Gunnar Heinsohn / 04.08.2021 / 16:00 / Foto: Achgut.com / 20 / Seite ausdrucken

Weiße Gefahr?

„Terror für weiße Vormacht [White Supremacy] liefert heute die tödlichste Bedrohung für die Heimat, nicht ISIS oder Al Qaida". Präsident Biden persönlich informiert am 1. Juni 2021 die Menschheit über diese Gefahr aus Amerika.

Zwischen 1492 (Hispaniola) und 1899 (Kuwait) erobern „Weiße“ knapp 90 Prozent der irdischen Landfläche von 135 Millionen Quadratkilometern (ohne Antarktis). Das Beschießen, Verdrängen und Ausmorden dürfte in ungezählten Sprachen Schreckensschreie vor einer „weißen Gefahr“ provoziert haben.

1914 beginnen „Weiße“ ihr letztes Rasen, an dessen 1945er Ende 28 Millionen Jünglinge gefallen sind. Zusätzlich sterben vierzig Millionen in Holocaust, Gulags, Bombenhageln und Vertreibungen.

Die zehn Millionen Gefallenen des Ersten Weltkriegs kommen aus den demografischen Portokassen. Nur Frankreich stirbt bereits aus der Substanz, weil einzige Söhne umkommen und ihre Familien im Vaterstamm erlöschen.

Noch 1914 sind von 1.000 Männern im besten Kampfalter (15–29 Jahre) mindestens 360 „weiß“. An der Weltbevölkerung stellen sie nur 32 Prozent, aber die extremen Kinderzahlen seit Bestrafung der Geburtenkontrolle im 15. Jahrhundert überhöhen ihren Jugendanteil. Hinzu kommen die besten Waffen aus Unternehmen, die ständig tödlicheres Material liefern, um im Wettbewerb zu bestehen. Fürchten müssen „Weiße“ deshalb nur andere „Weiße“. Allerdings signalisiert Japan mit dem Versenken der russischen Flotte schon 1905, dass noch ganz andere Könner auf die Bühne streben. 2020 stehen acht der global zehn patentstärksten Firmen in Ostasien.

Zwischen 2021 und 2035 kommen von global 1.000 Jungmännern (15–29 Jahre) nicht mehr 360, sondern nur noch 90 aus „weißen“ Territorien. Deren Anteil an der Weltbevölkerung ist zwar nur auf 13 Prozent gefallen, aber ihre minimalen Geburtenraten drücken das Jugendsegment weit darunter. Ohne mitgezählte Minderheiten bleiben von den 90 allerdings nur 60. So gibt es unter 31 Millionen US-Jungen unter 15 nur 16 Millionen Whites. Gegen die 80 Millionen Gleichaltrigen in Karibik und Lateinamerika nebst 15 Millionen Hispanics und Blacks daheim liegen sie 1:6 zurück.

In Europa mit Migrantenanteilen bis zu 40 Prozent sind „Weiße“ kaum häufiger als in Nordamerika. Doch hat die EU 2020 – neben 10 Millionen aus der Zuwanderung – nur noch 25 Millionen alteingeborene Söhne unter 15 Jahren. Afrika und die arabische Welt sind im selben Segment mit 325 Millionen dreizehnmal stärker.

„Weiße“ stellen also nur noch 60 von global 1.000 Nachwachsenden – ein Sechstel ihres Anteils von 1914. Da ihre Söhne als einzige Jungen oder Kinder aufwachsen, wird Pazifismus zum Normalfall. Ihr US-Teil – zu 71 Prozent untauglich fürs Militär – gehört zur ältesten Ethnie mit 44 Jahren Durchschnittsalter. Ihre Schrecklichkeit besteht vor allem in phantasiereichen Aufführungen ihrer Whiteness als einem – gemäß Critical Race Theory – kaum heilbaren Geburtsmakel. Am liebsten tragen sie dabei das schwarze Tuch von Antifa oder schlüpfen in die Gewänder von Black Lives Matter.

