“im 1980 noch armen Japan” - was ist die Definition von “arm”? Das war der Anfang der japanischen “Bubble Economy” . Im Jahr 1990 waren “fast zwei Drittel des gesamten Weltimmobilienwertes in der Tokyoter City konzentriert” (Wikipedia). Den haushohen Unterschied im Stellenwert, der Bildung zugemessen wird, kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen.
Bereits Anfang der 1970er Jahre hatte ich in den Semesterferien einen Reparatur- und Aussortierungs-Job in einer Garage. Ich hatte kleine, japanische Transistorradios zu checken und möglichst zu reparieren. Vergleichbare Radios aus deutscher Produktion gab es nicht. Schon damals hätten deutsche Politiker und Unternehmen erkennen müssen, dass sich da in Fernost etwas zusammenbraut, was den hiesigen Unternehmen irgendwann das Wasser abgräbt. So kam es dann ja auch: Japan kopierte unsere Produkte und verbesserte sie. Gefolgt von Korea, dann China. War und ist D ein Schlafmützenland?
Na, das hat doch wohl nicht etwas doch ein wenig mit den Genen oder gar dem R-Wort zu tun…? Gegen solche Vergleiche brauchen wir schnell weitere Beauftragte. Dann gibt es auch keine Überlegenheit der Asiaten mehr und alles wird gut.
Wir werden gegenüber den Asiaten weiter an Boden verlieren. Grundsätze der Erziehung in Asien sind Disziplin und Leistungsbereitschaft und der Wille der Eltern, das Kinder in der Hierarchie aufsteigen. Diesen erzieherischen Pfad haben die westlichen Demokratien schon lange verlassen. Individualisierung und Selbstverwirklichung sind die Rahmenparameter von Erziehung. Das allgemeine Bildungsniveau wird herunter gezogen, Studiengänge eröffnet, die zielsicher in die staatliche Alimentation führen, während MINT und Mathematik zurückgehen. Der dringend erforderliche Nachwuchs im IT Bereich kann nicht gedeckt werden und so verliert Europa und Deutschland den Anschluss, der nicht durch Green Card gedeckt werden kann, da andere Länder bessere Rahmenbedingungen bilden. Migration ist ebenfalls keine Lösung, da die geschenkten Kinder aus bildungsfernen Kulturen eher das Niveau weiter herunterziehen, als zu Innovation zu führen. Industrie 4.0 braucht hochqualifizierte IT Spezialisten. Ein geschenkter Bachelor sichert keinen Fortschritt. Selbst wenn eine Bildungswende einsetzen würde, der bereits entstandene Schaden wirkt für die nächsten Generationen.
Asian Lives Matters.
Könnte der Grund für die Veränderungen in den Bildungsrangfolgen nicht eher dem Niedergang unserer gesellschaftlichen Werte und dem damit einhergehenden Verfall unseres Bildungssystems geschuldet sein?
Das Problem des Westens ist einfach zu benennen. Leugnung der Realität. Statt in pseudoreligiösen Wunschbildern zu zerfließen müssten die betroffenen Länder Bildung, Fleiß und Leistungseliten fördern. Konsequent, zielgerichtet und so wie es in diesem Rahmen möglich ist fair und human. Solange wir uns mit unzähligen gefühlten Geschlechtern und anderem fragwürdigem Brimborium abgeben, fallen wir immer weiter zurück und die Realität wird uns schlimmer einholen, als es sich die selbstgerechten Selbstzerstörer in ihren schlimmsten Gretaträumen vorstellen können.
Im Gebiet in Mathe, trotz Mathe-Unterricht, richtig gut zu sein, muss man Naturtalent sein oder ein förderndes Elternhaus haben. Es gibt sie zwar, die funktionale, dreidimensional erfahrbare Methodik für die Entwicklung des mathematischen Denkens, ich darf aber vermuten, selbst Prof. Heinsohn hat allenfalls entfernt von ihr gehört. Deren Anwendung gilt Linken und Rechten gleichsam als verdächtig und wird stets mit Walldorf gleichgesetzt. Dabei ist sie das Gegenteil. Nennt sich Montessori. Gerät aber in Vergessenheit, denn Mathe ist Linken ein Dorn im Auge und kann weg.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.