Anabel Schunke / 02.08.2019 / 06:00 / Foto: Achgut.com / 128 / Seite ausdrucken

Das eine Mal zu viel

Wenn der Innenminister seinen Urlaub aufgrund eines Mordfalls unterbricht, ist davon auszugehen, dass es sich nicht um eine „gewöhnliche“ Tat handelt. Gemessen am Aufruhr, den der furchtbare Fall von Frankfurt in der Bevölkerung auslöste, war es die richtige Entscheidung. Aber woher kommen all die Emotionen?

Fakt ist, dass sich lange Zeit und in Bezug auf viele Delikte ein gegenteiliger Effekt erkennen ließ. Im Terrorjahr 2017, als es allein in Europa zu mehreren islamistischen Anschlägen kam, stellte sich bei vielen fast schon so etwas wie ein Gewöhnungseffekt ein. Ähnlich verhält es sich mit den vielen Meldungen über Messerattacken oder Massenschlägereien, die inzwischen Teil des Alltags in Deutschland geworden sind (vorgestern erneut in Stuttgart). Insofern widerspricht das der Aussage Sascha Lobos, es gäbe so etwas wie eine „Lust“ auf Empörung.

Vielmehr handelt es sich bei der unterstellten Empörungslust um einen Versuch, den ewig wiederkehrenden Argumenten von vermeintlichem Rassismus und Instrumentalisierung ein neues Gesicht zu verleihen. Das Fazit am Ende ist dennoch dasselbe wie immer: Wer Zusammenhänge zwischen der Herkunft des Täters und der Tat herstellt, ist ein Rassist und instrumentalisiert.

Aber es geht nicht um die „Lust“, sich zu empören, oder darum, welche Hautfarbe der Täter hat. Stattdessen geht es um die grundsätzliche Frage, welche Taten durch eine andere Politik zu verhindern gewesen wären und welche nicht. Natürlich gibt es in jeder Gesellschaft, in jedem Land einen gewissen Prozentsatz an psychisch Kranken, religiösen Extremisten und Arschlöchern, mit dem man leben muss. Wenn dieser Prozentsatz jedoch nachweislich durch eine gescheiterte europäische Asyl- und Migrationspolitik steigt, dann ist es weder rechts noch rassistisch, diese Einwanderungspraxis auf den Prüfstand zu stellen.

All das war absehbar

11,5 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen sind nicht deutscher Herkunft. Ihr Anteil an allen in Deutschland begangenen Straftaten beträgt jedoch satte 34,5 Prozent. Deutsche mit Migrationshintergrund nicht inbegriffen. 43 Prozent aller Tatverdächtigen im Bereich „Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen“ sind Ausländer. Bei Raubdelikten sind es 40,6 Prozent, bei Vergewaltigung, sexueller Nötigung bis hin zu Angriffen mit Todesfolge sowie schwerer Körperverletzung sind es mehr als 38 Prozent. In der Rubrik Taschendiebstahl beträgt der Anteil nicht deutscher Tatverdächtige sogar unglaubliche 71,3 Prozent.

Seit 2015 ist der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen rasant gestiegen. Es existiert also ein direkter Zusammenhang zwischen der europäischen und deutschen Asylpolitik und wachsender Kriminalität in all jenen Bereichen, die das Sicherheitsempfinden der Menschen massiv beeinflussen. Die Aussage, „Ausländer seien nicht krimineller als Deutsche“, ist damit schlichtweg falsch und führt auch deshalb ins Leere, weil es hier nicht um Steuerhinterziehung geht, sondern um Angriffe auf Leib und Leben, die die Menschen unmittelbar zu spüren bekommen.

Grund hierfür ist nicht die Unterstellung, Ausländer seien grundsätzlich qua Herkunft krimineller als Deutsche, sondern die Art der Zuwanderung, wie sie speziell seit einigen Jahrzehnten und ganz massiv seit 2015 nach Europa und vor allem Deutschland erfolgt. So warnte der syrischstämmige Politikwissenschafter Bassam Tibi bereits 2016 davor, dass er auf deutschen Straßen fast nur noch das Arabisch der Unterschicht zu hören bekäme.

Wenn südländisch und afrikanisch aussehende Personen in Deutschland nun mit mehr Misstrauen begegnet wird, dann liegt das nicht an einem etwaigen Blitzrassismus der Deutschen, sondern an einem tatsächlich durch die unkontrollierte Zuwanderung herbeigeführten Sicherheitsverlust. Und natürlich sind die Leidtragenden dabei auch all jene Deutschen mit Migrationshintergrund und Ausländer, die integriert und friedlich hier leben. Aber all das war absehbar und ist logische Konsequenz einer Politik, die bei der Einwanderung weder zwischen Flüchtlingen und Migranten noch zwischen Anständigen und Kriminellen unterscheidet.

