Gastautor / 20.08.2020 / 06:15 / Foto: Amadalvarez / 143 / Seite ausdrucken

Wie können wir jemals wieder Menschen sterben lassen? 

Von Marcus J. Ludwig.

Das Jahr 2020 wird in die Geschichte eingehen als das Corona-Jahr. Und wenn wir es wollen, wird jedes künftige Jahr ebenfalls ein Corona- oder Virus-XY-Jahr werden. Es hängt davon ab, welche moralischen Maßstäbe wir an naturgegebene Normalitäten anlegen. Es hängt vor allem aber von unserem medialen Erregungsbedürfnis ab, davon, wie gebannt wir hinsehen und wie sentimental wir mitfühlen wollen. Es hängt davon ab, ob wir jeden alten Menschen, der stirbt, als vermeidbares Opfer, sein Hinscheiden als Skandal und Katastrophe betrachten wollen, oder ob wir uns mental so verhalten wie all die Jahre zuvor, in denen wir uns in einer wohl leicht verlogenen, aber menschlich-pragmatischen Lebensvernunft mit dem Unausweichlichen abzufinden wussten. 

Ja: Covid-19 ist eine ernste Krankheit. Niemand möchte das kriegen, niemand möchte auf einer Intensivstation landen. Niemand möchte auf überfüllten Krankenhausfluren ersticken, während um ihn herum überforderte, verzweifelte Ärzte weinend zusammenbrechen. Niemand möchte sterben. Auch der 85-Jährige will nicht sterben, wenn er doch eigentlich 95 werden könnte. 

Ich persönlich möchte noch nicht mal sieben Tage zu Hause im Bett liegen und mich noch mal so elend fühlen müssen wie vor ein paar Jahren, bei einer herkömmlichen grippalen Erkrankung. 

Aber: Was ich für mich persönlich möchte und was ich bezüglich des Gemeinwohls für vernünftig halte, spielt auf zwei verschiedenen Bühnen. Hier kommt unvermeidlich ein tragisches Element ins Spiel, weil der Konflikt zwischen Privatem und Politischem selten verlustfrei aufzulösen ist. Der Staat ist nicht der Hausarzt des Bürgers. Der Staat muss ertragen können, dass Menschen sterben. Der Staat kann nicht um jeden Preis jedes einzelne Leben jedes seiner Bürger retten. Er darf es nicht. Menschen, die das dennoch verlangen, sind unpolitische, moralistische Extremisten. Sie sind offenbar in der Mehrheit, und sie versuchen gerade, die sogenannte neue Normalität zu etablieren. 

Die Minderheit, die noch bei Verstand ist, hat gegenwärtig wohl eine der wichtigsten Aufgaben in der (sorry, man kann es nicht kleiner sagen) Menschheitsgeschichte: sich gegen allen Mehrheits- und Mediendruck zu weigern, den gegenwärtigen Zustand jemals als Normalität anzuerkennen. 

Verdrängung des Todes, Verschiebung der Toten 

Werfen wir aus neunormaler Perspektive einen Blick auf die alte Normalität, so müssen wir zugeben: Wir hätten alle Jahre zuvor schon jeden Todesfall in einem Altenheim zählen und in der Tagesschau veröffentlichen können, und wir könnten es fortan immer weiter so handhaben. Das heißt: Wir können es eben nicht, denn wir werden feststellen müssen, dass wir so nicht leben können. Wir müssen den Skandal des Todes verdrängen, und wir müssen uns von den großen Zahlen fernhalten, weil wir sie mit unserer evolutionär gewachsenen emotional-kognitiven Ausstattung nicht adäquat verarbeiten können. Wenn wir jeden Tag alle verstorbenen Deutschen zu einem Leichenberg auftürmen und das dann in Sondersendungen und Brennpunkten tränenreich zelebrieren, drehen wir durch. Es sterben jeden Tag – Corona hin oder her – etwa 2.500 Menschen in Deutschland, jeden Tag allein 900 Menschen in deutschen Altenheimen. 

