Rüdiger Stobbe / 27.06.2023 / 11:00 / Foto: Doenertier82 / 7 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? 24. Analysewoche 2023

Die 24. Analysewoche wartet ab 15. Juni 2023 mit einem Phänomen auf, das man „warme Dunkelflaute“ nennt. Folge: ganztätiger – teurer – Stromimport. Außerdem: Windräder im Bayerwald.

Allein in KW 24 werden 0,905 TWh Strom netto aus dem benachbarten Ausland importiert. Dafür muss der Stromkunde 115,72 €/MWh bezahlen. Seit dem Ausstieg aus der Kernkraft sind für die 6,6 TWh Importstrom netto Importkosten in Höhe von gerundeten 777 Mio. € angefallen. „Netto“ bedeutet: der Wert nach Verrechnung mit den anfallenden Stromexporten Deutschlands. Brutto wurden 1,06 Mrd. € für über 11 TWh Importstrom fällig. Wir reden von einem Zeitraum von 62 Tagen. Mehr zum Thema Deutschland wandelt sich zum Stromimporteur

Die 24. Analysewoche wartet ab 15. Juni 2023 mit dem Phänomen der „warmen Dunkelflaute“ auf. Die PV-Stromerzeugung ist befriedigend. Sie kann die teilweise gegen Null gehende Windstromerzeugung bei weitem nicht ausgleichen. Es muss konventionell erzeugter Strom, es muss fossil erzeugter Strom her. Und selbstverständlich der bereits oben abgehandelte Importstrom, der das Preisniveau auf hohem Niveau hält. 

Auch ein Ausbau der Stromerzeugung mittels regenerativer Energieträger auf sage und schreibe 86 Prozent würde nichts nützen. Zwar hätte man über die Mittagsspitze einen gehörigen Stromüberschuss, wie das Agora-Zukunftsmeter belegt. Genügend Stromspeicher für die großen Mengen überschüssigen Stroms werden nicht vorhanden sein, so dass der Mittagsstrom vor allem billiger Exportstrom wird. Strom, der zum Morgen, zum Abend und in der Nacht teuer eingeführt werden muss. 

Unterm Strich bleibt ein höherer CO2-Ausstoß

Es sei kurz dazwischenbemerkt, dass sich die Stromkrise ab Herbst weiter verschärfen könnte. Genau wie die Gaskrise. Der mittlere Strompreis liegt in diesem Jahr bei gut 100 €/MWh. Das ist mehr als dreimal so hoch wie noch im Jahr 2020. Ab Herbst muss Deutschland seinen Strom praktisch komplett selbst und zu einem großen Teil fossil herstellen. Die jetzigen Stromlieferanten, unsere europäischen Nachbarn, benötigen ihren Strom zum Herbst und im Winter selbst. Richtig clever wäre es, sich mit Putin an einen Tisch zu setzen, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben und die intakte Röhre des Nordstream 1 in Betrieb zu nehmen sowie die Pipeline insgesamt instandzusetzen. Das ist meine Meinung, die gleichwohl kaum Widerhall in Ampel-Regierungskreisen finden wird. Also begibt man sich in andere, wesentlich teurere Abhängigkeiten (zum Beispiel USA, Katar), tritt Klima- und Umweltschutz mit Füßen (Fracking-Gas, Steinkohle aus Übersee), gibt Abermilliarden € für die Förderung einer angeblich grünen Wasserstoffwirtschaft aus, die unter dem Strich den CO2-Ausstoß de facto massiv erhöht. 

Zum Wochenende sinkt der Strombedarf naturgemäß. Verbunden mit starker PV-Stromerzeugung fällt der Strompreis über die Mittagsspitze unter 50 €/MWh. Da muss Deutschland exportieren. Zum Vorabend wird wieder Strom gebraucht, weil kaum Windstrom erzeugt wird. Der PV-Strom versiegt wegen des Sonnenuntergangs. Also muss Importstrom zu Preisen von um die 140 €/MWh, Sonntag sogar über 150 €/MWh her. Das, obwohl die fossilen Kraftwerke bullern und am Sonntagabend sogar der Wind wieder zum Leben erwacht und entsprechender Strom erzeugt wird. Denn die warme Dunkelflaute ist für diese Woche zu Ende. Nächste Woche allerdings ist die Windstromerzeugung ebenfalls wenig befriedigend. Wie das im Sommer halt so ist. 