Angesichts dieser Zahlen sollte ebenfalls klar sein: Es ist nicht die „Lust“ an der Empörung oder der eigene Rassismus, der die Menschen zu wütenden und verzweifelten Reaktionen bewegt. Es ist die Tatsache, dass wir seit nunmehr fast vier Jahren über die negativen Konsequenzen der Zuwanderung diskutieren, ohne, dass sich wirklich etwas an den Zuständen geändert hätte.

Es ist dies die Antwort auf die Frage, weshalb die Tat von Frankfurt unabhängig von ihrer Sinnlosigkeit und des Opfers solche Emotionen hervorruft. Weil die Bevölkerung jetzt schon weiß, dass es bei den ewig gleichen Worthülsen bleiben wird. Dass es sich hierbei um nichts weiter als verbale Beruhigungspillen handelt, die man der Gesellschaft so lange vor die Füße wirft, bis der Schrecken vorüberzieht und der Alltag und das Vergessen wieder einkehren. Weil wir unsere Grenzen nicht kontrolliert haben und nicht kontrollieren werden. Weil wir über Abschiebungen reden, aber sie kaum durchführen.

Wir wurden nie gefragt

Weil es heißt, man müsse sich integrieren, um hier leben zu dürfen, aber jeder weiß, dass das Blödsinn ist. Weil die Nichtreaktion der Kanzlerin schon das ganze Desinteresse einer politischen Führung verrät, die den Bezug zu den berechtigten Sorgen und Ängsten der Einheimischen längst verloren hat. Weil wir nie gefragt wurden, ob wir diese Art der dauerhaften Zuwanderung in Deutschland und Europa überhaupt wollen. Und weil es irgendwann genug ist. Weil das Fass voll ist und solche Taten nichts weiter sind als die Tropfen, die es zum Überlaufen bringen.

Es ist unerheblich, dass der Täter nicht 2015, sondern 2006 illegal nach Europa kam. Dass er nicht nach Deutschland, sondern in die Schweiz reiste. Ob er psychisch krank oder einfach nur Produkt seiner Sozialisation in Eritrea ist. Wenn wir die Kontrolle darüber hätten, wer sich in diesem Land aufhält, wenn die europäische Zusammenarbeit funktionieren würde, würde ein kleiner Junge noch leben.

Bereits bei Ali Bashar, dem Mörder von Susanna, und anderen wies ich darauf hin, dass angesichts des immer noch anhaltenden Zustands des staatlichen Kontrollverlusts so etwas wie die Herstellung von Gerechtigkeit durch Verurteilung einer Straftat nicht mehr möglich ist, weil das Unrecht schon zu einem viel früheren Zeitpunkt begann. Und so ist es auch hier kein Trost, dass manche Dinge einfach passieren. Dass es eben psychisch Kranke und Kriminelle gibt. Denn am Ende zahlen wir alle – und vor allem diese Familie, der das Liebste genommen wurde – einen Preis für diese Zuwanderung, von der viele schon so lange sagen, dass sie sie eigentlich gar nicht wollen.

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Sybille Schrey / 02.08.2019

Abgesehen vom Beitrag und allen treffenden Kommentaren – @ Zdenek WAGNER: die ständige Betonung (und damit Selbstbemitleidung) als „alter weißer Mann“ ist genauso nervig wie „meetoo“ - einfach bescheuert. Aber das nur am Rande. Zitat: „Es ist per se müßig irgendwelche Trennlinien zwischen “normalen” und psychisch kranken Muslimen ziehen zu wollen, oder möchte mir allen Ernstes jemand erzählen, dass ein Mensch, der diesen primitiven, grausamen, Frauen verachtenden und selbstzerstörerischen Dreck glaubt, geistig gesund sei?“ Nun, es ist „allen Ernstes“ so, daß es weltweit ca. 1,8 Muslime gibt, und wenn die ALLE psychisch krank und gemeingefährlich wären, hätten die ca. 2,2 Millionen Christen (von denen zumindest in Europa viele nur auf dem Papier existieren) schon längst verspielt! Schlechte Chancen haben die zwar sowieso, aber nicht weil ALLE Muslime „psychisch krank und gemeingefährlich“ sind. Daran, daß der Islam im Mittelalter stecken geblieben ist, hatte und hat der Westen kein geringes Interesse. Die extremen Auswüchse wie der IS sind durch ihn erst begünstigt und gezüchtet worden. Und ebenso ist es vor allem die Verantwortung und Schuld der europäischen und besonders der deutschen Politik, daß es nun zu solchen Angriffen kommt. Denn es handelt sich um gezielte Angriffe. „Die Geister die ich rief…“ Ich halte nichts von Generalverteufelungen. Daß die öffentliche Sicherheit nicht mehr gegeben ist, ist vor allem die Schuld der politisch Verantwortlichen dieses Landes!

