Wie wird eine Regenbogenarmee kriegstauglich?

Von Martin Toden.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr Breuer will die Streitkräfte kriegstüchtig machen. Das kann ja heiter werden, denn derzeit sind die eher mit woken Themen und dem Aufziehen der Regenbogenflagge beschäftigt.

Am vergangenen Donnerstag war auf n-tv ein höchst interessanter Artikel zu lesen: „Mentalitätswandel nötig. Oberster Soldat: Bundeswehr muss wieder kriegstüchtig werden“ Der Generalinspekteur (GI) der Bundeswehr – also der ranghöchste deutsche Soldat –, General Carsten Breuer, gibt hier unter anderem Folgendes zum Besten: Es sei „ein grundlegender Mentalitätswandel nötig, bei dem Führungsprinzipien konsequent auf Wehrhaftigkeit auszurichten seien (...)“ und: „Alle Strukturen und Prozesse müssen dem übergeordneten Ziel der Wehrhaftigkeit und, für den Fall der Streitkräfte, der Kriegstüchtigkeit dienen.“ Erinnert uns das nicht an das hier?

General Breuer macht diese Forderung an den vollkommen verbürokratisierten Prozessen in der Rüstungsbeschaffung fest, nicht ohne auch eine Neuausrichtung der gesamtgesellschaftlichen Einstellungen anzumahnen, hin zu Resilienz, also „Widerstandsfähigkeit im Krisenfall“. Hier liegt der Hase im Pfeffer.

Ein Land, das sich mit Klimaklebern, Genderverwirrten, Freibadschlägerapologeten, Heizungsverbietern oder Hitzeschutzpatronen beschäftigt, wird wohl kaum den wahrlich gigantischen Schritt hin zu Verteidigungsbereitschaft, Kampfeswillen und Durchhaltefähigkeit machen können.

Kämpfen um Contenance 

Der grundsätzliche Mentalitätswandel, den der GI hier anmahnt, muss an der Spitze beginnen. Solange sich selbst sein Vorgesetzter nicht entblödet, vor dem Bendlerblock die Regenbogenfahne aufziehen zu lassen (ein klarer Verstoß gegen einschlägige Vorschriften, aber das steht auf einem anderen Blatt), bleiben solche Appelle vollkommen wirkungslos.

General Breuer verliert sich dann im genannten Artikel in technischen Details zwischen Digitalisierung, KI und Cyberwar-Szenarien, ohne das von ihm eingangs beschworene Hauptthema durchzuhalten. Fast schon zwangsläufig kommt dann eine Formulierung aus dem Satzbaukasten der zeitgenössischen Beraterkultur: „Wir müssen neue und innovative Wege gehen, um im Kampf um die besten Köpfe in Zeiten des demografischen Wandels zu bestehen.“ Wir ahnen, was da kommen wird – nämlich eine mehr oder weniger schlechte Kopie dessen, was sich in den USA abspielt und über das die Achse ebenfalls bereits berichtete.

Man hat den Eindruck, dass der GI ob seiner Aussagen selbst ein wenig erschrocken ist, wenn er mit dem fast schon entschuldigend klingenden Satz endet, er strebe „nicht die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht an“. Dann ist ja alles gut.

Wer das Vergnügen hatte, General Breuer einmal in einer Befehlshaberlage (das wöchentliche Briefing aller Abteilungsleiter in einer Kommandobehörde) beobachten zu können, weiß zu berichten, dass es dem Mann anzusehen ist, wie er um Contenance kämpft, wenn seine stromlinienförmig gestriegelten Obersten („Herr General, ich trage vor...“) ihm die neuesten Erkenntnisse über Migrationsströme, Unwetterwarnungen, technische (Un-)Klarstände und Pride-Kindereien im Bereich seines Kommandos berichten.

Klimafaire, gendersensible und mülltrennende Möchtegern-Armee

Das ist gut nachvollziehbar. Meiner Meinung nach kämpft der Mann auf verlorenem Posten. Er soll eine klimafaire, gendersensible und mülltrennende Möchtegern-Armee zu einer kampfstarken und kriegstauglichen Truppe machen, ohne dass dafür die politischen, finanziellen und gesellschaftlichen Grundvoraussetzungen gegeben wären. 

Es ist auch hier ein wenig wie bei der „Mannschaft“ (seit kurzem wieder „Nationalmannschaft“ geheißen): Wenn man nicht mehr weiß, wofür und warum man gemeinsam kämpfen soll, und nur das gemeinsame Trikot (Uniform) einen noch als zusammengehörigen Haufen ausweist, dann ist das Ergebnis eben entsprechend.

Ein Kamerad, der seine Demission als Reservist erbat, weil er glaubt, ein Mensch mit XY-Chromosomen sei ein biologischer Mann, verriet mir letzte Woche, dass die oben erwähnte Regenbogenflaggen-Aktion des Ministers für ihn der Tropfen gewesen sei, der das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen gebracht hätte, wenn Oberstleutnant Biefang ihm nicht zuvorgekommen wäre.

