallrisiko usw) ferngehalten wurden. Das Sie deswegen weit unrealistischer und unbedarfter über die Flüchtlingskrise denken. Bis Sylvester… Die eigentliche Frage die ich mir damals stellte war ob Sie ebensolche Loblieder angestimmt hätten, wenn israelische Frauen halb Afrika in ISRAEL durchgefüttert und Möchtegern Integrieren würden ? Mit freundlichem Gruß Robert Rössler
Die Tanten vom Tagesspiegel hatten die Wahl: ob der unzweifelhaft geschehenen schrecklichen Verbrechen Frauensolidarität zu üben oder den romantisierten “edlen Wilden” beizustehen. Unterstellt, die Redakteurinnen entstammen der gebildeten Mittelschicht, deren Kontakt zu Asylbewerbern, “Flüchtlingen” etc. traditionell eher sporadisch ist, überwog offenkundig eine anthropologische Neugier und Grundsympathie dem Fremden gegenüber. Wohingegen die belästigten Frauen vermutlich schnell als Unterschicht-Schlampen wegsortiert wurden, mit den man sich als “Frau von Stand” seit jeher nicht solidarisiert. Die Flüchtlingskrise wirft somit auch die Klassenfrage neu auf und zeigt sein häßliches Haupt nunmehr als vertikale Entsolidarisierung unter Frauen.
Danke, dass Sie Schmitzens Brief an die WELT gepostet haben! Er ist von hohem dokumentarischem Wert. Genauso muss es in der DDR zugegangen sein, stelle ich mir vor. IM “Zaunkönig” stellt Verstoß X fest und meldet ihn der Stasi, wobei er angibt: 1. Name und Status des Täters, 2. Tatort, 3. Verstoß-Klassifikation gemäß Tabelle (z.B. “volksfeindlich”, bei Schmitz: “menschenverachtend”), 4. wörtliches Zitat des Verstoßes, 5. Interpretation des Verstoßes (z.B. “wollte zwei Bürger gegen den Staat aufbringen”, bei Schmitz: “wünscht zwei Redakteurinnen Vergewaltigung”), 6. Substantivierung und Intensivierung der Interpretation (z.B. “Volksverhetzung”, bei Schmitz: “Vergewaltigungsaufruf”), 7. Hinweis auf besondere Schwere des Falls (z.B. “Täter ist selbst IM”, bei Schmitz: “einer Ihrer Autoren”). Nur die “Bitte um Stellungnahme” wäre in der DDR wohl nicht vorgekommen. Aber sie ist ja letztlich eine Bitte um möglichst harte Bestrafung des IM-Kollegen, also wäre sie wohl doch erfolgt. Was mir an Schmitzens Brief besonders auffällt, ist seine Kürze. Diese kann ich mir nur so erklären: Schmitz geht davon aus, dass das 1. vollkommen genügt, dass es 2. von Peters genau verstanden wird, und dass 3. Peters genau weiß, was jetzt von ihm erwartet wird. So, wie es in einem gut geschmierten System eben der Fall ist. Schmitz muss die Sache nur ideologie- und bürokratiekonform darstellen und dann nach oben abdrücken. Eigene Gedanken muss er sich keine machen. Schon gar nicht solche komplizierten wie die, dass Broder ja REagiert hat, dass seine Reaktion vielleicht angemessen war (nämlich angemessen verzweifelt), dass sie inhaltlich vielleicht eher metaphorisch war (hä? Metaphorisch? Fack ju Göhte!), während die Behauptung von Dehmer/Bernbach ganz sicher nicht metaphorisch war, usw. usf. Aber denunziatorisch ist das schon eine reife Leistung.
Lieber Herr Broder, Viel Feind, viel Ehr’. Dem Herrn Schmitz sollte man raten, öfters mal den Kopf schräg zu halten, damit sich die Gedanken in einer Ecke sammeln! Viele Grüse aus Hamburg Shalom
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