Natürlich ist das ein Skandal, aber kein gesundheitspolitischer, sondern ein existenzphilosophischer. Wir werden diese Zahl nicht nennenswert verringern können, es sei denn, wir verbieten den Menschen alle gefährlichen Aktivitäten und zwingen sie zu einem maximal gesunden Lebensstil. Aber selbst dann werden wir die Zahlen nur aufschieben. Die 2.500, die heute nicht sterben und morgen nicht sterben, sterben dann ein Jahr später, vielleicht sogar zehn Jahre später, sie sterben dann nicht an einer Lungenentzündung im Altenheim, sondern schlafen friedlich ein oder fallen vom Fahrrad. Und selbst, wenn wir die durchschnittliche Lebenserwartung auf 150 Jahre anheben, sterben irgendwann wieder 2.500 Menschen pro Tag. Allein in Deutschland. 

Und wo wir gerade dabei sind: Von allen Menschen, die pro Jahr in Deutschland sterben (durchschnittlich 950.000), sind bislang etwa 1 Prozent (!) sogenannte Coronatote. Und man darf wohl davon ausgehen, dass es in Wahrheit noch wesentlich weniger sind, wenn selbst LKW-Opfer, bei deren Obduktion man Virusfragmente findet, zu Coronafällen umdeklariert werden. Es sind im Jahr 2020 bislang nicht mehr Menschen an saisonalen Atemwegsinfekten gestorben als normal. Der Anteil der sogenannten Coronatoten an der Gesamtzahl der Toten ist äußerst gering, verglichen mit Krebstoten, Herzinfarkttoten, Verletzungs- und Vergiftungstoten und dergleichen.

Der schlafwandelnde Zeitgeist 

Was sagt unser Umgang mit dem Coronavirus über unsere Mentalität aus? Das scheint mir die entscheidende Frage zu sein. Denn wenn wir unsere Ängste, unsere Blindheiten, Hysterien und Konformitätssüchte nicht in den Griff kriegen, dann wird es mit der Menschheit weiter rapide bergab gehen. Schneller als durch jede Klimakatastrophe, jeden Weltkrieg und jedes Killervirus werden weitere Lockdownmaßnahmen im Verbund mit der freiwilligen Lähmung des menschlichen Lebens zum Absterben des menschlichen Lebens führen. 

Diese Freiwilligkeit ist höchst erklärungsbedürftig. Gegen staatlich verhängte Maßnahmen, die man als übertrieben erkannt hat, könnte eine Bevölkerung ja irgendwann, wenn es ihr zu bunt wird, protestieren, aufbegehren, revoltieren. Dass sie davon, von der Revolte, aber weitestmöglich entfernt ist, dass sie in Angst geeint und zu fast hundert Prozent einverstanden ist mit den irrsinnigsten Einschränkungen des Lebens, das ist schon sehr unheimlich. 

„Corona“ ist, wie alle seltsamen Entwicklungen der letzten Jahre, in erster Linie ein Zeitgeistproblem, das auf der Ebene rationalen Entscheidens, bösen Willens und politischen Versagens nur unzureichend erklärt werden kann. Denn was wir sehen, live und in Echtzeit, ist das kollektive Unbewusste bei der Arbeit, der schlafwandelnde Zeitgeist bei seinem träumerischen Zerstörungswerk. 

Ich glaube keine Sekunde lang, dass wir es mit fiesen Machenschaften finsterer Mächte zu tun haben, dass hier Weltherrschaftspläne und politische Kalküle oder wirtschaftlich-finanzielle Interessen eine nennenswerte Rolle spielen. Ich meine, natürlich will irgendjemand an einem Impfstoff verdienen, der jährlich sieben Milliarden Menschen verabreicht werden würde. Natürlich will sich ein CSU-Politiker als Krisenmanager profilieren, um seine Chance aufs Kanzleramt zu verbessern. Natürlich ist eine verunsicherte Bevölkerung fügsamer und lenkbarer.

Aber damit ist nichts erklärt. Damit ist nicht erklärt, wieso sich die Menschen in Deutschland schon vor allem Regierungshandeln wie eine verängstige Schafherde verhielten und sogar noch ein krisenlüsternes Behagen an Solidarität und Sauberkeit zur Schau trugen. Wieso sie sich bei jeder Gelegenheit mit hygienischer Herzlichkeit „Bitte bleiben Sie gesund!“ zuriefen. Aber wozu das Präteritum? Sie tun es noch immer: Sie tragen Masken (sogar da, wo sie es gar nicht müssten), sie tragen sich in Listen ein, sie tragen ihr Schicksal mit Fassung und Humor, aber sie tragen keinerlei Bedenken, dass all das womöglich vollkommen unsinnig sein könnte, dass es fatal und irreversibel zerstörerisch sein könnte. 

