Oliver Marc Hartwich, Gastautor / 15.06.2009 / 03:01 / 0 / Seite ausdrucken

Was darf die Satire in Australien?

“Was darf die Satire? Alles.” Jedenfalls war Kurt Tucholsky dieser Ansicht. Der australische Premierminister Kevin Rudd und die öffentlich-rechtliche ABC sehen das anders. Sie haben die Satiresendung The Chaser heftig kritisiert, sie für zwei Wochen aus dem Programm genommen und die Leiterin des ABC-Kulturressorts strafversetzt.

Auslöser dafür war ein Sketch, in dem sich The Chaser über schwer kranke Kinder lustig zu machen schien. Das war mit Sicherheit keine Sternstunde des Fernsehens, aber rechtfertigt dies die Intervention des Regierungschefs? Und sollten sich nicht gerade offene Gesellschaften durch einen gelasseneren Umgang auch mit Geschmacklosigkeiten auszeichnen?

Ein paar Gedanken dazu heute in der in Brisbane erscheinenden Zeitung “The Courier Mail”:

Hands that rock the cradle

You have to ask yourself what is funnier: a mediocre sketch on a national TV show, or the political scandal that this allegedly tasteless satire has triggered?

When the Prime Minister deems it necessary to comment on The Chaser, and the ABC then demotes its head of arts, you may wonder whether they might not have more pressing problems to contemplate.

Admittedly, most people are not going to find anything funny about a sketch with references to terminally ill children. In fact, many may find this gross, stupid and substandard. However, there is a magic weapon in the hands of TV audiences, and it is called a remote control. It’s very effective, I have tried it myself. In the blink of an eye you can switch channels – or even switch off your TV altogether. Problem solved.

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