@Kurt Müller: Sie zitieren das ISE Freiburg wie folgt: “In Deutschland liegen die Kosten für das Erzeugen einer Kilowattstunde Solarstrom derzeit bei 10 Cent pro Kilowattstunde bei kleinen Anlagen auf dem Dach und bei drei bis fünf Cent bei großen Solarparks mit mehreren Megawatt installierter Leistung.” Das bedeutet zugleich für den Verbraucher, daß er Strom nur nutzen kann wenn die PV-Anlagen auch Strom liefern, d.h. Nachts kein Strom und von November bis Februar auch tagsüber sehr wenig bis nichts. Damit macht man sich keine Freunde. Also brauchen die volatilen Stromerzeuger wie PV immer ein Backup mit wetterunabhängigen Kraftwerken die dieses Manko ausgleichen. Damit müssen auch deren Kosten mit eingerechnet werden. Alles andere ist Äpfel mit Birnen zu vergleichen!
Aussage von Georgios Stamatelopoulos, Vorstand des VGB PowerTech, im August 2015 zur installierten Leistung: “Bis ins Jahr 2030 werden die Überkapazitäten noch deutlich zunehmen, deshalb sei eine Erweiterung sowohl der Transport- als auch der Verteilnetze erforderlich.” Mit dem Abschalten der letzten drei AKW bis Ende 2022 wird D ab 2023 auf Jahressicht vom Stromexporteur zum Stromimporteur. Denn der im EEG 2021 geplante Zubau an WKA und PV wird nicht annähernd reichen um den Wegfall des AKW-Stroms zu kompensieren. Man kann nur hoffen, dass bestehende Gas- und Kohlekraftwerke sowie Stromimporte den erhöhten Strombedarf (E-Mobilität, Gebäudewärme, Industrieprozesse) decken können. Von Überkapazitäten zu reden ist da schon sehr mutig. Und Dank des Atomausstiegs wird der CO2-Ausstoß in der Stromerzeugung wieder steigen. So geht “Klima retten” in D. Was haben wir nur für Experten!
@ K. Müller: Nun haben Sie, Herr Müller, MINT-affine alles sehr schön vorgetragen, eine Frage bleibt jedoch völlig offen, warum müssen die Stromverbraucher (Privatkunden) neben diversen Steuern und Abgaben dann noch mindestens fünf Umlagen (nach EEG, KWKG, StromNEV, EnWG, AbLaV) entrichten, wenn der von Ihnen präferierte Solarstrom so konkurrenzlos billig ist und wieso führt dann ein höherer Anteil dieser Stromerzeugung im Gesamtmix (nach ökomischen Regeln) nicht zu einer Senkung der Strompreise, sondern, wenn man die Entwicklung verfolgt, zu einer Erhöhung selbiger? - Vielleicht könnten Sie diese Fragestellungen zu einem der nächsten Reports einer Aufhellung zuführen.
@ Thomas Brox, danke dass Sie die Realität der Zusammenhänge zurechtrücken. Die infame Energiewende und das EEG hat Kartell-Privilegien für nicht geeignete Stromerzeugung und damit zig Milliarden Monopolgewinne für Öko-Klima-Investoren und technisch katastrophale Abhängigkeiten vorsätzlich etabliert. Die Politiker die das ermöglicht haben, um damit zu heimlichen Multimillionären zu werden, sind bemüht nicht enttarnt zu werden. Dass eine Werbebranche mittlerweile diesen Verbraucherbetrug durch politische Klima-Zuhälterei auf allen Kanälen, als „grünen Strom“ oder etwa „grünen Wasserstoff“ wie „heilendes Canabis“ anpreist, ist eine grüne Marketing-Masche. Tatsache ist, die Industrie-Strompreise in Deutschland sind so hoch, dass ganze Industrie-Branchen die Konsequenzen gezogen haben.
Wir leben davon dass unsere Nachbarn nicht so ideologisch verblendet sind wir wir selbst. Wenn die uns nämlich nicht aushelfen könnten, weil sie den selben Schwachsinn betreiben dann hätten wir ganz schelchte Karten. @Kurt Müller Sich auf MINT-Fächer beziehen und dann aber philosophisch vom “Binnenmarkt” und der Weltrettung daherschwafeln habe ich gern. Ein MINT-Mensch, der 2 und 2 zusammenzählen kann, sucht pragmatische Lösungen für reale Probleme, und lernt nicht das Grüne Manifest auswendig. Sich bei einer lebenswichtigen Ressource von einer unberechenbaren Quelle abhängig zu machen ist logischer Irrsinn. Von realen Kosten brauchen wir nicht schwafeln, solange nicht bei Solarpanelen die Herstellungsosten, chemikalien etc. mit einberechnet werden… aber die gehen usn ja nix an, geäzt wird ja in China, nicht wahr? Von der alten Räuberpistole mit dem CO2 und den damit verbundenen, angeblich grandiosen Kosten für die Gesellschaft, fange ich garnicht erst an… Wer Korrelation nicht von Kausalität unterscheiden kann, wie die meisten selbsternannten “Klimawissenschaftler” der braucht garnicht mit Wissenschaft oder MINT daherkommen. Fakt ist, wer sich nicht um seinen eigenen Kram kümmert, sondern sich darauf verlässt, dass die anderen schon machen werden, der ist wenns drauf ankommt verlassen! - Sieht man aktuell schön bei dem Impfdrama. Bezüglich der Wichtigkeit einer stabilen Stromversorgung empfehle ich das Buch “Blackout” von Marc Elsberg zu lesen. Wir haben den teuersten Strom Europas, vernichten gerade massiv Wohlstand im ewigen Lockdown und meinen dann noch dass wir mit unseren 3% Anteil am Weltweiten CO2 Ausstoß irgendwen retten könnten? - Das ist so voller Hybris dass es beinahe wehtut… Ich hoffe wenn die Kacke richtig am Dampfen ist und hier die Lichter ausgehen, weil aufgrund irgend eines politischen Spiels, Polen und Frankreich uns den saft abdrehen, rettet irgendjemand uns! Wenn Ideologie Vorrang vor Pragmatismus erlangt, endet das immer tragisch.