Noch nie war eine Bevölkerung so zweifellos überzeugt von der Richtigkeit ihrer Entscheidungen. Ja, ihrer Entscheidungen. Man wird die Konsequenzen des Corona-Irrsinns nicht allein den Politikern anlasten können. Die Menschen wollten es. Diesmal wollten sie es wirklich. 90 Prozent mindestens wollten die Menschheit in den Abgrund taumeln lassen, sie wollten nicht vorher aufwachen, wollten nicht Unbewusstes durcharbeiten, prüfen, anzweifeln, wollten nicht auf erwachsene Weise mit dem Faktum des allgegenwärtigen Todes umgehen. Sie wollten Kinder bleiben, sie wollten nicht wissen, was sie hätten wissen können, sie wollten denkfaul und feige und unmündig sein. Diesmal ist nicht Merkel schuld, nicht Trump, nicht die EU, nicht die AfD. Auch nicht Bill Gates. Die Schafe sind selbst schuld. 

Herden, Hirten, Hütehunde 

Noch schuldiger als die Schafe sind nur ihre Hütehunde. Die Mainstream-Medien sind die Treiber des Zeitgeistes. Was aber treibt die Medien? Oder wer? Wer ist der Hirte? – Nun, wenn ich mich so umsehe, würde ich sagen: Es gibt keinen Hirten, und das ist vielleicht das Problem. Die Vorstellung, die Politiker seien die Hirten, die mit Hilfe ihrer medialen Hütehunde die Herde kontrollieren, ist irrig. Die Politiker sind ebenso Getriebene wie alle andern Schafe. Sie sind höchstens sowas wie Alphatiere, falls es das bei Schafen gibt. Ich will die Herden-Analogie hier nicht überdehnen, aber unsere gegenwärtige Gesellschaft ähnelt tatsächlich einer Herde ohne Hirten, in der die Hütehunde das Sagen haben. „Das-Sagen-haben“ heißt freilich nicht, dass sie wirklich die Kontrolle hätten. Sie halten mit ihren begrenzten kognitiven Mitteln und ihrem einschüchternden Gebell eine gewisse Konformität aufrecht, sie vermeiden damit das totale Chaos, aber echte kybernetische Kompetenzen wird man von ihnen wohl kaum erwarten. Sie passen auf, dass kein Tier sich aus dem Verband löst, aber sie werden die Herde nicht planvoll und geordnet zu frischen grünen Weidegründen führen. – So, jetzt aber genug der Pastorallyrik. 

Was treibt die Medien? Das ist die alles entscheidende Frage. Wieso hatten sie von Anfang an kein Interesse an der Wahrheit? Nicht, dass die Wahrheit offen zutage gelegen hätte, aber gerade deshalb wäre es ja die Aufgabe der Journalisten, vor allem der Öffentlich-Rechtlichen, gewesen: die diffuse, erst langsam aus dem Nebel der Unwissenheit hervortretende Wahrheit von allen Seiten zu beleuchten, zu diskutieren, zu bezweifeln, den Stand der Dinge zu vermitteln, den medialen Raum für komplexe Debatten zu öffnen und alle Beiträge auszuhalten in all ihrer hypothetischen Vorläufigkeit. 

Es hätte die Stunde der Medien sein können. Die große Zeit der kühlen Beobachter, der besonnenen Analytiker, der Fachleute für kluge Fragen und diskursive Vielfalt. Die Mainstream-Journalisten aber waren sich einig, es sei die Stunde der Exekutive und vor allem die Stunde der Virologen. 

Wieso mussten sie sich binnen kürzester Frist zu dem üblichen Meinungskartell zusammenschließen, außerhalb dessen alle abweichenden Ansichten als krude, irre, umstritten und damit dann auch gleich als irgendwie rechts und extrem und verschwörungstheoretisch gelten mussten? 

