Rüdiger Stobbe / 04.06.2019 / 10:00 / Foto: Doenertier82 / 22 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? 21. Woche: Der Skandal

In Deutschland stehen etwa 30.000 Windkraftanlagen. Insgesamt wird mit über 1.500.000 Solarpaneelen Strom erzeugt. Die installierte Leistung beträgt Stand 31.5.2019: Wind onshore 53,24 Gigawatt (GW), Wind offshore 6,64 GW, Solar 47,52 GW. Allein die volatilen Energieträger Wind und Sonne weisen eine installierte Leistung von insgesamt 107,4 GW auf. Allein das sind 51,62 Prozent der gesamten installierten Netto-Leistung (208,07 GW) zur Stromerzeugung in Deutschland. Nehmen wir noch die grundlastfähigen erneuerbaren Energieträger Biomasse und Wasserkraft hinzu, erhöht sich der prozentuale Anteil der Erneuerbaren auf 57,65 Prozent der installierten Leistung. Die Quelle der Daten und die Berechnung finden Sie hier.

Angesichts dieser Zahlen zeugen die regelmäßig stattfindenden Fridays-for-Future-Demos von großer Naivität der Teilnehmer. Und massiver Ahnungslosigkeit der Wortführer. Was sollte denn noch in den vergangenen 20 Jahren zwecks Klimaschutz in Deutschland stattgefunden haben? Die Kinder sollten besser gegen China demonstrieren, denn China darf gemäß Pariser Klimaschutzabkommen 2015 bis 2030 wesentlich mehr CO2 zusätzlich produzieren, als Deutschland einsparen wird. Wenn die „Klimaziele“ hier erreicht werden sollten. Ein Blick auf die Fakten.

In Deutschland werden zur Zeit etwa 550 Terawattstunden (TWh) Strom pro Jahr benötigt. Nehmen wir mal an, die Erneuerbaren (Wind, Sonne, Wasserkraft und Biomasse) würden die installierte Leistung tatsächlich als erzeugten Strom auf die Waage bringen, dann wären das 119,95 GW X 8760 Stunden = 1.050 TWh. Da müssten doch die Erneuerbaren dicke ausreichen, um die benötigten 550 TWh nachhaltig zu erzeugen. Immerhin gibt es eine Reserve (1.050 zu 550 TWh), die fast noch mal den benötigten Strombedarf ausmacht. Das Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken dürfte praktisch kein Problem sein, oder?

Das nenne ich denn mal richtig unwirtschaftlich

Werfen wir einen Blick auf die Stromerzeugungsfakten. Statt 1.050 TWh Strom werden im Jahr 2019 hochgerechnet lediglich 255 TWh von den Erneuerbaren insgesamt erzeugt. Das wären immerhin 46 Prozent des für das Jahr 2019 angenommenen benötigten Stroms von 550 TWh. Doch bezogen auf die installierte Leistung nur gut ein Viertel des möglichen Stroms. Betrachten wir mal Wind und Sonne allein. 59,88 GW installierte Leistung ermöglichen theoretisch gerundet 463 TWh Strom aus Windkraft. 416 TWh wären allein aus Sonnenkraftwerken möglich. Erzeugt werden hochgerechnet 144 TWh durch Windkraftwerke, 41 TWh durch Solarpaneelen.

Das entspräche beim Wind 26 Prozent, bei der Sonne 7,5 Prozent, Wind/Sonne gesamt 33,5 Prozent. Ziemlich genau ein Drittel des Stroms in Deutschland wird aktuell durch Wind und Sonne erzeugt. Dafür ist eine installierte Leistung nötig, die annähernd die doppelte Strommenge erzeugen könnte, als in Deutschland insgesamt verbraucht wird. Das nenne ich denn mal richtig unwirtschaftlich. Niemand würde in solche Anlagen investieren, wenn sie denn nicht massiv subventioniert würden. Mit Milliarden-, Abermilliardenbeträgen. Was Deutschland die höchsten Strompreise in Europa beschert hat. Tendenz: Steigend.