Wer zweitklassig wird und schwerleibig altert, versetzt niemanden in Schrecken. Einen echten „weißen“ Teufel würde man ja nicht rund um die Uhr beleidigen. Und doch gibt es Angst. Die einst ganze Kontinente aus Steinzeit und Feudalismus holten, haben ja nicht nur geherrscht, sondern auch versorgt. Die sich jetzt als Abrissbirne der westlichen Zivilisation gerieren, wollen vor allem das quälende Geräusch übertönen, das ihr Abrutschen begleitet. Sie spüren, dass sie am Ende ohne Schutz sein werden, denn die überlebensfähigen Kompetenzfestungen werden sie nicht hereinlassen.

 

Gunnar Heinsohn (* 1943; heinsohn-gunnar.eu) hat von 1993 bis 2009 an der Universität Bremen Europas erstes Institut für Genozid-Forschung geleitet. Am NATO Defense College (NDC) in Rom hat er 2011 die Kriegsdemografie eingeführt und bis 2020 gelehrt.

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PALLA Manfred / 04.08.2021

+ + + ENT-Kalken, entkalken, usw. . ., also “an-Bräunen” ist schon lange meine Devise - “QUARK-farbene” Beine und Arme im “JULI” bei jungen Frauen etc. lassen mich zunehmend den Kopf schütteln - GEFAHR durch Vitamin-D-Mangel - gleich Schwächung des IMMUN-Systems etc. pp. - + + +  habe kürzlich “USA” auf Wiki “studiert” - einfach irre: “50” Millionen mehr Einwohner innert der letzten “20” Jahre - seit 1945 war das quasi die Regel - um 1800 kamen die “Weissen” (BleichGesichter) gerade mal auf “5” Mio. !?!  ;-)

Heribert Glumener / 04.08.2021

Inschrift am Grabmal des Unbekannten Alten Weißen Mannes in Duisburg-Marxloh: “The equality of the races means no more white faces” (den genauen Standort des Grabmals verrate ich nicht, denn es soll ebenso wenig eine Wallfahrtsstätte für vernunftbegabte konservative Nostalgiker wie ein Ziel der Zerstörungswut von SA-ntifa-Dumpfbacken sein).

Kim Loewe / 04.08.2021

Wie schön wäre die Presse, wenn sie auch so faktenbasiert wäre wie die Heinsohn-Artikel! Die Weißen sind auf dem Weg auszusterben und sollten in die Liste der bedrohten Tierarten aufgenommen werden.

A. Ostrovsky / 04.08.2021

@Kurt Müller : Was glauben Sie eigentlich, warum es in Dunkeldeutschland so dunkel ist? Weil der Ossi sich selbst den Strom vom Mund abspart, die Erasco-Suppen ungewärmt löffelt, UM DIE WELT ZU RETTEN. Soweit er sogar Kinder hat, gibt er diese Eigenschaft sogar an sie weiter, damit auch in kommenden Jahrzehnten die Welt hell erstrahlt, nur nicht in Dunkeldeutschland. Der Dunkeldeutsche schämt sich seiner weißen Haut, deshalb sitzt er lieber im Dunkeln und erzählt von Walter Ulbricht und dem Urlaub am Balaton. Es ist eine Stimme aus dem Dunkeln, aus Dunkeldeutschland und niemand kann erkennen, ob sie einem weißen alten Mann gehört, außer wenn man selbst früher mit Walter Ulbricht am Balaton Urlaub gemacht hat. SIND SIE ETWA SO EINER? Wer in seiner Fibel das Bild mit den vielen bunten Kindern rings um die Erdkugel hatte, ist verloren für die Welt. Er wird immer für das Wohl der Kinder in Ost- und West-Afrika leben und arbeiten und wird sich selbst nichts gönnen. Er nennt das Solidarität, weil ihm damals die alten Frauen von der “Volkssolidarität”, die entweder schon gestorben sind, oder jetzt für die Zeugen Jehovas von Haus zu Haus gehen, das Märchen von der Solidarität erzählt haben. Und er wusste ja nichts von der Welt, deshalb hat er es geglaubt. Die Feinde der bösen alten weißen Männer in der Ostzone, sind ALLE im Westen aufgewachsen, manche mit einem silbernen Löffel im Mund, aber alle mit einer kulturmarxistischen Verblödung vom Feisten. Die wollen Solidarität mit den bunten Menschen, die rings um die Weltkugel tanzen, aber doch nicht mit dem Ossi, dem Nazi, und seiner blonden Tochter, die mit Zöpfen. Die werfen mit Wasserflaschen und Teddys und sonst können die NICHTS! Glauben Sie denn wirklich, die hätten einen Plan? Was, wenn die gar keinen Plan haben???

