Untertäniges Demonstrieren, gibt es das? Ja, in Diktaturen. Befohlener Nonkonformismus, ist der noch nonkonformistisch? Jugendlicher Ungehorsam dürfte sich demnächst dergestalt äußern, dass Schüler verlangen, Freitags wieder unterrichtet zu werden. Dieses Recht sollten sie einfordern. Auch wenn sie dann Schule, Lehrerschaft, Regierung, Elternschaft und die heilige Kirche gegen sich hätten. „Schüler für Unterricht“ könnte die Parole lauten. Oder „Rückkehr zur Vernunft“, oder „Recht auf Bildung“. Oder „Wir sind nicht eure Marionetten“. Oder „Macht eure linksgrünen Projekte allein, uns ist dafür die Zeit zu schade“. Oder „Nichtbefolgung einer linksgrünen Klimadoktrin“. Oder „Lästert dem grünen Klimagott“, wir treten aus“. Manchmal wünschte man sich eine wahrhaft rebellische Jugend.
Eine vielleicht angemessene Definition von Vernunft: “Vernunft ist das, was über Instinkte, Wünsche, Neigungen und Impulse hinausgeht und diese steuert. Vernunft schaut in die Vergangenheit und in die Zukunft. Vernunft blickt um die Ecke und beurteilt Absichten, Motivationen und Konsequenzen von Handeln.” Die Folgen von Abwesenheit der Vernunft lassen sich daraus ableiten. Ideologien, Massenbewegungen und falsche Heilige werden immer mit der Vernunft kollidieren. Vernunft ist anstrengend, zum Glück oder leider.
Hat die lieben Kleinen mal einer gefragt, ob sie auch schon einen Plan haben, wie sie ihre eigene Zukunft so in vielleicht 30 Jahren sehen. Nur mal so. Könnte ja sein, wir haben keinen Bock mehr, die Sch.. grade noch so auszubügeln, wenn es demnächst wieder brenzlig wird. Steuern für´s Atmen zahlen wir Alte auch nicht mehr all zu lange. Ich würde mal als kleinen Gruß auf den Weg zu FFF sagen: F..k you and Good luck.
Hmmm…, eine Schule in Dortmund hat beschlossen mit dem “Jungvolk” und der “Hitlerjugend” eine Kooperation einzugehen, denn schließlich geht es beiden Einrichtungen um die Jugend und ihre Zukunft und um eine sinnvolle Ergänzung der Erziehung von Körper und Geist.
Der Anspruch des Staates auf Durchsetzung der Schulpflicht steht und fällt mit der Einhaltung des Neutralitätsprinzips. Die Einrichtungen des Staates gehören allen und werden von allen finanziert. Wer diese Institutionen für eine politische Denkrichtung exklusiv in Anspruch nimmt (und sei es auch nur, weil er eine Mehrheit in schulischen Gremien organisiert), zerstört bewusst das Gemeinwesen, steht außerhalb des gesellschaftlichen Konsens, der den Staat zusammenhält. Die Demokratie findet ihre Schranken eben auch am Minderheitenrecht (wobei hier nicht ausgemacht ist, dass die Mehrheit eine solchen Missbrauch der Schulpflicht billigt) und im Rechtsstaatsprinzip. Die Mehrheit hat nicht das Recht zum Umsturz, zur Alleinherrschaft; ihre Möglichkeiten sind ganz bewusst begrenzt. In der Akzeptanz dieser Beschränkung liegt die Trennung zu radikalen politischen oder religiösen Strömungen. Wie ungeniert Lehrer diese Grenzen missachten, wirft ein bezeichnendes Licht auf das Bildungsniveau der Lehrkräfte: Sie haben keinen Schimmer in welchem politisch und rechtlichen Rahmen sie sich bewegen. Man kann ihnen nicht einmal politische Provokation oder revolutionären Geist vorwerfenen, denn da ist nur Leere: Sie begreifen den Regelbruch, das Tabu nicht einmal. Diese Paarung aus Dummheit (mit Wissensanspruch), religiösem Eifer und Intoleranz ist (wieder) prägend für die heutige deutsche Linke. Die Tatenlosigkeit der Landesregierung ist ein Skandal. Leider gibt es noch keine Strafnormen, die die Nichtdurchsetzung des Neutralitäsprinzips hart ahnden. Das wäre ein Thema für ein Wahlprogramm. Lehrer und Minister, die (auch) ihre Pensionen verlieren, sind artig(er).
Wir müssen doch gar nicht bis ins Holozän zurückgehen. Ich versuche immer sinnlos mit historischen Tatsachen gegen den Irrsinn anzugehen. Zum Beispiel die 1430er Jahre. 10 Jahre ewig lange Winter und warme Sommer mit Dauerregen. Ernten im Eimer, Hungersnot, Schädlinge ohne Ende, Krankheiten und Seuchen. Wölfe wanderten ein und damals waren die noch nicht so beliebt wie heute. Die üblichen Verdächtigen wie Juden und Hexen wurden ermordet. Und das alles ohne unverantwortliche Dieselfahrer, Zufall eben. Oder nehmen wir die Kimbern und Teutonen, die 100 v.Chr. fast Rom erobert hatten. Die kamen aus Jütland und hatten sich nicht aus Rauflust gen Süden auf die Socken gemacht, sondern weil sie am Verhungern waren. Missernten, Sturmfluten, Klimawandel(!), genaues weiß man nicht aber es waren nicht ihre Verbrennungsmotoren Schuld! Ist aber alles sinnlos, auch das relativiert für die Jünger der Jungfrau Greta nichts.
Und die Universitäten beklagen sich, dass Abiturienten keine Hochschulreife mehr hätten. Es würde an für ein Studium grundlegendem Wissen fehlen. Ob da ein Zusammenhang besteht?
Mir fiel auf, dass eine Monstranz noch fehlt, so etwas wie ein mit Blättern verzierter Globus an einer Bambustange. Der Globusträgerin stünde ein weiter, natürlich nicht brokatverzierter, Mantel aus Leinen gut zu Gesicht. In der interkonfessionellen Glaubensgemeinschaft von Taizé könnte studiert werden, wie man sich zu Boden kniet und dabei etwas aufrollt, also ganz klein und demütig macht, passende Ideen für Gesänge gibt es dort auch. Das Ganze in den Schulen unter Religionsunterricht, der natürlich, wie gehabt, abgewählt werden kann, am besten für mehr Unterricht in Naturwissenschaften. Mich graust vor der Ahnung, dass diese Jünger(Innen) einst D übernehmen und vollständig naturalisieren, also abwirtschaften könnten. Eine passende europäische Diktatorin haben sie schon gefunden mit dem Wesenszug, den Diktatoren brauchen: Etwas zwischen Starrköpfigkeit und Obsession. Jugend will mehr schulfrei und Religion, wer hätte das gedacht?
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