Ich muss gestehen, dass ich es nicht verstehe. Es müsste für einen Fernsehjournalisten das Interessanteste und Verlockendste überhaupt sein, etwa den SPD-Politiker und Mediziner Karl Lauterbach und den SPD-Politiker und Mediziner Wolfgang Wodarg in ein Fernsehstudio zu setzen und sie ihre konträren Ansichten miteinander diskutieren zu lassen. Die Einschalt- und Mediatheken-Quoten eines Markus Lanz müssten nie gemessene Werte erreichen, wenn er den kurz vor der Heiligsprechung stehenden Christian Drosten mit dem weltweit meistzitierten Epidemiologen John Ioannidis konfrontieren würde. 

Hendrik Streeck mit Margot Käßmann ins Gespräch bringen

Offenbar liegt so etwas nicht im Bereich des Vorstellbaren. Das Maximum an ertragbarer Meinungsvielfalt scheint zu sein, den leicht unbequemen Professor Hendrik Streeck mit der Ex-Bischöfin Margot Käßmann ins Gespräch zu bringen. 

Wieso – im Ernst – gab es nie eine Sendung, in der der Minister Jens Spahn mit dem Arzt Gunter Frank, oder die Virologin Melanie Brinkmann mit dem Finanzwissenschaftler Stefan Homburg gestritten hätte? Wieso hat kein Talkshow-Moderator den seltsamen Mikrobiologen Alexander Kekulé auf den seltsamen Arzt Bodo Schiffmann treffen lassen? Wieso gab es keine Begegnung des dissidenten Ministerialbeamten Stephan Kohn mit seinem Innenminister Horst Seehofer? Von mir aus hätte sich sogar die Journalistin Düzen Tekkal mit dem Kochbuchautor Attila Hildmann duellieren können. Wäre zumindest interessant gewesen. 

Dergleichen passiert aber nicht. Eine rühmliche Ausnahme bildet der Talk im Hangar auf Servus TV. Aber den guckt leider keiner. Niemand aus meinem Bekanntenkreis hat je davon gehört. Ich glaube auch nicht, dass Plasberg, Will, Maischberger, Hayali, Illner, Kähler und wie sie alle heißen, überhaupt wissen, dass es einen Michael Fleischhacker gibt, von dem sie vielleicht etwas lernen könnten über professionelle, das heißt: unparteiische, erkenntnisfördernde Gesprächsführung. 

Fahrlässigerweise der Natur ihren Lauf gelassen  

Wie wird es weitergehen? Ich fürchte: katastrophal. Aus der Entscheidung, die Infektionskrankheit Covid-19 so zu handhaben, wie wir es tun, folgt das Eingeständnis, dass wir in früheren Zeiten offenbar immer falsch gehandelt haben, grausam, mindestens leichtfertig. Wir hätten – neu-normal gesehen – niemals, in keinem Grippejahr zuvor, einfach mal so zehntausend, zwanzigtausend Menschen sterben lassen dürfen. Nach den Maßstäben, die wir seit Corona anlegen, hätten die Regierungen in Bund und Ländern niemals zulassen dürfen, dass Menschen mit Viren in Kontakt kommen und an den dadurch ausgelösten Krankheiten sterben. Alle Verantwortungsträger, die 2013, 2015, 2017, 2018 einfach nur zugesehen haben, wie die Influenzawellen durch Deutschland fluteten und jedes Mal 20–25.000 Menschen dahinrafften, müssten – ginge es mit rechten Dingen (also mit den derzeit geltenden Maßstäben) zu – nachträglich zur Rechenschaft gezogen werden. Sie haben vermeidbare Opfer nicht vermieden, sondern unerhörter- und fahrlässigerweise der Natur ihren Lauf gelassen. 

Aber, auch wenn mir kaum etwas lieber wäre, als die ganze kopflose Politelite ihrer Ämter und Positionen enthoben zu sehen: Solch eine vorgebliche Fahrlässigkeit wäre doch der falsche Vorwurf. Man kann einen Gesundheitsminister gewiss dafür zur Verantwortung ziehen, dass er es unterlassen hat, die Produktion von Desinfektionsmitteln und Schutzmasken im eigenen Land sicherzustellen. Dass er die Hygienestandards in Pflegeheimen und Kliniken nicht verbessert. Aber man kann ihn nicht dafür belangen, dass Menschen sich während seiner Amtszeit in Gefahr begeben, einfach dadurch, dass sie ihr Leben leben und infolgedessen ihr Leben verlieren. 

