@Thomas Brox: Wir Stromverbraucher zahlen auch für nicht produzierten Strom (die Kosten sind nicht in der EEG-Umlage enthalten). Wenn bei Offshore-WKA die Stromleitungen zum Festland noch nicht fertiggestellt sind, wird der nicht gelieferte Strom dennoch vergütet. Kostenpunkt rund 2 Milliarden Euro/Jahr. Für die Abregelung von Stromeinspeisung aus “erneuerbaren Energien” (dient zur Netzstabilisierung und betrifft überwiegend WKA und PVA) erhalten die Anlagenbetreiber eine “Entschädigung”. Kostenpunkt rund 700 Millionen Euro in 2019 (+ 11% ggü. 2018).
@Ilona Grimm: Als Hauptgrund für die von Ihnen beschriebenen Spannungsschwankungen in Oberbayern nennt der Stromnetzbetreiber Bayernwerk große Vögel, insbesondere Störche, die zunehmend Strommasten als Rastplätze benutzen. Deren Kotstrahl in Richtung Starkstromleitung kann dann zu einem Kurzschluss führen, der auch für die Vögel tödlich enden kann (siehe BR-Beitrag im Internet). Generell empfiehl es sich bei solchen Beobachtungen das lokale EVU zu kontaktieren.
@Rüdiger Stobbe schreibt: “Die 30. Woche (Abbildung, bitte unbedingt anklicken. Es öffnen sich alle Abbildungen und mehr) bringt etwas mehr Windstrom als die vergangene Woche.” Diese Abbildungen bzw. Diagramme sind in der Tat sehr aufschlussreich. Man kann sich dort durch Auswahl der Datensätze die Energiegewinnung aus Wind und Sonne zusammen mit dem zeitlich zugeordneten Strombedarf darstellen. Auch der letzte Trottel muss da einsehen, dass eine Deckung des Bedarfs mit “Erneuerbaren” einfach nur illusorisch ist. Anscheinend haben die Verantwortlichen in der Politik noch nicht einmal die geistige Potenz eines Trottels, oder aber sie haben Anteile an Windparks, dann nehme ich meine Kritik zurück ...
Ende 2021 werden drei der verbliebenen sechs AKW in D abgeschaltet. Damit fehlen in 2022 rund 32 TWh die es zu ersetzen gilt. In einer groben Abschätzung (Basis: Energy-Charts) würde dies bis Ende 2021 bedeutet: Bei Windkraftanlagen (2019: installierte Leistung rund 61 GW, Jahresproduktion rund 126 TWh, Jahresnutzungsgrad ca. 24%) ein Zubau von rund 16 GW (Zubau in 2019: 2 GW). Bei PV-Anlagen (2019: installierte Leistung rund 49 GW, Jahresproduktion rund 48 TWh, Jahresnutzungsgrad ca. 11%) ein Zubau von rund 32 GW (Zubau in 2019: 3,9 GW). Auch ein verstärkter Zubau von WKA und PVA kann dies in der kurzen Zeitspanne nicht kompensieren. Eine zeitlich umsetzbare und zugleich wirtschaftliche Option bieten Gaskraftwerke (2019: installierte Leistung rund 30 GW, Jahresproduktion rund 53 TWh, Jahresnutzungsgrad ca. 21%). Die erforderliche Jahresproduktion von rund 85 TWh (53 TWh + 32 TWh) würde bei den bestehenden Gaskraftwerken lediglich eine Erhöhung des Jahresnutzungsgrades auf 33% bedeuten.
Ich habe versucht auszurechnen, wie viel des erneuerbaren Stroms an das Ausland “exportiert” wird, also de facto fast verschenkt wird oder sogar mit Prämien versehen wird. Ich hoffe, dass ich keinen Fehler gemacht habe (bitte überprüfen). ++ Laut Abbildung 6 wurde 25,83 TeraWh Strom vom 1.1.20 bis 25.7.20 exportiert (mit Taschenrechner summiert). Den Export habe ich mit Dreisatz für die ersten 7 Monate 2020 hochgerechnet: 25,83 * (213 Tage / 207 Tage) = 26,58 TeraWh. Laut [Fraunhofer Tabellen, Energie, Kreisdiagramm] wurden in den ersten 7 Monaten 152,3 TeraWh erneuerbarer Strom erzeugt. Ich nehme jetzt an, dass der exportierte Strom aus erneuerbaren Quellen stammt (Zufallsstrom). Dann ist Anteil, der von dem erneuerbaren Strom exportiert wurde: 26,58/152,3 = 17,5%. Von dem aberwitzig teuer erzeugten Zufallsstrom wird also 17,5% an das Ausland fast verschenkt oder sogar noch mit Prämien versehen. ++ Durch den weiteren rasanten Ausbau der Solaranlagen und Windräder wird sich dieser Anteil weiter erhöhen. Im Gegenzug, wenn der Zufallsstrom für den Bedarf nicht reicht, muss dann teurer Strom importiert werden.
Was wird werden, wenn die Verrückten in Politik und Medien ihr Ziel erreicht haben und die letzten Kernkraftwerke Deutschlands, damit natürlich auch ein beträchtlicher Teil der gesicherten Energieversorgung, in die Luft gesprengt wurden? Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der ehemalige US-Finanzminister Henry Morgenthau von den Toten auferstanden ist und zum maßgeblichen Berater der deutschen Bundesregierung mutiert ist.
Was wird das erst im Winter werden, wenn die kleinen gelben Hügel fehlen? Eh wurscht, reicht sowieso an keinem Tag des Jahres. Womöglich begreift man die hinter der Energiewende versteckte Logik nur mit einem DDR-Physikstudium.
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