@giesemann gerhard: Ich glaube, der “uralte Drang der Russen nach Westen” ist ein Missverständnis. Er beschränkt sich auf den Drang nach westlichen Lebensstandard. Mit Demokratie und eigenverantwortlichem Leben kann man dort wohl weniger anfangen. Die Orientierung in Richtung China wäre da logischer. Dort kann man es ja offenbar zu bescheidenem Wohlstand bringen, wenn man fleißig ist und die Parolen der kommunistischen Partei auf Verlangen hersagen kann. Aber da würde der Durchschnittsrusse vielleicht am Fleiss und an der Zuverlässigkeit scheitern. Es ist schon ein Dilemma.
@Bernd Keller: Es ist eben alles ambivalent. Während die einen in Russland gebildete Konversation betreiben, ihre Kinder in die Balettschule schicken und dafür sorgen, dass die U-Bahn blitzblank ist, ermorden ihre Mitmenschen in anderen Ländern Frauen und Kinder. Russland ist übrigens nicht weit weg. Während meines 23 Jahre währenden Aufenthaltes in einem sowjetrussisch besetzten Vasallenstaat haben russische Offiziere mit ihren Familien dort gehaust wie die Schweine, haben arrogant auf die deutsche Bevölkerung herabgeblickt, haben ihre eigenen Soldaten wie Tiere behandelt (bis mancher von ihnen amoklaufend und mit der Kalaschnikow wild um sich schiessend durch die Gegend tobte, wie seinerzeit z.B. in Magdeburg geschehen) und Verbrechen, die diese an Deutschen begingen, unter den Teppich gekehrt und die Strafvervolgung durch deutsche Behörden unterbunden. Zugleich wurde offiziell mit widerlichen Lügen die sogenannte “deutsch-sowjetische Freundschaft” gepflegt. Mit diesem Wissen trübt sich das Bild vom kultivierten Russen doch etwas ein, und zugleich erweitert sich der persönliche Horizont.
Diese Fassung ist deutlich besser als die letztens bei Reitschuster veröffentlichte. Warum nicht gleich so? - Die Einschäzung des Westens ist m.E. weiterhin viel zu optimistisch, das aber ist halt die Sicht des Autors - und v.a. nicht Hauptinhalt des Artikels. Nur daß die Periode der NATO-Rußland-Kooperation auch hier nicht erwähnt wird, bleibt ein Manko. Aber wenn man das in die Betrachtung einbezöge, käme man um Fragen an den Westen wohl kaum herum. Diese Phase endete mit dem Georgienkrieg 2008. Aber weder der 2. Tschetschenienkrieg noch die makabren Geisel-“Befreiungen” im Moskauer “Nord-Ost” und in Beslan mittels Gas resp. Flammenwerfer schienen für den Westen ein ernstes Problem zu sein. Im Gegenteil, Gerhard Schröder (damals immerhin Kanzler eines NATO-Staats) kam zu seinem Urteil vom “lupenreinen Demokraten” 2004 nur Tage, nachdem die Bilder der abgefackelten Erstklässler normale Menschen schockierten. Und das Schweigen zum Tschetschenienkrieg war Joschkas Deal 1999 gegen russisches Stillhalten zum Kosovo. Welches sich auf militärisches Eingreifen der Russen, vorbereitet trotz Weltkriegsrisiko, bezog. Propagandistisch schweigt der Westen zu Tschetschenien, während Rußland das beim Kosovo keineswegs tut. Alles nicht so einfach. Aber der russische NATO-Antrag 2001 dürfte nie anderes als Teil der damals weltweit allgemeinen hohlen Rethorik vom “Zusammenhalten gegen den Terror” gewesen sein, nie ernstgemeint. - Und dann wäre da noch die “Kleinigkeit”, daß Putins KGB-Hintergrund den US-Beratern um Jelzin besten bekannt gewesen sein muß, als sie ihn zum geeigneten Nachfolger des verfallenden Jelzin erkoren…. Aber das würde das schöne Gemälde wohl endgültig verderben. Für Herrn Weißgerber ebenso wie für die Putin-Freunde.