E.Dent / 02.08.2019

Nach einem im Mittelmeer ertrunkenen Jungen, Alan Kurdi, wurde ein Schiff benannt.  Von dem in Frankfurt auf Eisenbahnschienen zermalmten Jungen kennen wir nicht einmal seinen Namen. Natürlich soll und muss Datenschutz gewährleistet sein,  dennoch würde die Kenntnis wenigstens seines Vornamens der Trauer und dem Mitgefühl etwas vom Unpersönlichen nehmen. Ganz besonders seiner Mutter kann ich keinerlei Trost spenden, sondern nur wortlos mit ihr mitheulen.  Oder soll da noch mehr in Planung sein? Ist evtl. nach einer bekannten bestehenden namenlosen Ruhestätte das “Grab des unbekannten Jungen” angedacht?  Hauptsache, der Vernatsch in Sulden schmeckt!

HaJo Wolf / 02.08.2019

Wir brauchen einen Paukenschlag, mit dem das ganze für diesen Zustand des Landes verantwortliche Gesindel aus den Sesseln gejagt wird, am besten in die Sahara. Ohne Wasser,

Sanne Weisner / 02.08.2019

Ok, der deutsche Lastenesel hat mal kurz aufgeblickt, der glasige Blick ist klarer geworden, die Ohren stehen. Aber wie lange wird es wohl dauern bis die mediale Dauerbeschallung mit “Hilfe, das Wetter macht uns alle tot!” und “wer nicht hüpft…” das Grautier wieder sanft in die Passivität wiegt?

von Kullmann / 02.08.2019

Den linken Regierungen im Bund schreibe ich bösen Willen zu. Sie schaffen für ihre Willkommensideologie der Internationale sehenden Auges Menschenopfer am Fließband. Wenn diese Täter in Afrika nicht mehr morden können, dann eben in Europa für die Menschenrechte. Das Europa der Menschenrechte entrechtet damit seine Bürger. Grünlinge, Kirchen und andere Gehilfen des Teufels, schleifen mit ihren Antworten die Moral.

Andreas Spata / 02.08.2019

Sehr geehrte Frau Schunke, da Sie den Islamwissenschaftler Bassam Tibi, sein Statement zu den Sprachen und unerwähnt auch Seine Aussage zum verlorenen Sicherheitsgefühl in Deutschen Innenstädten, erwähnen erlaube ich mir einen kleinen örtlichen Zusammenhang herzustellen. Bassam Tibis Wohnsitz ist Göttingen, in ebend dieser Stadt wurde der Wissenschaftler von den Göttinger Bundestagsabgeordneten J.Trittin, und T. Oppermann und von der lokalen Politeska Günzler und Köhler wegen dieser Äusserung extremst angegangen. Nachzulesen in der Lokalpresse. Seitdem hört man lokal wenig von ihm. Soweit ich weiss veröffentlicht er nur noch in der NZZ. Man muss sich das mal vorstellen, einem hachkarätigen Wissenschaftler wird seitens der Politeska ein Maulkorb verpasst bzw. er wird sozial ausgegrenzt weil er das Unsagbare ausspricht. Göttingen, mir graut vor dir.

Dr. Günter Crecelius / 02.08.2019

Ob den Herrschaften, die angesichts derartiger Taten reflexhaft von ‘psychischen Störungen der Täter’ reden und dies als Entschuldigung, Rechtfertigung und Erklärung für diese Taten werten, eigentlich klar ist, daß sie eine Binsenweisheit verkünden, die einen ‘Wissenschaftler’ in einer zivilisierten Gesellschaft als Schwätzer markiert, weil er eine Binsenweisheit als große Erkenntnis verkündet.

Johannes Schuster / 02.08.2019

Das Volk hat den Staat, den es duldet, das nennt man Demokratie. Und wer nicht will, daß er aus Afrika die Fachkraft bekommt, die ihn vor den Zug wirft, soll den Widerwillen kundtun. Wenn die Feigheit aber wichtiger ist, als das eigene Leben, ist der Rest Darwin, so wie es die träge Masse der Hirne will, nicht weil es so ist. Und wenn man im satten Badisch der sprachlichen Verdummung die Trägheit des Geistes feiert, dann ist alles andere nur eine derbe provinzielle Konsequenz, wie bestellt - so geliefert. Wer das Widerstandsrecht nicht nutzt leistet Verzicht und hat den Teil bei seiner Selbstaufgabe…. Das ist Defaitismus.

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