Ausgezeichnet, Herr Steinhöfel! Dranbleiben am Esox und Petri Heil!
Immer nur PLANdemie- und Klimakatastrophenberichterstattung. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir im Moment nichts wichtiger ist, als das Projekt “Boddenhecht”.
Die einen kommen aus Berlin und angeln als Freizeitvergnügen, mit teurer Ausrüstung und Angelguide. Die anderen fahren mit ihren Kuttern bei Wind und Wetter raus, weil sie Fischer sind. Ich bin auch für Fangquoten, und den Schutz der Fischbestände. Aber ich stehe auf Seiten der Fischer. Nicht jeder möchte gerne zum Angelguide für die “reichen Pinkel” aus Berlin werden.
Herr Gau scheint wirklich ein GAU zu sein. Vielleicht gibt es eine Verbindung zwischen Gau und Backhaus. Wäre nicht das erste mal und auch nicht das letzte. Aber wenn dies zuträfe und hoch genug aufgehängt würde, könnte ein Rücktritt daraus werden, sozusagen “rückgängig machen”. Vielleicht schaut da ja mal jemand drauf der die Meschpoche kennt!
TEIL 2: Bei 15 Jahren macht das zusammen grob 2,2 Tonnen Hecht (150 kg x 15 Jahre). Ich habe als Guide, mit meinen Gästen, damit in 15 Jahren so viel Hecht entnommen, wie dieser Fischer an einem Tag!!!! Jetzt zum Geld. Bei einer Tagesangeltour (meist 2 bis 4 Gäste) geben die Gäste im Schnitt 600 €/Tag aus. Dazu zählt das Angelguiding, Essen, Unterkunft, Anreise, Angelkarten .. Das Geld bleibt in der Region und oft/meist finden die Touren in der Nebensaison statt. 600 € x 70 Angeltage = 42.000 €. Das machte in 15 Jahren über 600.000 € und das für 2,2 Tonnen Hecht! Damit bringt ein!!!! kg Hecht über 250 €!!!!!! der Region. Ein Fischer bekommt 1,5 € bis 2 € pro Kg Hecht und wie viel in der Region bleibt, hängt vom Verkauf ab. Und als Letztes! Der aktuelle Bestand steht auf der Kippe. Wenn man jetzt 1 Tonne entnimmt ist das bei weitem schlimmer, als die Entnahme von 2 Tonnen, bei einem gesunden Bestand. Das ist nicht wissenschaftlich aber meine Meinung. Fischer und Angler stehen in der Pflicht! Quoten, Fangbegrenzung, Schonzeiten und Regelung der Kormoranbestände müssen schnellst möglich überarbeitet werden! Ansonsten wird sich der Hechtbestand weiter verschlechtern.. Ich kann kotzen wenn ich diesen Raubbau sehe ..
Bei aller berechtigter Kritik erinnert mich das Vorgehen Steinhöfels - volle Namensnennung des Fischers - an seine Zeit bei den Privatsendern. Muss ein Pranger wirklich sein? Ist das presserechtlich überhaupt zulässig?
TEIL 1: Lieber Herr Wagner, Sie haben Recht mit dem Schulz-Artikel :) Wichtiger scheint mir, dass man Herrn Schulz sowas zutraut. Aber das war ohnehin nur eine Passage colorandi causa. Eben ging mir diese Nachricht eines örtlichen Angelguides zu, die ich ungedingt noch hier bekanntmachen wollte: “Jetzt muß ich mich auch mal dazu äußern. Ohne Quote können die Fischer machen was sie wollen, das ist Ihr gute Recht. Das dieses nicht mehr geht muss jedem klar sein und die Bestände sind im Keller!! Ich möchte jetzt mal Zahlen frei geben, die Ihr gerne weiter leiten/teilen könnt. Dieser Fischer hier hat ca. 50 Kisten a 15 kg Hecht zu stehen. Diese grob 750 kg Hecht bringen Ihm etwa 1000 € bis 1500 €. Ich möchte auch noch mal ins Jahr 2013 als Vergleichszahl für meine Rechnung. Im Mai 2013 fand ein “Superraubbau“ des Hechtbestandes statt. Alleine aus dem Schaproder Bodden + Kubitzer Bodden wurden 20..30 Tonnen (von mir geschätzt) entnommen. Ich konnte über Wochen miterleben, was in Schaprode abging. Ein Fischer alleine hat an nur einem! Tag, 2,2 Tonnen Hechte gelöscht. Er bekam dafür grob 3000 €. Jeder der Geld verdienen will/muss würde das machen, ich auch. Damals gingen die Hechte meist nach Polen und Russland. D.H einen Mehrwert (für die Wirtschaft MV) gab es nicht. SOOOOO und jetzt hört Euch das genau an!!!!! Hier meine Rechnung als Angelguide!! In den letzten 15 Jahren (2004 bis 2019) habe ich grob 70 Hechtangeltouren pro Jahr gefahren. Im Schnitt sind dabei pro Jahr etwa 50 Hechte von meinen Gästen entnommen worden. Viele Gäste wollen nur einen schönen Hecht fangen. Manche Gäste nehmen auch mal einen Hecht mit. Ab und zu kommen 1..2.. Barsche und selten ein Zander dazu. Die lasse ich außen vor, da bei mir hauptsächlich auf Hecht gefischt wird. Bei einem Durchschnittsgewicht von grob 3 kg, sind das etwa 150 kg Hecht die bei mir pro Jahr von Bord gehen.
Schnelle Geld winkt. Leider stehen die Ostseefischer in MV, trotz berechtigter Kritik zu diesem Vorfall, unter enormen finanziellen Druck. Vermutlich wird das Fischereihandwerk an Deutschlands Küsten durch die EU-Politik aussterben. Man kann von Fischerei nicht mehr leben. Als Gegenwert Angeltourismus über den grünen Klee zu loben, macht den Niedergang des Fischereihandwerks nicht besser.
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