In der Juni-Ausgabe von Cicero beklagten Aktivisten der neuen Männerbewegung eine offensive Feminisierung der Gesellschaft, zum Nachteil der Männer. Die Publizistin Thea Dorn hält das für Etikettenschwindel. Denn in Wahrheit seien die männlichen Machtdomänen intakt.
Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm…“ Mein Großvater sang mir das Fallersleben-Liedchen vor, wenn er mich in meinem Buggy – damals noch „Sportwagen“ genannt – durch die rheinland-pfälzische Natur schob. Sobald ich den Text zu begreifen begann, hielt ich Ausschau nach dem Männlein. Und war enttäuscht, es nie zu Gesicht zu bekommen. (Die Erklärung, dass in Wahrheit nur die Hagebutte gemeint sei, ließ ich nicht gelten.)
Gut fünfunddreißig Jahre später sehe ich das Männlein im Walde. Allerdings steht es dort nicht still und stumm, sondern pfeift nach Leibeskräften. „Im Schatten der Emanzipation sind Männer zu Opfern geworden“, heißt sein Liedchen.
In der ersten Strophe klagt es, dass Männer im Schnitt fünf bis sechs Jahre kürzer leben als Frauen. Hier weiterlesen!