Beim Klimagipfel der Vereinten Nationen (UN), der am Montag in New York City starten soll, werden vor allem die Vertreter von Ländern sprechen dürfen, deren Energiepolitik dem UN-Generalsekretär Antonio Guterres gefällt. Laut einem Bericht der „Financial Times“ wollen sich insgesamt 63 Ländervertreter, darunter viele Staats- und Regierungschefs wie der britische Premier Boris Johnson oder der französische Präsident Emmanuel Macron, in einer Reihe dreiminütiger Reden zum Klimaschutz bekennen und „Klimaschutzversprechen“ abgeben.
Interessant sei vor allem, wer nicht auf der Rednerliste stehe. Etwa Japan, Südkorea, Südafrika und Australien, die weiterhin auf die Kohle als Energieträger setzen. Oder die USA, die zum Jahr 2020 aus dem sogenannten „Übereinkommen von Paris“ austreten wollen, oder Brasilien und Saudi-Arabien, die das Abkommen kritisiert haben. Allerdings seien mit China und Indien auch zwei wichtige Kohlenutzer auf der Rednerliste vertreten.
„Nur die kühnsten und transformativsten Aktionen werden es auf die Bühne schaffen“, zitiert die „Financial Times“ die Stellvertretende Generalsekretärin der UN, Amina Mohammed. „Am Montag werden wir sehen, wer seine Anstrengungen verstärkt.“ Nach Angaben der „Financial Times“ hatte Guterres im Vorfeld der Konferenz die teilnehmenden Staaten kontaktiert und von ihnen gefordert, keine weiteren Kohlekraftwerke zu bauen, ihre Subventionen für fossile Brennstoffe zu reduzieren und sich zum Ziel „null Emissionen“ bis 2050 zu bekennen.
Die chinesische Regierung hat indessen in einem Positionspapier einen Kurswechsel in der Klimapolitik angekündigt. Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur „Reuters“ will das Land künftig weniger auf Emissionsreduzierung und mehr auf „natürliche Lösungen“ wie die Wiederaufforstung oder die Ausweitung von Grasland und Feuchtgebieten setzten. Auch andere Länder sollen ermutigt werden, diesem Ansatz zu folgen.