Wenn unsere Klimaretter in Politik und Wirtschaft eine 65-Prozent-Quote bei den Erneuerbaren zumindest im Durchschnitt – das Problem der Schwankungen bei Wind- und Sonnenstromerzeugung ist ja nicht annähernd gelöst – anstreben, wäre bezogen auf einen Netto-Strombedarf von 550 TWh folgendes zu unternehmen: Weil die Stromerzeugung durch Biomasse und Wasserkraft annähernd ausgereizt ist, werden gut 102 TWh Nettostrom durch Wind- und durch Sonnenkraft zusätzlich benötigt. Die installierte Leistung in Sachen Windkraft zum Beispiel wäre von 59,88 GW um gut 45 GW auf 105 GW zu erhöhen. Das wären 5.625 Windkraftanlagen à 8 MW modernster Bauart. Steigt der Strombedarf, zum Beispiel wegen der momentan gepowerten E-Mobilität, sind entsprechend mehr Anlagen nötig. Dann mal los!

Die Tagesanalysen

Die Analysen der vergangenen Woche endeten mit der Voraussage "grauenhaft" für die Stromerzeugung dieser Woche. Es ist schlimmer, es ist skandalös. Offensichtlich haben die Stromerzeuger – so vermute ich – Anweisung erhalten, die fossile Stromerzeugung in keinem Fall hochzufahren. Stattdessen soll Strom aus dem benachbarten Ausland – koste es, was es wolle – zugekauft werden, um die entstehende, vorhersehbare Unterdeckung auszugleichen. Denn momentan werden drei Kernkraftwerke gewartet. Deshalb fehlen 0,09 TWh, das heißt Strom für knapp 10.000.000 Haushalte pro Tag. Weil Deutschland seine Klimaziele erreichen muss, weil Deutschland zumindest zum Schein gut dastehen will, wird der fehlende Strom – egal, ob fossil erzeugter Strom oder Atomstrom – einfach importiert.

Das ändert zwar nicht die CO2-Bilanz weltweit. Doch Deutschland hat die reine Weste des Oberlehrmeisters. Deutschland schaltet Atomkraftwerke ab und steigt aus der Kohle aus. Um Atom- und Kohlestrom zu importieren. Wie heuchlerisch-dummdreist ist das denn? Was denken wohl unsere europäischen Nachbarn über solch ein Verhalten? Das gleiche, wie beim Eurovision-Song-Contest 2019: Null Punkte!

Hier die Tabelle zur 21. Woche und der daraus generierte Chart. Es fällt sofort auf, dass Deutschland an vier Tagen einen positiven Importsaldo aufweist. Als Beleg für meine oben geäußerte Vermutung. Denn es wäre ein Leichtes, den nötigen Strom selbst zu erzeugen. Der wäre dann nur nicht CO2-frei. Das aber würde die Klimabilanz belasten. Dann lieber faule und teure Taschenspielertricks. Armes Deutschland.

Sonntag, 19.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 50,44 Prozent

Als bedarfsarmer Tag gestaltet sich der Sonntag in der Stromerzeugung verhältnismäßig ruhig. Versorgungslücken zum Sonnenauf- und zum Sonnenuntergang sind wir ja fast schon gewohnt. Das, obwohl die Stromerzeugung der Erneuerbaren fast identisch ist, mit dem Strom der konventionell erzeugt wird.

Montag, 20.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 41,67 Prozent

Der Strombedarf steigt, Wind und Sonne lassen stark nach: Prompt entsteht eine Stromunterdeckung, die nahezu den ganzen Tag anhält. Aus Frankreich, der Schweiz und den Niederlanden wird massiv Strom teuer importiert. Heute ist der erste Tag mit einem positivem Importsaldo.

Dienstag, 21.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 50,00 Prozent

Heute wieder eine Stromunterdeckung. Wann? Fast den ganzen Tag! Die Dokumentation dieser Unverfrorenheit – die Unterdeckung ist politisch gewollt, es soll kein Strom in Deutschland zusätzlich fossil erzeugt werden – tut fast schon körperlich weh. Weil die Bevölkerung die Zusammenhänge nicht durchblickt – der Strom kommt ja aus der Steckdose –, kann sie weiter für dumm verkauft werden. Und dumm gehalten werden. Schauen Sie sich die Stromimporte und den Preis dafür an.