In der Geschichte der Bundesrepublik muss man eigentlich gar nicht so tief bohren um vergleichbare Lebensläufe zu finden. Jeden Falls fast vergleichbar: Studierter Jurist. Von 1979 bis 1982 war er Präsident des Bundesnachrichtendienstes, von 1991 bis 1992 Bundesminister der Justiz, von 1992 bis 1998 Bundesminister des Auswärtigen, von 1993 bis 1998 Vizekanzler und von 1993 bis 1995 Bundesvorsitzender der ???? na klingelt es? Klaus Kinkel fdp. Man muss natürlich dazu sagen das er vermutlich keine geheimdienstliche Ausbildung hinter sich hatte. PS Der Kontrahent von Herrn Putin in der Ukraine hat auch Jura studiert, machte danach aber eine Ausbildung zum Schauspieler und wurde Serienheld. Ich bezweifle das dies die bessere Ausbildung ist. Es reicht aber für westliche Medien. Das genügt ja dann auch.
und was ist mit den ELITEN DER SOWJETUNION ? sind die verschwunden ? warum nur russen. wo bleibt die SEKURITATE? oder die UBDA männer der jugos. wieviel KGB arbeitet in sofia? tausend fragend. gestern HERTHA MÜLLER gelesen. immer der selbe onkel und immer der selbe schnee. 12 jahre und ZEITLOS….......
Anna und Lena haben erkannt, dass die Deutschen kriegsmüde sind. Räder müssen Rollen für den Sieg. Der Endsieg ist nahe, jetzt noch mal Arsch hoch und Backen zusammenkneifen. Noch eine Letzte Anstrengung und dann haben wir den dritten Weltkrig. Werdet jatzt nur nich noch auf dem letzten Meter müde! Ihre Kolegin, das Lamm Brecht, die genialste Justizministerin der Vergangenheit, Begnadete Verteidigungsministerin der Neuzei, die noch nicht einmal begriffen hat, wie sie eigentlich die Verteidigung Deutschlands inhaltlich verstehen könnte, eine völlig überflüssige Person soll laut BILD an einer Anti-Putin-Konferenz in Litauen teilnehmen, wo sie zusammen mit geheimen nichtlegitimierten und vermutlich auch nicht zurechnungsfähigen Personen Pläne ausheckt, wie sie “den Bären erschlagen”. Ich distanziere mich von diesem internationalen Staatsterrorismus der Unfähigen. Imn meinem Namen kann diese Frau an nichts teilnehmen, außer ihrer sofortigen Abberufung.
Ein interessanter Artikel, nur ein wenig einseitig, meiner Meinung nach! Gerade in den USA sieht es wohl nicht viel besser aus! Aber die sind ja die Guten! Es soll auf dieser Welt Länder geben, die haben eine andere Sichtweise und sind damit auch nicht unglücklich! Was die offene Gesellschaft betrifft, die ist schon eine Weile her, meiner Meinung nach! Denn dieses schöne Land ist hoffnungslos verloren und zwar noch vor der nächsten Bundestagswahl! Schade, aber in der Offenbarung des Johannes wird beschrieben wie es ausgehen wird und das ist mein Trost! Schönes Wochenende!
Es ist immer wieder interessant zu lesen, wie eifrig sich die “wahren” Putin- und Rußlandversteher hier an den “falschen” abarbeiten. Warum kümmern sie sich eigentlich nicht zuerst um die Länder mit mehr als der Hälfte der Weltbevölkerung, welche sich nicht an den Rußlandsanktionen beteiligen? Ohne die Internetanonymität würde über diese “Experten” mehrheitlich heraus kommen, daß sie so gut wie nie in Rußland waren und kaum über Kontakte oder auch nur tiefere Kenntnisse von Geschichte, Kultur und Mentalität des Landes verfügen. Ebenso langweilig ist ihre ständige “Trolle”-Schreierei mit dem Herausposaunen vom “Geht doch rüber”. Abgesehen davon, daß so etwas im Moment gar nicht möglich ist, da es weder Reisemöglichkeiten, noch die Chance zur Mitnahme eigener Einkünfte oder Vermögen gibt, soll damit doch nur von dem nicht wenigen abgelenkt werden, was im Westen faul ist, geschweige etwa in der gerade in den Himmel der Kritiklosigkeit erhobenen Ukraine. Ach so, “relativ” ist es doch besser hier, heißt es dann. Abwarten, die pathologischen Rußlandhasser werden nach dem erwartbaren Absturz des Wohlstandes in der BRD oder auch mit dem, was ihnen die GRÜNEN und Lauterbächer noch an Enteignung und Entrechtung schon zugedacht haben, bald ganz klein sein mit Hut. Die Rußländische Föderation ist im übrigen gerade dabei, einige richtige Schlüsse aus der aktuellen Situation zu ziehen und erwägt deshalb den Austritt aus WTO, IWF und WHO oder dem Bolognasystem, mit dessen Bachelor-/Masterisierung die BRD ihr einst funktionierendes Hochschulwesen massiv beschädigt hat.
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