Man könnte den GI ja mal zu der Frage interviewen, was er davon hält, wenn die Kameraden des Wachbataillons vor dem Bendlerblock die Flagge eines totalitären, freiheitsfeindlichen Kults aufziehen und dabei militärisch grüßen.

Ich wette, er würde nicht sagen, was er denkt. Aber man könnte es ihm garantiert ansehen.


Martin Toden ist studierter Personalentwickler, Reserveoffizier der Bundeswehr und blickt auf fast 40 Jahre zivile und militärische Führungserfahrung zurück. Er schreibt hier unter Pseudonym.

Foto: Christian Engels / Frankfurter Klasse

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Leserpost

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Harald Deutschmann / 20.07.2023

Die “Bundeswehr “-los ist ein Witz, ein grottenschlechter. Da fällt mir ein Sketch von Monty Python ein, wo der Feind mit einem tödlichen Witz besiegt wird. Nur so gewinnt unser Regenbogenhaufen eine Schlacht, mit “General Glöööckler” in den Kampf! Der Feind lacht sich tot, aber wenn nix verstehn deutsch Humor, dann bewährte Methode Stockholm-Syndrom: Feind, welcher Feind?, macht mit uns, was ihr wollt, wir doch Freunde , oder ?

b.stein / 20.07.2023

da real vorhandene deutsche Steuergelder, und bestimmt auch “Sondervermögen”, für Kriegsutensil anderer Länder draufgehen wird das “neue und innovative Wege gehen” möglicherweise bedeuten, dass unsere letzten Truppen nur durch einen aggressiven Kleidungsstil, als letztes Hilfsmittel zur Verteidigung, abschrecken werden. Schrill und bunt, Flugzeuge, Helis….Helme, Käppis, Stiefel und die von Uschi eingeführten SoldatInnen-Handtaschen selbstverständlich in Regenbogenoptik. Jawollll! So schlägt man die Angreifer in die Flucht. Entweder rennen die weg, oder die lachen sich tot.

Heiko Stadler / 20.07.2023

Oberstes Gebot: Weg mit dem “Impf”-Zwang! Das nächste Problem ist die tief gespaltene Gesellschaft. Würde man einem Bomber-Piloten den Befehl erteilen, z. B. in Russland Bomben abzuwerfen, so könnte es sein, dass er sich lieber über Berlin oder Brüssel seiner Bombenlast entledigt. Unter dem Ampeldesaster wirkt jeder äußere Feind wie ein Freund im Vergleich zu dem, was sich “Regierung” nennt.

Jörg Themlitz / 20.07.2023

Wenn ich dann noch höre: ´Die Bundeswehr als Arbeitgeber muss attraktiver werden.`, Heimarbeit? 4 Tage Woche? Streikrecht? Life balance? Teilzeit? Soldatenräte? Es ist das Gleiche in grün. Sich um alles kümmern, nur nicht um die Kernaufgabe. Ihr Vergleich mit der Nationalmannschaft trifft genau in die Zehn. Wir können alles, außer Krieg.

Günter H. Probst / 20.07.2023

Die Parteien der Nationalen Front haben Jahrzehnte daran gesägt, den Verteidigungswillen und die Verteidigungsfähigkeit der D zu untergraben. Die Reproduktionsunwilligkeit der -innen hat dafür gesorgt, daß bei max. einem Sohn pro Familie die Fähigkeit auch mangels Masse nicht mehr gegeben ist. Die Anbetung des Kriegsdienstverweigers und die “Soldaten-sind-Mörder” Propaganda und Urteile haben auch mental für einen geradezu Widerwillen gegen Verteidigung und Selbstverteidigung geführt, der sich auf der Kölner Domplatte entblättert hat. Nun haben sie den Salat! Während der russische Geheimdienst- und Militärstaat seit 1997 in Europa Krieg führt, und ihn auch weiter, dann gegen uns führen wird, verteilten die Parteien der Nationalen Front die Friedensdividende, und brachen der Bundeswehr mit den Auslandseinsätzen und der Vernchlässigung der Landesverteidung materiell und mental das Genick. D befindet sich dort, wo die Franzosen in den 30ger Jahren des letzten Jahrhunderts waren, “es wird nie mehr Krieg geben”, und sich nach der Kapitulation und der Besatzung wunderten, wie es dazu kommen konnte. So auf die Schnelle wird kein General an der Misere etwas ändern. Es wird Jahrzehnte und tiefe Täler brauchen, ehe diese Gesellschaft wieder einen Verteidigungswillen und die dazu gehörende Verteidigungsfähigkeit besitzt.

Lutz Herrmann / 20.07.2023

Zum Glück liegt Polen zwischen Russland und Regenbogenland.

Werner Blumenreuter / 20.07.2023

Müßte es nicht heißen: „ . . . im Kampf um die besten Zöpfe . . .“, jedenfalls aus den Musikwünschen zum Zapfenstreich abgeleitet, oder?

Wilfried Cremer / 20.07.2023

Die Regenbogenfahne steht für den Verfall der Sitten.

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