Wochenanalyse KW 24/2023

Montag, 12.6.2023 bis Sonntag, 18.6.2023Anteil Wind- und PV-Strom 42,1 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,0 Prozent, davon Windstrom 14,7 Prozent, PV-Strom 27,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,9 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 24. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 24. KW 2023: Factsheet KW 24/2023 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040.

Jahresüberblick 2023 bis zum 18. Juni 2023

Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2023Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2Agora 2030Stromdateninfo Jahresvergleich ab 2016

Tagesanalysen

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2023 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Montag, 12. Juni 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 51,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,9 Prozent, davon Windstrom 23,4 Prozent, PV-Strom 27,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,5 Prozent.

Noch ist alles gut. Schönes Wetter, ein laues Lüftchen. Fast 65 Prozent regenerative Stromerzeugung, wobei Wind- und PV-Strom „gut“ über den Tag verteilt sind. Die Preisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 12. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 12.6.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Dienstag, 13. Juni 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 52,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,6 Prozent, davon Windstrom 24,9 Prozent, PV-Strom 27,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,1 Prozent.

Der Dienstag bringt noch recht viel Windstrom, die Sonne erzeugt viel PV-Strom. Die Preisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 13.6.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Mittwoch, 14. Juni 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 45,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,5 Prozent, davon Windstrom 19,2 Prozent, PV-Strom 28,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,1 Prozent.

Der letzte Tag vor der warmen Dunkelflaute. Die Windstromerzeugung lässt bereits nach. Die Preisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 14.6 2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Donnerstag, 15. Juni 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 34,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 49,1 Prozent, davon Windstrom 9,1 Prozent, PV-Strom 25,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,8 Prozent.

Die Windstromerzeugung kommt zeitweise fast komplett zu Erliegen. Ganztägiger Stromimport. Die Preisbildung. Man erkennt: Importstrom kostet...

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 15.6.2023: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Freitag, 16. Juni 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 31,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,4 Prozent, davon Windstrom 10,4 Prozent, PV-Strom 21,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,5 Prozent.

Freitag, sehr wenig Windstrom, wenig PV-Strom. Fast den kompletten Tag Stromimporte aus dem benachbarten Ausland. Die Preisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 16.6.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Samstag, 17. Juni 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 37,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,0 Prozent, davon Windstrom 5,1 Prozent, PV-Strom 32,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,7 Prozent.

Still ruht die See, an Land bewegt der Wind auch nicht viel. PV ist stark. Dennoch wird viel Strom importiert. Die Preisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 17. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 17.6.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Sonntag, 18. Juni 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 38,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,1 Prozent, davon Windstrom 5,1 Prozent, PV-Strom 33,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,5 Prozent.

Über Tag geht die Windstromerzeugung gegen Null. Erst ab 19:00 Uhr zieht sie etwas an. Die PV-Stromerzeugung ist stark. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 11. Juni ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 18.6.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040

Neue Windparks in Bayern

Von Peter Hager.

Vor kurzem veröffentlichte der BR den Beitrag „Erster Mega-Windpark in Bayern entsteht“.

Der geplante Windpark und Wasserstoffpark mit 15 Windkraftanlagen (WKA) und einer installierten Leistung von 100 MW soll der Bevölkerung und der energieintensiven Glasindustrie günstigen Strom liefern. Laut Energieagentur Nordbayern sollen die drei betroffenen Gemeinden sich mit 30 Prozent beteiligen. Eine kommunale Projektgesellschaft soll hierzu noch gegründet werden.

Der Beitrag zeigt die unseres Erachtens eine oberflächliche und einseitige Berichterstattung des BR. Der ÖRR-Sender wird im Volksmund bereits als "Grünfunk" bezeichnet. Es fehlen wesentliche Infos:

  • Wie hoch ist die gesamte Investitionssumme? Es gibt lediglich die Aussage, dass 30 Prozent von den drei Gemeinden übernommen werden, die vom Wind- und Wasserstoffpark profitieren sollen.
  • Wann ist die Inbetriebnahme geplant?
  • Welche Stromernte/Jahr ist kalkuliert? Bei 1.752 Volllaststunden Windkraft in Süddeutschland wären dies rund 175 GWh?
  • Welche WKA-Typen sind vorgesehen?
  • Von welchen Strompreisen für Bürger und Industrie geht man aus?

