Diese diskursiven Immunisierungsstrategien, welche a priori jede sachliche Auseinandersetzung nicht nur im Keim ersticken, sondern gleich unmöglich machen, benutzen bezeichnenderweise gerade solche Leute gerne, die sich Moral auf die Fahnen geschrieben haben. Diskurse sind aber ohnehin keine Wirklichkeit, sind Denkkonstrukte. Nehmen wir den konkreten Fall vor einige Tagen in Duisburg-Marxloh oder überhaupt diese Situation dort. Da wohnen einige Leute, welche von diesen Moralisten beschützt werden, die diesen selbst aber ganz offenkundig feindlich und ablehnend gegenüberstehen. Statt sich mit solche Fakten auseinanderzusetzen, greift man die Kritiker dieser an. Kant hat in seiner Moralphilosophie diese bekanntlich sehr differenziert aufgearbeitet und dabei auch die Folgen einer “guten Tat” analysiert oder den befriedigten Egoismus, welcher z.B. im Helfersyndrom zum tragen kommt oder einzig einem Gott zu gefallen. Aber das sprengt natürlich diesen Rahmen. Von dogmatisch-kategorischen Aussagen ist es dann nur noch ein Schritt hin, diese Aussagen in normative Form zu kleiden. Wir kennen das aus der Wissenschaft, wo soziologische Normen aus Ideologien entwickelt werden und entgegengesetzte mathematisch-logisch. Wenn es eindimensionale Normen für das Denken gibt, muss es auch solche für das Handeln geben und genau darin versinkt der offene Horizont, welcher für Theorie und Praxis wichtig ist!
Herr Klaus Rocholl hat den ersten Gedanken, der mir beim Lesen des Artikels in den Sinn kam, bestens zusammengefasst.
@Horngacher Ein selbsternannter “Gutmensch” ist kein guter Mensch sondern jemand mit manichäischen Weltbild in dem er sich selber zum Guten und alle anderen zum Bösen erklärt.
Argumente abzuwägen scheitert oft am IQ. Gegen Wortwahl oder Personen reicht der dB-Wert.
So geht Framing heute: Strategiepapier für Demokratie eines NRW SPD Bürgermeisters ” So können wir Hand in Hand Antidemokraten die Stirn zu bieten. Die verschiedenen Aktivitäten und Initiativen für Demokratie der Stadtgesellschaft sollten miteinander vernetzt und es sollten neue Aktionsformen entwickelt werden. Dazu wäre es sinnvoll, interessierte Akteure einzuladen, um ein Strategiepapier für Demokratie zu entwickeln. Es gehrt darum, sich gegen Diskriminierung, Fremdenangst und Fremdenfeindlichkeit zu stemmen. Dafür muss uns allen jedes demokratische Mittel recht sein. Ich weiß, dass wir auf einem guten Weg sind. Das darf uns aber nie daran hindern, für die Werte unserer Demokratie zu arbeiten.” SPD und Demokratie ? Warum denke ich da an Thüringen ? Was sind Antidemokraten ? Regierungskritiker ? Menschen die die Einhaltung von Gesetzen fordern ? Menschen die das Grundgesetz achten ?
@ Frank Horngacher : unter “Gutmensch” verstehe ich Menschen, die ( zumindest wohl sehr viele von ihnen ) es gut meinen, aber nicht sehen (wollen), dass ihr “Gutes” leider sehr viel mehr Schlechtes und Destruktives hervorbringt/ schafft , als sie sich vorstellen wollenkönnen . (“Der Geist, der stets das Gute will und stets das Böse schafft…”, oder so. teuflisch halt, auch wenn viele naiv = gutgläubig sind.) Was soll denn z.B. am “Recht auf globale Migration” (regulated and orderly ?) so viel besser sein, als es ein Recht auf Heimat bzw. das Recht, in seinem Herkunftsland leben zu können ,wäre ? Und BITTE, verraten Sie uns, woran Sie “Hass, Hetze, Verleumdungen, Beleidigungen und Rassismus derer festmachen, die sie offenbar nicht so “gut” finden .
Orwells großer Bruder beobachtet eben scharf was abgeht. Er und die Seinen fahren auf Sicht; ich vermute, das Prinzip heißt learning by doing.
Es ist schlimm, was sich hier in D auf allen Gebieten des Zusammenlebens breit gemacht hat - eine Katastrophe, die sich vielleicht nicht mehr eindämmen läßt. Ich verorte dies besonders an der staalichen Führung und den ihr hörigen Medien, die einer Person der ehemaligen DDR hinterher laufen. Daher hoffe ich, daß noch viel mehr kritischer Artikel wie es dieser sehr gute Beitrag darstellt, geschrieben und auch in der überregionalen Presse veröffentlicht werden - auf das glorreiche Staatsfernsehen dürfen wir nicht hoffen. Ich bin 77 Jahre alt und mich wird die langfristige Zukunft meines Heimatlandes nicht mehr belasten, daher können mich die moralisierenden Eliten samt dem politischen Schrotthaufen, der zurzeit noch das Sagen hat, mal kreuz und quer an der Mäse bölken.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.