Gerade sehe ich im TV, dass irgendwo eine Schule geschlossen wird, weil ein Kind positiv getestet worden ist (es ist nicht gestorben, es ist nicht krank, es gab nur ein positives Testergebnis). Ein Kamerateam berichtet. Ein Mann mit Mikro und besorgtem Gesicht steht vor einem leeren Schulgebäude. „Unser Reporter vor Ort“ gibt live seine Einschätzungen zur Lage. Wie – bitteschön – sollen wir von diesem Irrsinnslevel je wieder runterkommen? 

Die Begründungen, mit denen die derzeitigen Maßnahmen gerechtfertigt werden, müssten ja konsequenterweise auf jedes zukünftige Krankheitsgeschehen angewendet werden. Wie soll ein Politiker der Öffentlichkeit jemals wieder erklären können, dass er in diesem Jahr halt mal 5.000 Leute an der Grippe sterben lässt? Wie soll er je wieder plausibel machen können, dass Schulen, Stadien, Geschäfte, Kirchen, Kneipen ohne Einschränkungen offen bleiben, wenn in der Umgebung auch nur ein einziger Virustoter gemeldet wird? 

Wenn wir genau hinsehen – das heißt: Tests durchführen, Stichproben nehmen, Tote obduzieren –, werden wir jeden Tag, für alle Ewigkeit, irgendwelche Virustoten finden. Wir werden jeden Tag vermeidbare Todesfälle konstatieren. Und wir werden auch jeden Tag Tote finden, die nicht gestorben wären, wenn sie nicht ins Auto gestiegen wären, wenn sie nicht auf die Leiter gestiegen wären, wenn sie nicht ins Schwimmbad gegangen wären, wenn sie nicht nach Beirut gezogen wären, wenn sie nicht schwanger geworden wären, wenn sie die selbstgepflückten Pilze nicht gegessen hätten. 

Wenn wir ernsthaft das Ziel verfolgen, jeden vermeidbaren Tod – koste es, was es wolle – tatsächlich zu vermeiden, dann sind wir am Ende, dann sterben wir aus. 

Die hoffnungslosen Momente, in denen ich dieses Aussterben beinahe herbeisehne, häufen sich. 

 

Marcus J. Ludwig ist Essayist und Erzähler. Zuletzt erschien von ihm der Roman „Der Geist von Carson Cokes“ sowie „Aber ich hatte es mir schöner geträumt – Rede über Deutschland“. Der obige Text erschien zuerst im Blog des Autors: fluegel-und-pranke.de 

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Alexander Mazurek / 20.08.2020

Vor Jahren hielt ich das platonische Höhlengleichnis für ein zutreffendes, aber doch eher theoretisches Konstrukt. Bis Covid-19(84) kam, bzw. ich seine praktische Anwendung in den weltweiten Schattenspielen sah und erlebte, die seltsamen Rituale und Verkleidungen. The show goes on. Wie ist es nur möglich?

toni Keller / 20.08.2020

M. Braun hat einfach recht, wir leisten es uns jährlich gut 100.000 Kinder die so klein sind, dass sie noch im Bauch ihrer Mütter sind, dort zu töten und das weil man das doch der Allgemeinheit nicht zumuten kann sich um Gören zu kümmern, die keine so superotiomalen Startbedingungen haben, gar behindert sind und ihr Leben lang die Krankenkasse belasten, oder gar die Mütter gar zu lange aus dem Produktionsprozess fernhalten, das muss man doch verstehen! So geht die Argumentation! Legt man das über die Argumente dafür dass wir um Leute die am andern Ende des Lebens angekommen sind, kurz davor sind, in den Schoß von Mutter Erde, dem Schoß Gottes oder wie immer man das sieht, zurückzukehren, dass wir also diese Leute unter allen Umständen und wenn es unsere Wirtschaft ruiniert, noch einige Monate am leben erhalten müssen, dann fragt man sich schon ob das Schizophrenie ist. Aber egal wie man es dreht was man schmerzlich vermisst ist eine stringente Wertebasis.

