Das Erschaudernde in Deutschland ist ja eigentlich, das in etwan 2/3 bis 4/5 der Wähler gar nicht bekommen, was sie eigentlich gewählt haben. Währe die Bundesregierung ein Resaurantbetrieb, würde derjenige, der die Zeche bezahlen muss, weniger der Gelackmeierte sein. Wenn der Gast etwas bei der Bedienung bestellt, bekommt er das auf den Tisch gestellt. Wenn es ihm nicht schmeckt, gibt es zum Einen die Möglichkeit, das Bestellte zu reklamieren, zum Anderen kann der Gast zukünftig die Lokalität meiden. Was macht der geneigte Wähler mit der Regierung, die er so nicht gewollt hat? Die muss er mindestens 4 Jahre ertragen. Und trotzdem die Zeche zahlen. Schauerlich.
Bei aller Streiterei, diesmal ist es besser, die Kandidaten der Nationalen Front wählen den Bundeskanzler. Die Frage ist nur, aufgepaßt Thüringen(!) läßt grüßen und mahnt, wo wird die AfD ihre Stimme platzieren. Schau ma mal ...
Der arme Autor! Er wird bis Weihnachtet nicht wissen, wer ihn regiert! Ich vermute das spielt 1. keine große Rolle, von wem man regiert wird - wenn man regiert wird 2. der Autor wird auch nach Weihnachten nicht wissen, wer ihn in Wirklichkeit regiert. Allenfalls kennt er dann die Namen der offiziellen Marionetten. Ich nehme an, er wird auch weiterhin von denen regiert werden, welche ihn bisher regiert haben. Es kommt vielleicht noch mehr Wahnsinn dazu.
M.E. hat unser politisches System und Wahlrecht gravierende Mängel: Bereits im Parlament vertretene Parteien dürfen ohne weiteres Kandidaten aufstellen, neue Bewerber und Parteien können draußen gehalten werden durch eine willkürlich von den Etablierten festgelegte notwendige Zahl an Unterstützer-Unterschriften. Unterstützerunterschriften können häufig nur während der Arbeitszeit der Ämter abgegeben werden. Das Verhältniswahlrecht mit Überhang- und Ausgleichsmandaten bläht das Parlament auf, kann potenziell die Direktmandate marginalisieren und führt zu Ämtervergabe nach Parteienproporz und gewünschter Pfründe statt nach Fachkompetenz der Minister und Staatssekretäre, aber auch in öffentlich-rechtlichen Körperschaften und Medien. In den Fraktionen haben die Parteiführungen das Sagen. Fraktionslose Abgeordnete werden hinsichtlich Redezeit, Anfrage- und Antragsrecht benachteiligt. Auch für Referenden, Volksbegehren, Volksentscheide werden die Hürden willkürlich hochgesetzt, Referenden auf Bundesebene sind bisher nicht möglich. Für die Präambel eines Parteiprogramms einigte man sich auf „Verteidigung der Demokratie“. Ich hätte eher dem Gegenvorschlag „Wiederherstellung der Demokratie“ zugestimmt. Wir haben die Demokratiefassade einer Parteiendemokratur.
“wenn wir noch vor Weihnachten erfahren, welche Regierung uns beschert wird.” Weihnachten liegt auch weit in der Zukunft. Bis dahin kann sich noch viel ändern.
Stimmt schon, der Wähler und Souverän dürfte wohl der Unwissendste von allen Beteiligten sein, aber abzusehen ist, dass es keinen konservativ-liberalen Rechtsruck geben wird. Ein gewaltiger Rechtsruck wäre aber nötig. Und daher ist der Rest eigentlich auch egal. Ich persönlich hoffe mittlerweile zynisch auf Rot-Grün-SEDrot, denn dieses Land muss erst mal wieder fürchterlich vor die Wand fahren, bevor Vertreter der Vernunft, statt linker Ideologen, eine Chance haben, die Macht zu übernehmen.
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