Mittwoch, 22.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 51,77 Prozent

Die Windstromerzeugung zieht an. Deshalb ist die Stromunterdeckung heute „nur“ in der zweiten Hälfte des Tages vorhanden: Die Sonne geht unter, der Wind lässt nach. Sofort fehlt Strom in erheblichem Umfang. Der Preis zieht an. Dänemark, die Niederlande, die Schweiz und Frankreich sind die hauptsächlichen Strom-Lieferanten.

Donnerstag, 23.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 48,03 Prozent

Der Tag zum 70. Geburtstag des Grundgesetzes ist ein schöner, sonniger Tag. In ganz Deutschland. Windig ist es auch nicht. Ehe die Sonne komplett (bis 9:00 Uhr) aufgeht, und als sie (ab 16:00 Uhr) untergeht, ist die deutsche Stromversorgung so stark im Minus, wie ich es seit meinen Beobachtungen (seit eineinhalb Jahren) noch nie erlebt habe. Dementsprechend gestalten sich die Stromeinfuhren: Die Schweiz und vor allem Frankreich müssen ran. Aber auch Tschechien liefert Strom. Genaueres hier. Der Stromsaldo ist mit plus 0,03 TWh so groß wie selten. 

Freitag, 24.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 52,38 Prozent

Das Wetter bleibt schön. Viel Sonne, recht wenig Wind. Zum Glück ist heute ein Brückentag mit wenig Strombedarf. Dennoch fehlen die 0,09 TWh aus den abgeschalteten drei wegen Wartung abgeschalteten Kernkraftwerken. Und genau deshalb wieder eine Lücke in der deutschen Stromerzeugung von 9 bis 16:00 Uhr. Und selbstverständlich teurer Stromimport

Samstag, 25.5.2019: Anteil Erneuerbare an Gesamtstromerzeugung 53,33 Prozent

Der Strombedarf sinkt nochmals um 0,2 TWh auf 1,08 TWh. Dennoch: Es bleibt bei der Stromunterdeckung bis 9:00 und ab 16:00 Uhr. Strom wird importiert, um die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. 

Demnächst werden Windräder aus 2001 stillgelegt: Unrentabel

Nicht nur die Fridays-for-Future-Demonstranten schätzen die Rettung der Welt vollkommen unrealistisch ein. Dies vollkommen unabhängig, ob es tatsächlich einen menschengemachten Klimawandel mit dem Hauptverursachermolekül CO2 gibt oder ob die Zusammenhänge doch komplizierter sind. Leben ist generell und unabdingbar mit Kohlenstoff, auch mit Kohlendioxid verbunden. 

Die erneuerbaren Energieträger Wind- und Sonnenkraft werden in Deutschland als die Rettung vor der Klimakatastrophe hingestellt. Da ist es wichtig, diese auch angemessen zu promoten. Prof. Bruno Burger, Chef des Fraunhofer-Instituts ISE mit über 1.000 Mitarbeitern, welches neben agora-energiewende.de genau die Daten bereitstellt, welche ich für meine Analysen verwende, meint am 23. April 2019Neuer Rekord! Am Ostermontag hatten die Erneuerbaren Energien einen Anteil von 77 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung. Das hört sich doch gut an. Da springt knapp vier Wochen später in Person von Eckart Gienke denn auch die dpa auf den Viel-Wind-Zug.

