Ihr Artikel nutzt die aktuelle Verunglimpfungsmasche, die alle Gegner muslimischer Masseneinwanderung zu Angsthasen stempelt . Ich finde, das Gegenteil ist der Fall. Diejenigen, die aus Angst vor Konflikten mit gewaltbereiten Kulturen oder schlechter Presse unsere mitteleuropäischen Errungenschaften nicht verteidigen, sind die Angsthasen. Im übrigen ist Veränderung an sich kein Wert. Sie kann positiv oder negativ sein. In jeder mindestens mittelgroßen Firma gibt es ein Änderungsmanagement. Wer etwas an bestehenden Fertigungsprozessen, Technologien, Materialien etc. verändern möchte, muss 1) den Nutzen nachweisen, 2) die Risiken bewerten und 3) sich die Genehmigung von allen betroffenen Abteilungen einholen BEVOR er die Änderung durchführt. Und das aus gutem Grund. Eine - natürlich immer gut gemeinte - Änderung, die die Produktqualität beim Kunden negativ beeinflusst, kann existenzbedrohend für die Firma sein. Und die Bundesregierung in der Masseneinwanderungsfrage? Nutzen? Risikobewertung? Genehmigung? Fehlanzeige.
Zitat aus Gutzmer Text: “indem Ihr die globalisierungsinduzierte Komplexität schlicht und ergreifend aushaltet! Hört auf, Euch Euren kleingeistigen Abschottungsphantasien hinzugeben! Reißt Euch einfach mal zusammen!” Warum sollte man zwangsweise eine solche Meinung vertreten müssen? Meinungsfreiheit bedeutete doch mal, dass man auch gegen Zuwanderung usw. sein konnte. Warum wird es von den Gutmenschen wie Ihnen heute so dargestellt, als ob das schon eine nahezu verbotene Meinung sei? Demokratie, dachte ich, ist eine Form bei der unterschiedliche Modell zur Wahl stehen und man nach der Wahl sieht welches eine Mehrheit findet. Aber so einen Vorgang möchten Sie und andere wohl ausschliessen.
Wie wäre es damit? Lasst den KM - in Ruhe arbeiten - macht ihm keine Denkvorgaben - lasst ihm den Raum für seine individuelle Entfaltung nach den Glück im Leben zu streben - gängelt ihn nicht - nehmt ihn ernst, hört einfach mal zu Vielleicht wird das noch etwas bevor wir keine gemeinsame Sprache mehr haben.
Herr Gutzmer, das ist ein sehr guter Vorschlag, ich würde es sehr begrüßen, wenn die Kanzlerin und alle anderen Politiker und die Journalisten klipp und klar sagen und schreiben, dass sie anderer Meinung sind als die Bevölkerung und es für falsch halten, was die Bevölkerung will. Die daraus folgenden Konsequenzen sollten dann allerdings auch gezogen werden. Denn wichtig wäre in diesem Zusammenhang die Klärung der Frage, ob die Bevölkerung dafür da ist, um auszuführen bzw. zu erdulden, was die Regierung will; oder ob die Regierung dafür da ist, das zu tun, was die Wähler wollen. Stichwort: Demokratie, griechisch: “Herrschaft des Staatesvolkes”. Und wichtig wäre außerdem, zu prüfen, mit welchem Programm die Regierenden bei der letzten Wahl angetreten sind und ob es ggf. wichtige Themen und Punkte gibt, die im letzten Wahlprogramm fehlten, die jetzt aber die Politik der Regierung bestimmen und die massive Auswirkungen für das Land und die Wähler haben. Der Wählerwille und die Zustimmung der Wähler dazu sollte dann per Neuwahlen (oder durch einen Volksentscheid auf Bundesebene) eingeholt werden.
Ich kann diesen Artikel nur als eine (wenig gelungene) Satire verstehen. Wenn nicht, dann ist die Überheblichkeit kaum zu überbieten.
Warum empfehlen Sie der Regierung nicht, sich endlich mal “am Riemen zu reissen” und das zu tun, was sie bisher verweigert ? Z.B. die wirklichen Kiregsflüchtlinge von den Wirtschaftmigranten zu unterscheiden, da erste natürlich bei fast allen Deutschen willkommen sind. Offen und ehrlich über die bereits bestehenden Schwierigkeiten und die zu erwartenden, noch viel größeren Schwierigkeiten zu sprechen bzw. den gesellschaftlichen Diskurs zuzulassen. Begründete Kritik der Bevölkerung anzunehmen statt die Kritiker in die rechte Ecke zu schieben. Dann würde sicher ein Konsens darüber entstehen, welche und wieviele Menschen wir aufnehmen können und wollen. Warum das Gegenteil davon die Folge der Globalisierung sein soll, erschliesst sich mir nicht. Falls wir einen kollektiven Burnout haben, dann angesichts der Herausvorderungen, die uns die Politik z.Zt. aufzwingt.
Gutzmers Polemik baut auf Märchen auf. “Die automatische Ablehnung alles Fremden” gibt es nicht, nicht bei der AfD und nicht bei Pegida. Der deutsche KM (und seine Frau und seine Kinder) können schon lange sehr gut mit “Fremden”. Und offensichtlich wissen sie mehr über den Islam als Gutzmer oder haben zumindest ein gänzlich anderes Gespür dafür, was eine millionfache Einwanderung von Trägern dieser Ideologie für uns Europäer bedeutet. Ich demonstriere nicht für die AfD und gegen den Islam, weil er mir fremd ist, nein, je mehr ich über ihn weiß, desto entschiedener meine Antipathie. So handelt es auch nicht um das “hilflose Zittern fragiler Seelchen”, im Gegenteil, einige Deutsche lernen es gerade, Ihre eignen Interessen selbstbewußt und furchtlos zu vertreten, anstatt nur “auszuhalten”.
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