Ich bin völlig begeistert vom Internetangebot Unicefs zum G-8-Gipfel: “Stell Deinen eigenen Demonstranten zusammen und sag Deine Meinung zum G-8-Gipfel in Heiligendamm”. Den virtuellen Demo-Ken kann man ausschließlich im zeitlosen Black-Block-Stil anziehen, dafür sind einem bei Namen und Forderung auf dem Schild keine Grenzen gesetzt. So fordert “Bushficker” prägnant: “Kapitalismus abschaffen”, “Horst2” zeigt dialektisches Geschichtsverständnis: “bush go home, we don’t want a second hitler!”, “janakämpft” ruft schlechtgelaunt auf: “Kämpft gegen Armut !!! Und gegen Busch” - zwei Forderungen, denen ich mich anschließen möchte, auch wenn ich nicht weiß, was die G8 mit meiner Abneigung gegen nutzlose Körperbehaarung zu tun haben. A propos: Die virtuellen Demonstranten, deren Body-Mass-Index eine andere UN-Körperschaft, die WHO, alarmieren müsste, sind auch bei wochenlangem Einsatz völlig geruchsneutral - toll! Immerhin finanziert sich die Unicef nur zu zwei Dritteln durch “freiwillige Regierungsbeiträge”. Dieses praktische G-8-Beschimpfungstool wird also von den beschimpften mehrheitlich finanziert. Das ist die offene Gesellschaft, in der zu leben ich als Privileg empfinde!