Der Ostermontag, der 22.4.2019, war ein bedarfsarmer Tag. Da ist es nicht schwer, 77 Prozent mittels erneuerbarer Energieträger zu erzeugen. Es muss nur einigermaßen der Wind wehen, die Sonne scheinen. Den Rest erledigen Biomasse und Wasserkraft. Es wird Sie daher nicht erstaunen, dass in diesem Jahr an anderen Tagen wesentlich mehr Strom mittels erneuerbarer Energieträger erzeugt wurde als am Ostermontag. Sogar wesentlich mehr, als Ostermontag insgesamt benötigt wurde. 1,27 TWh. Beispielsweise am 13.3.2019. Da lag die Stromerzeugung gesamt allerdings bei 1,84 TWh. Das sind dann nur 69 Prozent. Aber egal. Die absoluten Zahlen spielen keine Rolle. Hauptsache, man kann mal wieder einen prozentualen Rekord vermelden. 77 Prozent ist ja schon sehr nah an 100. Da werden die Menschen beruhigt denken, dass ein weiterer Ausbau sinnvoll sei. 

Denn genau der Ausbau der Windkraftanlagen stockt. Demnächst werden die ersten Anlagen aus 2001 stillgelegt: Unrentabel. Der Bau neuer Windkraftanlagen: mühselig und nur wenig rentabel. Viele Menschen mucken auf. Auch wenn Professor Burger neue Rekorde bekanntgibt und die Medien verhalten jubeln. Ein Ausbau der Windkraftstromerzeugung wird immer schwieriger.

Die Energiewende steht in den nächsten Jahren vor einem absoluten Desaster. Wenn es zu den geplanten Abschaltungen – nicht nur wegen Wartung – von Kernkraftwerken kommt, muss mehr Strom aus fossilen Energieträgern (das bedeutet einen Anstieg des CO2-Ausstoßes) erzeugt werden. Unsere Nachbarn werden auf Dauer den Strom für Deutschland nicht zusätzlich erzeugen (können). Was jetzt vielleicht ein gutes Geschäft ist, kann in verbrauchsstarken Zeiten (kalter Winter) sehr schnell zum Problem werden. Da denkt jeder Staat – Multilateralismus hin, EU her – zunächst an sich. Und nicht an ein Deutschland, das aussteigt, das wendet, das abschaltet. Ein Deutschland, das sich in der Energiepolitik vollkommen in eine abstruse Idee verstiegen hat und – weil es nicht funktioniert – den schönen Schein wahren will.  

Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

Rüdiger Stobbe betreibt seit 3 Jahren den Politikblog www.mediagnose.deSeit über einem Jahr beobachtet er dort die Stromerzeugung in Deutschland.

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Leserpost

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Uta Buhr / 04.06.2019

@Harald Hotz. Volle Zustimmung, lieber Herr Hotz! Merkel verfügt in der Tat über völlig unzureichende Voraussetzungen für die Ausübung ihres Amtes. Es erstaunt mich immer erneut, dass so viele unserer Mitbürger ihre totale Inkompetenz auf der ganzen Linie nicht erkennen. Aber bestimmt geht dem einen oder anderen doch noch ein Licht auf, wenn dasselbe mal richtig flackert und dann gänzlich erlischt. Ich kann mich noch an unzählige Stromausfälle in der Nachkriegszeit erinnern. Wie grauenhaft dies ist, wenn weder Wasser aus dem Hahn fließt noch eine warme Mahlzeit auf den Tisch kommt, können sich die wohlstandsverwahrlosten jüngeren Zeitgenossen gar nicht vorstellen. Wenn im Fall eines längeren Blackouts weder Handy noch Glotze funktionieren und auch das tägliche Duschritual ausfällt, wird der Teufel los sein. Aber vielleicht ist diese Erfahrung die einzige Möglichkeit, diese Deppen zur Vernunft zu bringen!

Karsten Dörre / 04.06.2019

Ein bisschen Ökopropaganda - und Michel straft nicht falsche Politik ab sondern sich selbst. Manche brauchen nicht Fakten sondern den Schmerz in der Brieftasche bzw. an der Stirn. Solange viele Medien uns tagtäglich erzählen jeder Waldbrand, jede Hitze, jeder Regen, jeder Wind, jedes Gewitter oder jede dunkle Wolke sind klimatische Naturkatastrophen oder Wetrterextreme, die man letztlich mit importierten Kohle- und Atomstrom wirksam bekämpfen könne, kann man als nüchterner Mensch sich nur zurücklehnen und den desinformierten Aktivisten bei ihrem Ideologiefeldzug zuschauen. Mit Fakten wird man Ersatzreligionen nicht los.