Die Bürgerbefragung

Eine Zustimmung von 85 Prozent sieht immer sehr gut aus. Von den angeschriebenen 7.300 Bürgern ab 16 Jahren haben sich lediglich rund 55 Prozent beteiligt, d.h. rund 3.400 Bürger stimmten dafür.

Das Unternehmen Heinz-Glas

Der jährliche Stromverbrauch an seinen Standorten in Deutschland entspricht etwa dem von 25.000 Haushalten mit drei Personen, was bei einem Durchschnittsverbrauch von 3.100 kWh etwa 77,5 GWh entspricht. In seinem Internet-Auftritt wirbt das Unternehmen mit Nachhaltigkeit.

„Wir haben in hocheffiziente Elektroschmelzwannen statt der in unserer Branche üblichen mit fossilem Erdgas befeuerten Gasschmelzwannen investiert. Diese Wannen betreiben wir mit Ökostrom. Zertifizierten CO2-freien Strom dafür beziehen wir aus erneuerbarer Energie, die in Norwegen ins Netz eingespeist wird.“

Leider fehlt in dem Beitrag auch der Stromanteil, den Heinz-Glas einmal über den geplanten Windpark beziehen möchte.

Ein weiterer Groß-Windpark in Südbayern

Im Landkreis Altötting ist ein noch größeres Projekt mit bis zu 40 WKA im bayerischen Staatswald geplant. Hubert Aiwanger sieht in den beiden Projekten einen Test: „Das müssen wir hinkriegen." WELTonline hingegen titelt: Maximale Waldzerstörung bei minimaler Stromausbeute. Schauen Sie auch die Ausführungen von Prof. Ganteför zur Windkraft im Süden Deutschlands an. 

„Wald und Windkraft sind gut vereinbar“, meint der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern Richard Mergner. Ein klassischer ÖKO-Win-Win plus noch ’n Win, wenn man den wirtschaftlichen Aspekt hinzurechnet. Richard Mergner weiter: „Zwar sei es sicherlich besser, wenn Windkrafträder im Offenland stehen. Jedoch habe gerade der Landkreis Altötting eine solche Siedlungsstruktur, dass eben auch Waldgebiete herhalten müssten. Und wenn wir hier hinschauen, dann sehen wir zum Teil Fichtenbestände, die absterben. Das heißt, wir brauchen auch die Energiewende, damit der Wald gerettet werden kann, damit die Erwärmung oder auch der Borkenkäfer unsere Waldbestände nicht weiter vernichten kann“.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt den Politikblog Mediagnose.

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Leserpost

netiquette:

Elias Schwarz / 27.06.2023

Wie bitte? “Diese Wannen betreiben wir mit Ökostrom. Zertifizierten CO2-freien Strom dafür beziehen wir aus erneuerbarer Energie, die in Norwegen ins Netz eingespeist wird.“ Ist Bayern immer noch gut in Sachen Schulbildung? Oder gibt es nur das Fach Religion, aber auf keinem Fall Mathe und Physik?

Werner Lischka / 27.06.2023

@Peter Bauch: ich weiß nicht, ob der deutsche Stromkunde hohe Importstrompreise als vorteilhaft empfindet - als österreichischer Verbundaktionär empfinde ich den Gratisstrom zur Befüllung unserer Speicher zwecks teurem Rückverkauf nach Deutschland als vorteilhaft für mein Konto. Allerdings funktioniert das nur im Sommerhalbjahr so gut, da wir im Winter den Strom aus den Speicherseen im Land brauchen (die Donau hat dann nicht so viel Wasser). Wir danken dann der deutschen Stromwirtschaft für etwaige Überproduktion der Windmühlen - mehr ist nicht. Kurz - für den deutschen Stromkunden wäre eine solide 7x24-Produktion im eigenen Land aus nicht-volatilen Quellen sinnvoller. Aber man kann sich sicher auch am Wohlgefühl der Klimarettung erwärmen - so hab ich zumindest gehört.