Elias Schwarz / 04.08.2021

Und die größte Gefahr, die von dem alten, weißen, heterosexuellen Mann kommt, besteht darin, daß er all diesen Minderheitsspinner erlaubt hat, das erreicht zu haben, was wir heute erleben.

Boris Kotchoubey / 04.08.2021

Das Problem mit den Weißen ist, dass sie nicht mehr zu Sklaven gemacht werden können. Selbst in Russland, wo die Sklaverei (für Weiße!) erst vor 160 Jahren abgeschaft wurde. Wenn sie aber keine Sklaven werden können, dann wozu sind sie überhaupt? Materielle Werte Herstellen? Das machen Chinesen besser und billiger? Geistige Werte, Kultur? Wie bitte? Wenn man heute das Wort Kultur hört, braucht man keine Pistole; ein paar Lockdowns reicht, um den Begriff Kultur vollständig auszutilgen. Also die Welt von morgen: Eine vorwiegend (aber nicht ausschließlich) weiße Elite aus Multimilliardären und ihrer Bedienung, etwa 50 Millionen Menschen + 1,5 Milliarden chinesische Sklaven, die für diese Elite alles Notwendige herstellen. Punkt. Alle anderen können weggeimpft werden.

Kurt Müller / 04.08.2021

Das ist ja erst recht ein Argument dafür, dass sich alte, weiße, heterosexuelle Männer nicht um die Folgen der allgegenwärtigen Misswirtschaft, Korruption und Unfähigkeit in den verschiedensten Gesellschaften kümmern brauchen oder an irgendwas Schuld sind. Sollen doch diejenigen, die die vielen Kinder in die Welt setzen, sich nun auch um deren Versorgung mit Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser, Frieden, Recht, Ordnung, Sicherheit, Kultur, Bildung und Gesundheit kümmern und entsprechende Systeme entwickeln, die das nachhaltig und dauerhaft ermöglichen. Wohl denn, ihr vielen klugen Menschen in Politik, Medien, NGOs, Verlagen und Demokratie-Organisationen - nun kümmert euch und löst diese Probleme. Wie wäre es mit Gender-Sprache? Davon kann man bestimmt die landwirtschaftlichen Erträge in der dritten Welt erhöhen. Macht doch selber mal was und fordert nicht immer nur die anderen auf. Es gibt ja viel zu tun. Ich bin gespannt, wie ihr das machen werdet. Denkt bloß nicht, dass nun der alte, weiße, fleißige, naturwissenschaftlich-technisch gebildete und rechtschaffene Ossi mit seiner protestantischen Proletarier-Mentalität, seit 1990 ausgelacht und verspottet, nun sämtliche Schwindler, Versager und Dünnbrettbohrer hierzulande und von sonstwo aus der Welt retten wird. Sie müssen sich schon selber um die von Ihnen verzapften Probleme kümmern.

A. Ostrovsky / 04.08.2021

@F. Hoffmann : Biden würde doch nicht auf die Idee kommen, dass er weiß ist.

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