Dr. Joachim Lucas / 04.06.2019

Die Leute werden es erst merken, wenn der Arsch kalt ist und wenn sämtliche Lügen der Regierung aufgebraucht sind.

Helmut Driesel / 04.06.2019

  Na ja, die “kalten Winter” sind ja Vergangenheit, da sollte etwas Galgenhumor erlaubt sein. Die Globale Allianz für Solarenergie-Forschung promotet heute auf pro Physik de den Einsatz von Solarzellen und geht tatsächlich davon aus, dass zukünftig sogar überwiegend mit Solarenergie geheizt werden wird. Dort sind auch (große) Prognose-Zahlen genannt. Kindliche Frage: Scheint eigentlich in Eiszeiten überhaupt die Sonne? Und wenn ja, warum ist es dann so kalt? Ich erinnere mich, das der hochverehrte Prof. Lesch in einer seiner populären Nachtsendungen einmal ganz genau erklärte, warum es vor allen historisch erforschten Eiszeiten zunächst etwas wärmer geworden war. Nun, ich werde zusehen, dass ich das warme Ende noch abkriege. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich mag Eiszeiten nicht. Da habe ich sofort dieses Bild aus einer Dokumentation im Kopf, wo die Eskimos oder Inuit ihre alte Oma auf eine Eisscholle tragen mit den besten Wünschen, es sei ein schöner Tag zum Sterben. Aber selbst wenn die Eiszeit ausfällt - wenn wir mal gemeinsam still darüber nachdenken: Angenommen, unsere europäischen Nachbar- und Übernachbarsländer würde sich alle mit etwa 50% des deutschen Enthusiasmus auf die alternativen Energien stürzen. Dann bekämen die doch allesamt ähnliche Probleme. Möglicherweise sogar zur gleichen Tageszeit oder eben ein, zwei Stunden verschoben. Wer will dann der freundliche Nachbar sein, der den Lückenstrom liefert?

Dr. Freund / 04.06.2019

Der Strom kommt aus der Steckdose, und das Netz ist der Speicher , schreibt euch das mal hinter die Nazi-Rassisten-Klimaleugner-Ohren! Die Windräder ,Solarpanele , Biogas-Anlagen halten ewig,tausend Jahre mindestens, das rechnet sich, da brauchts kein Mathe,Schule ist vergeudete Zeit, auf der Strasse wird Geschichte geschrieben. Annalena B. und Gretl T. haben mehr Ahnung als unabhängige Fachleute mit zig Jahren Berufserfahrung, Diplom und Doc, Prof ..... Es ist wie es ist, Deutschland exportiert Strom, Zahlen von vorgestern,als noch mehr Atomstrom produziert wurde ?, egal, ARD-ZDF-3sat-arte Experten würden nie lügen. Wir brauchen keinen Atom-Strom aus Frankreich und Temelin, keinen Kohlen-CO2- Drecksstrom aus Polen. Uns gehts prima, so gut, dass unsere besten Aktivisten im Hambacher Forst auf Bäumen leben , und mit ihrem Kot den Wald verteidigen, den sie selbst zuvor für die Baumhäuser lichten mussten. Wie sagte schon die rote Eifel-Tonne (Ex-Vorsitzende), “ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt”, und wer was anders sagt, bekommt in die Fresse :“Alerta, alerta, Antifaschista” . Sollte es unerwartet im Winter zu Engpässen kommen,und es dunkel und kalt wird in der Bude, fliegen wir einfach zu Öko-Onkel Trittin auf die Kanaren, wo er und viele andere Genossen eine Villa hat. Oder zum Eisessen mit Kerosin-Kata nach Kalifornien, da ist es auch schön warm. Feundschaft!