Kurt Müller, nur mal so eingeworfen, 15 000 km2 sind schon mit Windkraft- und Photovoltaikanlagen zugebaut. Gesamt Deutschland hat eine Fläche von 360 000 km2. Die Landwirtschaft soll ökologisch umgebaut werden. Flächen Verbrauch das 1,5 Fache der herkömmlichen Anbauflächen. Holzen wird jetzt die letzten Wälder ab, dass die Vögel- und Fledermäuseschredderanlagen weiter ausgebaut werden? 7200 t wiegt eine 3 MW WKA. ALLES natürlich CO2 FREI? Windkraftanlagen sind solange zu blockieren solange es keine vernünftigen Espeicher gibt. Dass es noch nicht zu einem großflächigen Blackout kam, ist hervorragenden Ingenieuren zu verdanken. Leider sterben die langsam aus. Mein Dieselnotstromerzeuger steht bereits in der Garage. Die Hauselektrik ist entsprechend hergestellt. 2022 kann kommen.
Hallo Herr Thomas Brox, also ich behaupte ja nicht, daß die anderen Nationen Trottel seien. Ich gehöre doch auch zu den Kritikern des hohen Strompreises, weil es wirtschaftlich nicht begründbar sondern eine politische Entscheidung ist. Beispiel: ich bin bei GreenPeace Energy. Die Kosten für die Erzeugung einer kWh aus den genossenschaftlichen Windkraftanlagen liegt unter 10 Cent. Der Rest, ich bezahle inzwischen 29,5 Cent, ist Abzocke für die vier großen Energiekonzerne und für die Politik. In der Stromrechnung sind die Komponenten des Strompreises genau aufgeschlüsselt. Ungefähr 10 Komponenten. Die Hälfte geht für Konzessionen für die vier Energiekonzerne als Netzdurchleitungsgebühr drauf, weil die das Netzmonopol haben. Der Rest für die Kosten der Nord-Süd-Trasse (wo niemand weiß wohin das Geld verschwindet), Steuern und anderes. Wenn man einen fairen Preis bezahlen würde und die gesellschaftlichen Kosten für den Umbau so wie bei den Folgekosten des Atomstroms auf das Steuergeld umgelegt werden würden, also nicht über den Strompreis abgebildet würden, dann könnte der Strompreis für Haushalte bei rund 1/3 des jetzigen Preises liegen. Er ist aus politischen Gründen künstlich überteuert, weil man sagt: die Haushalte sollen aus strategischen Gründen im Wesentlichen die Kosten tragen, um die Wirtschaft finanziell zu entlasten, um die Kosten für deutsche Produkte wettbewerbsfähig zu halten. Ich vermute, in anderen Ländern, wo man auch Energiewende betreibt, ist das Finanzierungsmodel anders. Wie auch immer, mit dem Aufpreis halten wir unsere Exportprodukte wettbewerbsfähig, mit denen wir Arbeitsplätze und damit Einkommen haben. Dewegen finde ich persönlich das insgesamt nicht so schlimm. Sozial benachteiligte Familien mit wenig einkommen sollten das vielleicht großzügig erstattet bekommen.
@ Frank van Rossum: da gebe ich Ihnene recht, das ist zu recht zu kritisieren - - die Organisation der Energiewende ist aktuell ein Desaster. Man sollte sich vielleicht realistischere Ziele setzen und einen Ausbau um weniger Prozent auf eine längere Zeit anstreben. Die angedachte Nord-Süd-Trasse ist im Rechtsstaat kaum zu realisieren, weil die Stakeholder-Gruppe der betroffenen Menschen (Grundstücke, Mitbestimmung usw.) so riesenhaft ist, und man sich mit den zu gewährenden Einspruchs- und Widerspruchsfristen ein unkalkulierbares zeitliches Risiko ins Projekt holt. So ein Projekt kriegt man wohl nicht in zwanzig Jahren, vielleicht eher in vierzig Jahren bearbeitet. Eine Folge davon ist, daß der Projektträger (ich glaube Tennet) Unsummen verschlingt, aber weder die Stromtrasse noch die Anbindung der Off-Shore-Anlagen substantiell vorankommen. Da wir aber alle das Stromtrassenprojekt über die private Stromrechnung bezahlen, während die Projektlage unklar bleibt, wird Geld verschwendet oder sagen wir Konzessionen werden zu Unrecht erhoben, und das ist zu recht kritisiert. Das ist der Stand von vor 2 Jahren, ich weiß nicht 100 % wie es heute um das Projekt steht.
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