Peter Bauch / 27.06.2023

Frage: Wenn Deutschland zur Mittagszeit den Strom billigst z.B. Nach Österreich verkauft brauchen die den ja vermutlich auch nicht , sondern befüllten damit per Pumpen die Wasserspeicher. Des abends wenn bei uns Dunkelflaute herrscht, lassen die Österreicher dann via Turbinen das Wasser wieder ab und verkaufen uns den Strom zum teureren Preis. Wir mieten uns also quasi ein Lager, in dem wir unseren nicht benötigten Strom zwischenlagern und die Preisdifferenz ist die Lagermiete (die Errichtung des Wasserspeichers und der Unterhalt kostet ja auch). Abgesehen von der Abschaltung unserer guten Atomkraftwerke: Wir haben weder Speichermöglichkeiten und ihre Erstellung würde Unsummen kosten. Ist das aktuelle System für den deutschen Stromkunden - bei aller Absurditäten - nicht sogar vorteilhaft?

Matthias Zahn / 27.06.2023

Im Radio gibt es die Kategorien Wetter und Verkehr. Mit Maßeinheiten wie Grad (Temperatur), Kilometer (Staulänge) oder Minuten (Bahnverspätung) kommt jeder zurecht. Aber warum gibt es noch keinen Strombericht? Megawatt und Prozente schrecken die Hörer ab, kurze Hinweise sollten aber gehen:  Hier sind ein paar Anregungen (1) “Heute Nachmittag kommen zunehmend Wolken auf, der Strom kommt dann weniger vom Feld sondern aus dem Atom.” (2) “Einmal die Waschmaschine kostet heute ...” (3) “Da und da demonstrieren die Steckdosen. Eine Umleitung ist nicht ausgeschildert, es wird aber empfohlen, das Gebiet großräumig zu meiden.” Die Politik wird solche Ansagen fürchten wie der Solarstrom die Nacht, aber der Versuch wäre es wert.

Hans Meier / 27.06.2023

1. danke an Herrn Stobbe für seine Fleißarbeit in Ausdauer! 2. ist es richtig, dass es immer nur um “den einen aktuellen Bedarf an elektrischer Energie zu exakt 50 Hertz-Wechsel-Freuquenz pro Sekunde geht”? 3. hat deshalb jedes Schiff eine sehr kostengünstige eigene Stromerzeugung an Bord, die an allen Tagen und zu jefder Zeit, immer ausreichend für den aktuellen Bedarf an elektrischer Energie ausgerüstet ist? 4. werden alle Besatzungs-Mitglieder die von der “Enernergie-Wende” schwadtronieren, am nächsten Hafen als Idioten abgesetzt? Weil verantwortliche Kapitäne, keine “menschlichen Unsicherheits-Faktoren” an Bord dulden, weil sie der nüchternen Logik verpflichtet sind!

Helmut Driesel / 27.06.2023

  Der wichtigste Fakt zu Heinz-Glas ist, dass Parfümflaschen normalerweise im Müll entsorgt werden. Aber wenn man die Hohlglaserzeugung in D insgesamt betrachtet, dann werden für die 4,2 Mill. t Glas mindestens 6 TWh benötigt, geteilt durch 350 Tage a 24 Stunden ergibt sich eine Anschlussleistung von 714 MW (alle Firmen). Also etwa die Hälfte von dem, was Norwegen derzeit an Ökostrom zu liefern vermag. Es läuft also. Jetzt frage ich mich, alle wieviel Jubeljahre kaufe ich eine Parfümflasche? Die zwei, die ich von meiner Mutter geerbt hatte, sind mindestens 45 Jahre alt. Werden die jungen Meh-Wilden das nicht sofort abschaffen, wenn die hören, wieviel Strom die verbraten wollen wegen den vielen unterschiedlichen Fläschchen?

Hermine Mut / 27.06.2023

Wieviele Hektar bayerischen Staatswald brauchen denn die 40 + 15 WKA ? Wieviel CO2 wird durch die Waldzerstörung NICHT neutralisiert ? Wieviel Grundwasser verloren ? In welchem Ausmaß Boden zerstört ? wie auch Kleinlebewesen - Flora - Fauna ? wieviel Wind - und damit auch Regenwolken - gebremst, Niederschläge reduziert ?  - Wieviel Aufheizung geschieht durch PV ( besonders die Austrocknung und Zerstörung der Böden durch PV-Parks ) ? - Zerstörung als “Weltrettung”.

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