Ilona G. Grimm / 04.06.2019

Herr Stobbe, ich glaube Ihnen jedes Wort. Selbst wenn Sie sich an der einen oder anderen Stelle mal verrechnet hätten, ist das Bild eindeutig: KATASTOPHAL. Und fast niemand will es wissen. Auch bestens akademisch ausgebildete Techniker suchen und finden anders lautende Interpretationen. Ich empfehle dann gern das Buch „Blackout“ von Marc Elsberg. Dort wird der Blackout zwar durch Hacker verursacht, aber Strom weg ist Strom weg, egal warum. Ich konnte das Buch gar nicht zu Ende lesen, weil es mir den fürchterlichsten Horror verursacht hat. („Psycho“ ist „Pumuckl“ im Vergleich.) Danke für Ihre klare Analyse; ich habe sie archiviert, damit ich immer mal wieder nachsehen kann.

S. v. Belino / 04.06.2019

Simultan zu der beschriebenen Misere in der Energieversorgung stellt man eine der prekären Situation völlig unangemessene Tendenz hin zu einer zunehmenden Elektrifizierung fest. Den jüngsten Beweis für diese Tatsache liefern die kürzlich für den Verkehr zugelassenen E-Scooter. Spielzeuge, deren Batterien schätzungsweise tagtäglich mit teurem Strom aufgeladen werden wollen. Irgendwie passt dies alles doch gar nicht zusammen! Man sollte wirklich meinen, dass einer Energie-EINSPARUNG absoluter Vorrang eingeräumt werden müsste. Dies hatte man von offizieller Stelle zunächst wohl auch so gesehen. Prompt reagierte die Wirtschaft mit der Herstellung von - zumindest auf dem Papier - wer hat’s schon kontrolliert? - energiesparenden Haushaltsgeräten (Kühlschränke, Waschmaschinen, Wäschetrockner, etc.). Diese setzten sich schnell und flächendeckend durch. Ähnliches ist nun auch von den noch jungen Niederwatt-Staubsaugern zu erwarten. - Unverständlich dagegen etliche jüngere Entwicklungen, ja Gags, die eine Energieeinsparung rundweg konterkarieren (wie E-Bikes, E-Scooter, E-Laubdurchdiegegendpuster - zu viele, um sie alle zu benennen). Es scheint, als würde in Deutschland wieder einmal nicht “vom Ende her gedacht”. Trotz vollmundiger Betonung z. B. durch die Kanzlerin höchstselbst. - Vielleicht findet diese absurde Entwicklung ihre Parallele in der seit geraumer Zeit herrschenden Attitüde in der Geldpolitik: anstatt zu sparen, wirft man die Geldmaschine an. Übersetzt in die Energiepolitik bedeutet dies, dass man, anstatt Strom zu sparen, immer mehr Produkte in den Markt drückt, die Strom verbrauchen und nebenher geradezu artistische Hochseilakte vollführt, in der Hoffnung, so den unkontrolliert steigenden Strombedarf zu decken. Irgendwie Gaga, oder? - Ob all die hochgesteckten Ziele auf diese Weise mittelfristig und noch dazu auf Dauer erreicht werden können, steht zur Zeit noch nicht einmal in den Sternen.

Klaus Kalweit / 04.06.2019

Ich kenne niemanden, der die Forderung nach der CO2-freien Gesellschaft bis 2050, inzwischen soll es ja noch schneller gehen, in seinen Auswirkungen begriffen hat. Erkläre ich es an meinem persönlichen Beispiel, ist die Reaktion meist Ablehnung, manchmal Betroffenheit. Mein Energieverbrauch an Benzin, Erdgas zur Heizung und Strom zusammengenommen erreicht eine bestimmte Höhe. Davon stellt der Strom einen Anteil von 10 %, wovon wiederum nur 40 % CO2-frei erzeugt wird. Das bedeutet, bezogen auf das “Klimagas”, die gewaltigen Kosten der Energiewende haben bis heute bei mir gerade einmal 4 % eingespart. Und nun frage ich, wie soll das gehen, eine weitgehende kohlendioxidfreie Gesellschaft, ja sogar einen Industriestaat, zu erschaffen bzw. zu erhalten, wenn diese minimalen Effekte bei einem Durchschnittsbürger bereits zu solchen Kosten und Verwerfungen führt.

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