Sam Lowry / 20.08.2020

Ich erinnere mich: -die Mutter einer Freundin wurde mit COPD im Endstadium plus Krankenhauskeime plus x etwa 3 Monate im Koma am Leben gehalten, bzw. nicht sterben gelassen. Die Rechnung dafür betrug etwa 100.000,00 Euro. Trotz Patientenverfügung pp. Die Ärzt weigerten sich schlicht und ergreifend. So will ich nicht enden, werde aber wahrscheinlich genauso wenig dagegen tun können wie die eben genannte Mutter einer Freundin. Deutschland ist krank, todkrank, und wird ebenfalls nur noch künstlich am Leben gehalten…

Frank Just / 20.08.2020

@Matthias Popp - Genau, wobei die Feststellung von Albert C. Denk, dass der Staat bei 200.000 vermeidbaren Toten handeln muss, nicht verkehrt ist. Daraus leitet sich nämlich unmittelbar die Frage ab ( um nur EIN Beispiel zu nennen ), wieso er bei 20.000 MRSA Toten pro Jahr(!) schon seit 30 Jahren nicht handelt, obwohl dies im Vergleich zum Corona Irrsinn mit einfachen Maßnahmen zu erreichen gewesen wäre: Verbot des Einsatzes von Reserveantibiotika in der Massentierhaltung und Verbesserung der Krankenhaushygiene. Heute ist es bereits zu spät, seit 2017 beobachten wir bereits die ersten panresistenten Keime. Damit sind wir auf dem besten Weg zurück ins 19. vorantibiotische Jahrhundert. Wohlgemerkt: Wir haben uns dieses Problem selber herangezüchtet und exakt dieselben Politiker, die heute auf dicke Corona Hose machen, haben dem tatenlos zugesehen. Die Zahl der noch zu erwartenden MRSA Todesopfer, wird die Zahl der Coronatoten um ein zigfaches übertreffen. @Herr Denk, wie erklären Sie sich diese Schieflage ?

giesemann gerhard / 20.08.2020

@M.Braun: Wem sonst soll denn mein Bauch gehören als meiner Frau? @Petra Wilhelmi: Das ist das Fick’sche Gesetz, es beschreibt alle Transportvorgänge, beispielsweise Diffusion, Osmose, Druck- und Konzentrationsgefälle etc., gucksdu wiki.

Eva-Maria Glatzle / 20.08.2020

M.Braun - danke für Ihren Beitrag.

Klaus U. Mayerhanns / 20.08.2020

Ganz großartig Herr Ludwig >>> genau das isses !!!  Vielen Dank für Ihren kritisch distanzierten Weitblick!

Rolf Kalb / 20.08.2020

Toll be- und geschrieben. Müsste man so mal in großen Zeitungen und Zeitschriften drucken, damit es die Deutschen erreicht. Aber genau das wird leider nicht passieren. Wie Sie es bereits beschrieben haben, wir haben ein Meinungskartell und das wird befeuert von den ÖR (TV, Radio, Internet) und den MSM. Warum wir das haben, das weiß ich selber nicht genau. Eine Erklärung könnte sein, dass alle einflussreichen Journalisten, links-grüne Ideologen sind. Aber auch das, kann ich mir nur schwer vorstellen. Vielmehr glaube ich, dass dieses Meinungskartell systeminhärent ist. Das heißt, es existiert die Erwartung, die etablierte Meinung öffentlich als Journalist zu vertreten. Vertritt man diese Meinung nicht, hat man keine berufliche Zukunft mehr. Weicht man von der etablierten Meinung ab, dann kommt direkt ein sogenannter Shitstorm. Zwar nur von ein paar wenigen, aber dies wird als Meinung der Masse gewertet. Das lesen dann wiederum andere und wollen konform sein, zu der Gruppe gehören und nehmen daher ebenfalls diese Meinung an. Im Ergebnis erreicht den Normalo-Bürger daher gar keine abweichende Meinung mehr. Er ist in der Blase gefangen, ohne es zu wissen. Alles scheint, wie ein nicht zu durchbrechender Teufelskreis zu sein. Und die Politiker tragen teilweise zu dem Meinungskartell bei und teilweise folgen sie nur der Herdenmeinung, um eine politische Zukunft zu haben.

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