Der Tenor mancher Kommentare zum Artikel ist fast schon peinlich. Viele Europäer lassen sich in RSA nur allzu gerne nieder, weil es ihnen möglich ist - verglichen mit den europäischen Gegebenheiten ,- mit erheblich weniger finanziellem Aufwand einen sehr viel angenehmeren Lebensstil zu pflegen. Und dies zudem noch bei sehr viel angenehmeren klimatischen Bedingungen. Da mag mancher die Nachteile, die es zweifelsfrei auch gibt, ja geben muss (sonst wäre dieses Land vermutlich das Paradies auf Erden), freilich nicht so gerne in Kauf nehmen. Ich wage zu behaupten, dass es unter vergleichbaren sozialen Bedingungen (Massenarbeitslosigkeit, Armut, etc) in Europa wesentlich mehr Kriminalität - ja, auch und gerade Kapitalverbrechen - geben würde als im heutigen Südafrika. @Otto Müller: wenn Sie, wie Sie selbst schreiben “große Investments getätigt” haben, wäre es auch vor neuen Jahren für eher ängstliche Zeitgenossen schon ratsam gewesen, sich in einen der meist sehr gut verwalteten Security Estates einzukaufen. Oder aber ein afrikanisches Land , in diesem Falle Südafrika, gar nicht erst als Altersruhesitz in Betracht zu ziehen. Wie hinlänglich bekannt, hat alles im Leben einen Preis. Auch das - allerdings ziemlich subjektive - Gefühl, in Sicherheit zu leben. Wo auch immer dies sein sollte.
Südafrika ist ein traumhaft schönes Land , leider kriegt man die extreme Kriminalität nicht in den Griff. Die Massaker an weißen Farmern werden auch hierzulande leider totgeschwiegen. Dann müßte man ja zugeben , dass es auch Schwarze Rassisten gibt , offenbar ein no go in der rot-grünen Märchenwelt. Ich habe selbst mal einige herrliche Urlaubstage auf einer Farm mit angrenzendem Nationalpark in der Nähe von Durban verbracht. Der Inhaber , auch Deutscher , hatte eine gute Mischung aus typisch deutscher Disziplin und afrikanischer “Hakuno Matata” gefunden. Mitten im Busch eisgekühlter Jägermeister bei afrikanischer Folklore unterm südlichen Sternenhimmel , so stelle ich mir eine gelungene Vermischung der Kulturen vor. Ich hoffe , er lebt noch………...
Dankeschön für diesen seeehr guten Artikel, welcher voll in’s schwarze getroffen hat. Wir wollten hier unseren Lebensabend verbringen und tätigen grosse Investments . Leider müssen wir schweren Herzens nach neun Jahren dieses Land verlassen. Ich will meine Frau nicht von einem rassistischen Tier hier vergewaltigt vorfinden. Dieser Artikel müsste in Europa JEDER lesen. Suuper geschrieben. Gruss Otto
Der Blick nach Süden ist ein Ausblick in die Zukunft Deutschlands. Nur mit dem Unterschied der Mehrheit des Islam. Also hübsch da bleiben, wo die Vuvuzelas sind!
Herzlichen Dank, werter Herr Biehl, für die so treffsichere Darstellung der politischen Lage in RSA. Gespannt wie ein Flitzebogen, wie es gerne heißt, verfolge auch ich den Vorlauf, den Verlauf sowie anschließend das Resultat der kommenden Wahlen. - Nach wie vor steht Südafrika, das mir für viele Jahre Heimat war, vor großen Problemen. Allerdings hat es - wie über all sonst auf der Welt, dort immer Probleme gegeben; zu jeder Zeit, nur andere eben. Hier lohnt gewiss der Vergleich mit allen anderen Teilen der Welt. - Viel altkluges, meist nicht fundiertes, Gerede, viele Anregungen und Vorschläge aus der Ferne wecken bisweilen den Anschein, als hätte man längst schon Lösungen parat, während die afrikanische Politik vermeintlich unfähig ist, Problemlösungen möglichst zeitnah herbeizuführen. Mit eurozentrisch geprägten Ansätzen, mit einer rein europäischen Denke also, ist den Problemen, mit denen sich fast der ganze Kontinent heute herumschlagen muss, sicher nicht beizukommen. Hlumelo Biko, der Sohn des zu Apartheidzeiten ermordeten Freiheitskämpfers Steve Biko, hat die Besonderheiten, denen bei der Lösung vieler der Probleme Afrikas eigentlich Rechnung zu tragen wäre, in seinem Buch Afrika Reimagined (Jonathan Ball Publishers, Cape Town 2019) herausgearbeitet. Als ausgewiesener Panafrikanist möchte er seine ganz speziellen Lösungsvorschläge natürlich gleich auf den ganzen Kontinent übertragen wissen. Biko erweist sich mit seinen Ausführungen als Visionär, vielleicht als Utopist, ganz sicher jedoch als sozialistisch geprägter Idealist. Entsprechendes Interesse vorausgesetzt, gewährt Biko auch dem Afrika-unerfahrenen Leser Einblicke in afrikanische Strukturen und Denkweisen. Sich mit diesen über längere Zeit intensiv und ernsthaft zu befassen, stellt m. E. eine unabdingbare Voraussetzung dar, ohne die man sich nicht einmal an den Versuch einer Analyse der Probleme Afrikas und seiner Menschen herantrauen sollte. Eine lesenswerte Lektüre.
Menschen mit einer etwas umfassenderen Allgemeinbildung hätten zum Ende der Apartheid ein Drehbuch schreiben können- Einige haben es wohl getan - über das was bisher dort passiert ist und was bis zu einem bitteren Ende noch passieren wird ! Ebenfalls ein Drehbuch bis zum vorhersehbaren Ende konnten die Deutschen mit gesundem Menschenverstand 2015 verfassen,,,,.. Interessant fände ich nur zu wissen,wie lange es bis dorthin noch dauert ?
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